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Beckenbauer über Intellektuelle

Deutschtürken werden in den nächsten Jahren zum Exportschlager schlechthin reifen.

Deutschtürken werden in den nächsten Jahren zum Exportschlager schlechthin reifen. Zumindest wenn sie Fußball spielen können und ihnen die DFB-Förderer die Erfolgsgeilheit eines Stefan Effenbergs einflößen.

Löw's Color War

Es ist heute kein großes Vergnügen mehr, sollte man rechtsradikal und gleichzeitig Fan der deutschen Fußballnationalmannschaft sein. Und das liegt nicht nur an der Herkunft unserer Leistungsträger, die im Namen und auch in der Spielweise türkische, tunesische oder brasilianische Anlagen tragen. Darüber hinaus geht es auch um den endlich vollzogenen Niedergang der traditionellen deutschen Spielkultur, die zuletzt Jürgen Kohler, Dieter Eilts und Matthias Sammer mit Hackebeil und Blutgrätsche erfolgreich angewandt haben.

Verdienst am Wandel einer Fußballnation hat selbstverständlich in erster Linie Jogi Löw, der sich seit Völlers Totalversagen bei der EM 2004 um Technik- und Taktikangelegenheiten kümmert. Gott sei Dank ist er 2006 auch den total überflüssigen Herrn Klinsmann losgeworden und kann jetzt seine Vision von einer multispielkulturellen Übermannschaft Wirklichkeit werden lassen. Es muss wirklich furchtbar sein als nationalgesinnter Fußballfan. Da hofft man jetzt sogar schon auf die Hilfe des Holländers Guus Hiddink. Der ist nämlich (noch) Trainer beim türkischen Fußballverband und hatte kürzlich Anspruch auf die größte deutsch-türkische Errungenschaft seit dem Döner erhoben: Fußballspieler mit türkischen Nachnamen und Deutsch als Muttersprache.

Özil und Sahin sind dabei schon Geschichte, denn was sich da in den Jugendmannschaften der hiesigen Bundesligisten tummelt, ist pures Gold. Ein vergrabener Schatz namens Samed Yesil, Emre Can und Okay Aydin. Die dazugehörige Schatzkarte hat vergangene Woche übrigens Matthias Sammer bei einer extra einberufenen Konferenz in der DFB-Zentrale in Frankfurt an Jogi Löw übergeben. „Finde sie, bevor der türkische Verband sie findet!“ Und jetzt fliegt Jogi nach Mexiko zu einer U-17-Weltmeisterschaft und gibt dem Gold genau das, was er sich am meisten wünscht: Wie eine Frau in einem viel zu kurzen Kleid wünscht sich auch ein Jugendfußballer nichts so sehr wie Aufmerksamkeit eines Mannes. In diesem Fall die von Jogi Löw.

Jogi Löw wird dabei sicherlich auch Blumen und Pralinen mitbringen. Beziehungsweise Nivea Creme und Nutella und die Aussicht auf rentable Werbeverträge und mögliche Europa- und Weltmeistertitel. Denn so schwer den Deutschtürken die endgültige Entscheidung über ihre A-Nationalmannschaftskarriere auch fällt, Deutschland hat zwei starke Argumente: Einen stinkreichen Verband und ein Erfolgspotential, dass das der Türkei bei weitem übertrifft. Also muss man die Jungs nur geil auf Geld und Erfolg machen. Eine durch und durch fußballdeutsche Eigenschaft.