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17-Jährige entwickelt ein Gerät, das Wasser reinigt und dabei Strom erzeugt

Eine Finalistin des Google Science Fair könnte mit ihrer Erfindung H2Pro zwei der grundlegenden Probleme in armen, ländlichen Gebieten gleichzeitig lösen.
Bild: Cynthia Lam / Google Science Fair

In vielen Gegenden der Welt gibt es weder sauberes Wasser noch Strom. Nun löst eine 17-jährige Schülerin aus Australien mit ihrer Erfindung beide Probleme gleichzeitig und ist verdientermaßen eine der 15 Finalistinnen des diesjährigen Google Science Fair. Ihr mobiler Prototyp zur Wasserreinigung H2Pro, braucht keine externe Energiequelle außer der Sonne und nutzt gleichzeitig die aus dem Wasser gefilterten Schadstoffe auch noch zur Stromerzeugung.

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In ihrem Wettbewerbsantrag erklärt die chemiebegeisterte Cynthia Sin Nga Lam, wie sie über die Idee zu der Erfindung stolperte: „In dem Prozess der Fotokatalyse wird Wasser nicht nur gereinigt und sterilisiert, durch die Aufspaltung des Wassers wird zusätzlich auch Wasserstoff produziert, der zur Stromerzeugung genutzt werden kann."

Im April 2013 begann Cynthia mit ihren Untersuchungen zur Fotokatalyse und gewann schließlich ein Stipendium des Victoria Science Talent Search. Ermutigt von diesem ersten Forschererfolg im Teenager-Alter begann sie mit der Entwicklung des H2Pro.

Der ganze Prozess benötigt lediglich Titan und Licht, keine weitere Energiequelle. Andere Prozesse zur Reinigung von Wasser kommen bisher nicht ohne einen eigenen externen Stromerzeuger aus, wodurch sie für ländliche, abgeschiedene oder weniger entwickelte Regionen nicht einsetzbar waren.

Im H2Pro absorbiert Titanoxid die UV-Energie aus dem Sonnenlicht, was zu einer Redoxreaktion führt, die organische Verbindungen oxidieren lässt. Bis zu 90 Prozent der im verunreinigten Wasser enthaltenen organischen Substanzen können so innerhalb von zwei Stunden in unschädliches Kohlendioxid sowie Wasser umgewandelt werden.

Die H2Pro. Bild: Cynthia Lam; Google Science Fair 

Auf der einen Seite wird das verschmutzte Wasser eingefüllt und durch ein von der Sonne aktiviertes Titangewebe geleitet. Das so sterilisierte Wasser nimmt dann seinen weiteren Weg durch einen zweiten Filter und ist am Ende gereinigt und verwendbar.

Auf der Welt leben Schätzungen zufolge 1,2 Milliarden Menschen ohne ausreichende Wasserversorgung und 780 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu Elektrizität. Diese Erfindung der 17jährigen Australierin könnte also nicht weniger als eine Revolution für viele Gegenden der Erde bedeuten.

Ab dem 1. September kannst du bei der Google Science Fair abstimmen, welche der fünfzehn von Teenagern entwickelten, die Welt verändernden Ideen gewinnen soll. Wer noch mehr über die 15 Finalisten erfahren möchte, der sei auch auf diese Auflistung bei ifl-Science verwiesen.