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money vs. pacman

Der popkulturelle Guide zum Jahrhundertkampf

Justin Bieber wird in der Ecke von Mayweather stehen, hat aber wohl 2 Millionen auf Pacquiao gesetzt. Was ist da los?

Mayweather gegen Pacquiao ist nicht nur einer der gehyptesten Boxkämpfe aller Zeiten, er hat außerdem das Zeug zu einem echten Crossover-Hit. Darum wird am 2. Mai nicht nur Sportgeschichte geschrieben, sondern auch ein einmaliges Popkultur-Event über die Bühne gehen. Der bevorstehende Kampf dominiert den allgemeinen Celebrity-Gossip, einschlägige Talk-Shows und die Musikwelt in einer Art und Weise, wie es die Boxwelt zuletzt zur Blütezeit eines gewissen Mike Tyson erlebt hat. Da passt es umso besser ins Bild, dass sich beide sicherheitshalber auch noch mit ihren coolsten Famous Friends und eigenen musikalischen Karrieren brüsten.

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Um uns alle auf den Mega-Fight in Las Vegas einzustimmen, schauen wir uns am besten schon mal an, wer von den beiden bei potentiell spielentscheidenden Kategorien die Nase vorne hat.

Das Wetten der Reichen und Schönen

Mark Wahlberg und Sean Combs haben jeweils 250.000 Dollar auf den Kampf gewettet. Marky Mark setzt dabei auf Pac-Man, wohingegen Diddy am Ende Mayweather vorne sieht. Wer jetzt große Augen macht, dem sei gesagt: Peanuts! Denn 50 Cent—mal Freund, mal Feind und aktuell wieder Freund von Mayweather—setzt 1,6 Mio. Dollar auf seinen Homie Floyd. Doch es geht noch besser: Wie Manila Livewire berichtet, soll Justin Bieber sage und schreibe 2 Mio. Dollar auf Pacquiao gesetzt haben.

Vorteil: Mayweather

Mark Wahlberg ist ein Mann von zweifelhafter Moral, der uns zusammen mit seiner Funky Bunch Songs wie Good Vibrations „geschenkt" hat. Justin Bieber ist ein räudiger Unterhaltsdrückeberger, der sich für noch räudigere Musik verantwortlich zeichnet. Wenigstens Diddy hat uns ein paar unvergessliche Hits geschenkt. Und auch 50 Cents „In da Club" kann sich immer noch sehen bzw. hören lassen.

Berühmte Freunde zum Angeben

Mayweather kennt Hinz und Kunz. BET hat für seine ganzen Freunde aus der Musikszene eine eigene Fotogalerie angelegt. Dazu gehören unter anderem Tyga, Soulja Boy, Justin Timberlake, Warren G, Dr. Dre und Snoop Dogg. Auch mit Jackos ältestem Sohn, Prince, ist Money echt dicke. Mariah Carey hat ihn erst vor Kurzem beim Training besucht. Und dann wäre da noch Justin Bieber (obwohl die Frage ist, wie lange diese Freundschaft noch Bestand haben wird, wenn die Wett-Gerüchte aus den Philippinen stimmen). Und klar, 50 Cent, wenn nicht wieder Beef zwischen den beiden herrscht.

Pacquiao ist dagegen nicht so gut vernetzt, aber dafür wenigstens mit Mark Wahlberg befreundet. Außerdem scheint auch Jimmy Kimmel ein Kumpel von ihm zu sein. Und kein Geringerer als Keanu Reeves kam letzte Woche zu einer seiner Trainingseinheiten (und der ist ja auch schon fast ein Musiker. Stichwort: Dogstar).

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Vorteil: Mayweather

Auf philosophischer Ebene kann man diesen Vorteil durchaus in Frage stellen. Ist es wirklich besser bzw. von Vorteil, so viele berühmte Freunde sein Eigen zu nennen? Sind es gehaltvolle Freundschaften (Achtung, es wimmelt hier nur so vor rhetorischen Fragen…)? Klar taugt eine Mariah Carey für einen Presse-Fototermin, aber wird sie wirklich für Mayweather da sein, wenn er in den Seilen hängt? Aber klar, geht man nur nach bloßen Zahlen, haut Mayweather Pac-Man k. o.

Mit diesen Stars wird eingelaufen

Der langjährige Mayweather-Sidekick Justin Bieber, der Money schon zusammen mit 50 Cent und Lil Wayne 2012 beim WM-Kampf gegen Miguel Cotto zum Ring begleitet hat, hat versprochen, auch dieses Mal wieder in der Ecke seines Homies zu stehen. Wohl um dem krassen VIP-Ungleichgewicht entgegenzuwirken, hat sich US-Comedian und Moderator Jimmy Kimmel bereiterklärt, mit Pacquiao einzulaufen und mit ihm zusammen dessen selbstkomponierte Einlaufhymne zu trällern. Und ja, er würde sogar den nervigen Bieber zusammenfalten.

Vorteil: Pacquiao

Bieber ist zwar der weitaus größere Star. Aber Kimmels riesige Duettbereitschaft und seine jahrelange Manny-Treue sorgen für positive Vibes, die Biebs seit Ende seiner pubertären Phase nicht mehr ausgestrahlt hat (=nie).

Musikalische Karrieren

Pacquiao hat im Laufe seiner musikalischen Karriere zwei Alben sowie eine Reihe von Singles veröffentlicht. Zudem hat er schon an der Seite von Will Ferrell und Dan Hill performt und sich—mutig, mutig …—an „Let It Go" aus der Disney-Schnulze Die Eiskönigin gewagt. Auch wenn er Anfang des Jahres die Musik offiziell an den Nagel gehängt hat (mit den pathosschwangeren Worten: „Ich liebe zwar Musik, ich glaube aber nicht, dass die Musik mich liebt"), verwendet er als Einlaufsong mit „Lalaban Ako Para Sa Filipino" („ich kämpfe für das philippinische Volk") eines seiner eigenen Werke.

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Auch Mayweather hat sich im Laufe der Jahre hier und da der Musik gewidmet. Angefangen hat es schon in den 80ern mit zaghaften Rapversuchen und hatte vor ein paar Jahren seinen Höhepunkt mit dem rührseligen, pseudo-sentimentalen Song „That's My Bitch" mit Earl Hayes und Ray J.

Vorteil: Pacquiao

Sein erstes Album hat in den Philippinen gleich mal Platin geholt. Und sein Soft-Rock-Cover von „Sometimes When We Touch" hat es in die Top 10 geschafft. Außerdem erweisen sich seine musikalischen Ergüsse weitaus hörerfreundlicher als die von Mayweather.

Fragwürdige Popstar-Kumpels aus Kanada

Mayweather ist schon seit rund drei Jahren (für die Kameras) mit Justin Bieber befreundet. Sie trainieren zusammen und Biebs läuft auch gern mit Money ein. Biebs singt auch für Mayweathers Kinder. Und Biebs wird seine große Unterstützung zum Ausdruck einbringen, indem er mal wieder während des Kampfes … über seine eigene Musik tweetet.

Pacquiao ist hingegen mit Dan Hill befreundet, einem unverbesserlichen Schmusesänger, der in den 70ern und 80ern mit Hits wie „Can't We Try" und „Sometimes When We Touch" bekannt geworden ist. Der Musiker und der Boxer fanden zueinander, nachdem Pacquiao im Fernsehen „Sometimes" sang und Hill zufällig einschaltete. Daraufhin haben die beiden eine gemeinsame Version von dem Lied aufgenommen und sind dabei Freunde geworden (irgendwie voll süß aber…). Seitdem gibt Pacquiao seinem Homie immer Tickets für seine Kämpfe, doch der kneift jedes Mal aufs Neue, weil der es einfach nicht ertragen kann, seinen Freund kämpfen zu sehen. Denn genau so sensibel ist der gute Dan (Heulboje hast DU gesagt!)…

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Vorteil: Pacquiao

Sowohl Bieber als auch Hill haben zwar dem Ruf kanadischer Musik einen ziemlichen Bärendienst erwiesen, aber Hill ist definitiv der weniger Nervige von den Beiden. Zudem war Hills Geschichte über seine Zusammenarbeit mit Pacquiao, die er exklusiv für die kanadische Zeitung The Globe and Mail geschrieben hat, echt ganz nett.

Wer hat die Gunst von 50 Cent?

Die langjährige Freundschaft zwischen 50 Cent und Mayweather—in der man auch schon mal Seite an Seite 100-Dollar-Scheine verbrannte, sündhaft teuren Brandy trank und in der Begleitung von leicht bekleideten Damen edle Zigarren paffte—ging 2012 in die Brüche, als Mayweather für 90 Tage hinter Gittern musste, weil er die Mutter von einem seiner Kinder angegriffen haben soll. Als Mayweather saß, machte das Gerücht die Runde, 50 hätte sich mit einem Boxer aus Moneys Team angelegt. Dann hat 50 wiederum behauptet, Mayweather schulde ihm noch 2 Mio. Dollar an Spesen. Mayweather weigerte sich jedoch, die Summe zu zahlen. Letzten Sommer hat 50 noch eine Schippe draufgelegt und Mayweather 750.000 Dollar angeboten, wenn er nur eine Seite aus einem Harry-Potter-Buch seiner Wahl vorlesen könnte. Nachdem man sich dann aber zufällig bei einem Konzert von Chris Brown über den Weg lief, haben die beiden das Kriegsbeil endlich begraben.

Als 50 Cent und Money miteinander im Clinch lagen, hat 50 zusammen mit Pacquiao ein Werbevideo gedreht.

Vorteil: Mayweather

Die Angelegenheit mit Pacquiao war für 50 Cent rein geschäftlich. Im Gegensatz dazu sind Mayweather und 50 fast wie Brüder. Sie streiten sich zwar hier und da, behaupten vielleicht auch mal, dass der Andere nicht lesen und schreiben kann, aber hey, am Ende haben sie sich dann stets wieder lieb.

FAZIT

Am Ende steht es zwischen den Boxern 3:3. Darum unsere Prognose: Alles kann, nichts muss!