Fotos von Polinnen beim Protest gegen die Abtreibungsinitiative

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Fotos von Polinnen beim Protest gegen die Abtreibungsinitiative

Frauen aus dem ganzen Land protestierten am Montag gegen das Anti-Abtreibungsgesetz—mit Erfolg.

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf VICE Poland

Montag, der 3. Oktober, wird in Polen als "Schwarzer Montag" in die Geschichte eingehen. Überall im Land nahmen Frauen an den Demonstrationen teil, um sich dem Vorschlag des neuen Anti-Abtreibungsgesetzes zu widersetzen. Mit Erfolg, denn laut derStandard.at hat das Parlament in Polen die Verschärfung des Gesetzes drei Tage nach den Protesten abgelehnt.

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In den letzten Wochen fanden in Polen viele Demonstrationen gegen das Anti-Antreibungsgesetz statt. Am Montag trieben es Polens Frauen mit dem Streik auf die Spitze und blieben der Arbeit oder Schule fern. In schwarzer Kleidung versammelten sie sich um das Recht, über die Selbstbestimmung ihres Körpers zu demonstrieren. Wir haben einige von ihnen über den Streik befragt.

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Joanna: "Ich bin auf dem Streik, weil auf meiner Würde als Frau herumgetrampelt wird. Ich dachte, dass ich in einem freien Land lebe, wo Menschenrechte Beachtung finden. Die geplanten Gesetzesänderungen würden Frauen und ihre Angehörigen zu einem erniedrigenden Verfahren verurteilen. Es könnte auch ihre Existenz gefährden. Und das alles nur wegen des politischen Spiels und der heuchlerischen katholischen Moral."

Alicja: "Ich fühle mich nicht mehr sicher in Polen. Einen großen Teil meines Erwachsenen-Lebens habe ich in Dänemark gelebt und ich dachte mir nicht, dass meine Rückkehr nach Polen den Verlust meiner Freiheit bedeuten würde. Aber wir steuern darauf zu. "

Areta: "Man kann mich nicht zum Schweigen bringen. Was gerade passiert, sollte in keinem zivilisierten Land stattfinden. Wir können das Problem nicht einfach ignorieren. Wir können auch nicht so tun, als könnte die einzelne Stimme nichts ausrichten. Wenn sich Einzelne zusammenschließen können sie Großes bewirken. ."

Anna: "Ich streike, weil dieses Gesetz ein weiteres Zeichen dafür ist, dass Frauen stigmatisiert werden. Das neue Gesetz beruht auf einer mittelalterlichen Vorstellung, dass Frauen von Natur aus böse sind und nichts anderes als Mord im Kopf haben."

Milena: "Genau wie Kathleen Hanna in ihrem Song The Julie Ruin singt—Ich entscheide. Über mein Leben, meine Gesundheit, mich selbst. Ich protestiere auch im Namen aller Männer und Frauen, die ich liebe. Meine Freunde, meine Kollegen und Menschen, die ich nicht kenne. Ich protestiere noch stärker für Menschen, die beschlossen haben, zu schweigen und für die eisernen, religiösen Fanatiker. Ich fühle mich wie im Krieg gegen Radikalismus und Dummheit. "

Anna: "Ich bin Ärztin und kann mir nicht vorstellen, dass Frauen ihr Recht auf Pränataltests verlieren würden. Medizinisch würde das eine Rückkehr in das frühe Mittelalter bedeuten."

Aga: "Ich bin wütend. Seit Jahren mischen sich Politiker und die Kirche in die Rechte der Frauen ein, als würden wir Bürger zweiter Klasse sein, als würde es okay sein, uns absichtlich einschränken und beeinflussen zu wollen. Ich weigere mich, uns und unsere Körper so behandeln zu lassen. Mein ganzes Leben habe ich zugesehen, wie Dinge schlechter und schlechter werden. Statt mehr Freiheit bekommen wir mehr Unterdrückung."

Aniela: "Ich will nicht in einem Land leben, wo die Regierung ihre Nase in meine Angelegenheiten steckt, mich nicht respektiert und mir mein Recht nimmt, über mein Leben und meinen Körper zu entscheiden. Die sogenannten Pro-Life-People sind nur so lange Pro-Leben, bis man geboren wird. Wenn man den Mutterleib verlässt, ist man auf sich alleine gestellt."

Malwina: "Jeder sollte das Recht haben, über seinen eigenen Körper zu entscheiden. Das ist der Grund, warum ich streike."

Aga: "Wir müssen die Sache selbst in die Hand nehmen. Wenn sich Tausende wütende Frauen entscheiden, sich zu vereinen, dann ist das wie eine tickende Zeitbombe, die jederzeit hochgehen könnte. Ich kämpfe heute für unsere Freiheit und unsere Zukunft."