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Wahllose Wahlversager - Teil 2

Der Urnengang rückt näher und wir hoffen, dass euch die aktuellen Prognosen nicht zu sehr in Aufregung versetzen. Gestern haben wir bei der PARTEI, den Konservativen und der FDP nachgefragt, was sie tun würden wenn sie durch schieren Zufall die 5% Hürde n

Der Urnengang rückt näher und wir hoffen, dass euch die aktuellen Prognosen nicht zu sehr in Aufregung versetzen. Gestern haben wir bei der PARTEI, den Konservativen und der FDP nachgefragt, was sie tun würden wenn sie durch schieren Zufall die 5% Hürde nehmen würden. Und wenn ihr jetzt immer noch nicht wisst, wen ihr morgen wählen sollt, dann braucht ihr nicht zu verzweifeln. Hier sind noch so ein paar Versager.

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APPD:

„Lustig, lustig ihr lieben Brüder, nun legt alle eure Arbeit nieder,… Denn unser Ordern, der ist verloren, die besten Saufbrüder sind gestorben.“ Die APPD - lange in der Versenkung verschwunden und kaum beachtet - doch aufgegeben hat sich die Anarchistische Pogopartei Deutschlands noch lange nicht. Auch bei diesem Wahlkampf werden Passanten beschimpft, Scheißen soll zur Arbeit erklärt werden und die Rente statt Arbeitsplätze für Jugendliche gefördert werden.

Wenn ihr am Sonntag Erfolg habt, was schenkt ihr den Wählern?

Gar nichts.

Wie sieht euer Wahlprogramm aus?

Die ultimative Rückverdummung der Menschheit! Deutschland in den Grenzen von 1237! Die Balkanisierung (Aufteilung des Landes in Zonen) Deutschlands in 3 Zonen!

Wenn es mit der Wahl klappt, was setzt ihr als erstes um?

Wir akzeptieren die Wahl nur, wenn wir 100% bekommen. Wir machen Berlin zu einer autofreien Stadt, das gilt auch für die Polizei. Ebenso wollen wir Sperrstunden für Beamte in Kreuzberg und Friedrichshain umsetzen.

Die Meinung der APPPD zu den Berliner Wutbürgerthemen:

Tourismus:

Frieden, Freiheit, Abenteuer – wir feiern mit jedem!

Gentrifizierung:

Die wollen wir mit der Balkanisierung in den Griff kriegen. Zu diesem Zwecke richten wir Zonen ein, in die wir die Menschen aufteilen, nach Gesinnung, Rasse usw. Da gibt’s dann genug Platz für alle.

Brennende Autos:

Da kann man doch prima Würstchen und Stockbrot grillen.

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Piratenpartei:

Die Piratenpartei hat definitiv Wind in den Segeln, den Kurs gesetzt und jagt gerade über das kommunal-politische Meer schnurstracks in Richtung Abgeordnetenhaus. Auch wenn man der Partei wohl eher nicht bescheinigen würde, dass sie professionell Politik betreiben könnte, scheint sie anzukommen und die Inhalte haben sogar vielleicht mehr Substanz, als der Blödsinn, den die anderen Parteien von sich geben.

Was schenkt ihr den Wählern, solltet ihr gewählt werden?

Wir machens das Ganze so transparent, wie es nur irgendwie möglich ist. Und wenn dann alle sehen können, wie alles so läuft, dann ist das ein großes Geschenk an die Welt.

Kannst du mir kurz euer Wahlprogramm skizzieren, wofür steht ihr ein?

Außer Transparenz, Bürgerbeteiligung, z.B. mit Hilfe von Internettools. Man kann Politik von unten nach oben machen, das ist mit heutiger Technik möglich. Wir fordern Einsicht in alle, wirklich alle öffentlich relevanten Verträge und dann entscheiden, das könnte man machen, das müsste man machen.

Die Umfrageergebnisse geben ja allen Grund zur Freude. Wenn ihr einen Erfolg einfahrt, wie sieht eure erste Amtshandlung aus?

Wir setzen uns zusammen und besprechen wie wir in Zukunft zwischen Vorstand, Mitgliedern und Fraktion arbeiten. Das müssen wir machen, um die Verhältnisse und die Verantwortlichkeiten zu klären.

Die Meinung der Piraten zu den Berliner Wutbürgerthemen:

Schuldenmisere:

Die lässt sich meiner Meinung nach relativ einfach beheben. Bildung ist das A und O, du musst mehr Lehrer haben, klassenübergreifendes lernen usw. Es geht um unsere Zukunft.

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Tourismus:

Touristen sind gewollt, mit ihnen verdient Berlin schließlich am allermeisten. Man muss schauen, wie man das in geregelte Bahnen lenken kann, damit es allen willkommen ist. Die Idee nur Hotels zu bauen ist sicher nicht die allerschlauste. Gentrifizierung:

Die Stadt denkt nur darüber nach zu wachsen, aber hat überhaupt keine Ideen, wie sie das machen möchte. Jeder kann Poppen wie er möchte. Man sollte gezieltes Wachstum betreiben, ohne moderierendes Element ist das schwierig.

Brennende Autos:

Ich glaube Berlin ist weit von der Kriminalstatistik anderer Städte entfernt, London, Moskau… Das wird von den Medien gepushed. Du kannst das Problem aber nicht mit flächendeckender Überwachung, oder Tonnen von Polizisten lösen, du musst den Menschen Möglichkeiten geben, sich anders auszudrücken.

Die Unabhängigen

Als ich mich über die Unabhängigen informiert habe, war ich schon ein bisschen verwundert, dass sich fast durchweg studierte Leute in dem Landesverband tummeln. Gut, sie treten diesmal nur mit Kandidaten für Pankow an, aber 2013 wollen sie es Berlin-weit versuchen. Auch wenn ein Universitätsprofessor ein paar nette Worte bei der Bundeszentrale für politische Bildung findet, heißt das noch lange nicht, dass jeder in der Lage ist, vernünftig Politik zu betreiben. Der Name ist ja nicht mal originell.

Wenn sie gewählt werden, wie bedanken sie sich bei den Wählern.

Das ist ja eine schöne Frage. Wir machen dann ein Hoffest, jeder bringt was mit. Skizzieren sie mir doch mal kurz das Wahlprogramm.

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Moderne Familienpolitik, direkte Demokratie und Menschenrechte.

Wenn sie einen Erfolg am Sonntag feiern können, was würden sie als erstes ändern?

Ich würde als erstes Wegweiser-Tafeln machen, die zu aktuellen Diskussionen. Es gibt ja oft Bauprojekte, die die Menschen erst bemerken, sobald schon gearbeitet wird, wie bei Stuttgart 21. Da wäre es doch schön wenn es Schilder gebe, wo alles Notwendige drauf steht. Ich würde die Projekte viel schneller sichtbar machen.

Die Meinung der Unabhängigen zu den Berliner Wutbürgerthemen:

Schuldenmisere:

Ich hab das Gefühl, dass die ganzen Schulden den Menschen im Alltag gar nicht so bewusst sind. Ich würde als allererstes mal den Schuldenstand, den jeder Bürger hat, ausrechnen, jeder muss ja die Schulden mittragen. Erst mal schauen, was jeder tragen muss. Ich würde den Haushalt transparenter machen. Ich würde ganz klar erstmal gucken, dass wir effizientere Verwaltungsstrukturen haben. Wir müssen die Verschwendung muss eingedämmt werden.

Gentrifizierung:

Das ist letztlich eine Frage des Menschenrechts auf Wohnraum. Wir finden, dass das eine Sauerei ist. Die Frage ist doch, wie man bezahlbaren Wohnraum gewährleistet.

Brennende Autos:

Ich würde die Bevölkerung zu mehr Wachsamkeit aufrufen. Ich möchte keinen Überwachungsstaat und auch keine Bürger-Miliz.