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Die VICE Reports

Die VICE Reports: Episode 12

Wie kümmert sich Deutschland um junge Muslime, die in den Krieg ziehen wollen? Müssen wir wirklich ausgestorbene Tierarten klonen? Und sind reiche Gasvorkommen das Schlimmste, was einem armen Land passieren kann?

Im ersten Teil: 600 Deutsche sind in Syrien und Irak bislang für Gruppen wie den IS in den Krieg gezogen. Eine der weitgehend unbekannten Bemühungen Europas im Kampf gegen religiös motivierte Gewalt ist die Deradikalisierung junger Muslime—keine leichte Sozialarbeit, besonders hinter Gittern. Erste Initiativen in Deutschland bringen Imame und NGOs, die auf dem Gebiet der Gewaltprävention arbeiten, mit Häftlingen zusammen, bieten psychologische Betreuung während der Haft an. VICE-Journalist Marcus Staiger hat den wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung angeklagten 22-jährigen Nezet Alija S. im Hochsicherheitsgerichtssaal erlebt, den Gefängnisseelsorger und Imam Husamuddin Meyer, Ex-Häftlinge, Ex-Radikale, den bekennenden deutschen Islamisten Bernhard Falk und den Neuköllner Imam Mohamed Taha Sabri getroffen, um herauszufinden, wie Deradikalisierungsarbeit aussieht und warum sich so viele junge Deutsche dem Dschihad anschließen.

Die VICE Reports bringen die zweite Staffel unserer Emmy-prämierten Dokuserie VICE on HBO in deutscher Erstausstrahlung und zeigen zusammen mit neuen VICE-Dokumentationen aus Deutschland zum ersten Mal unsere VICE News-Reportagen im Fernsehen. Immer montags um 23:15 Uhr auf RTL II.

Im zweiten Teil: Der Erderwärmung sei Dank werden in Sibirien perfekt konservierte Kadaver des ausgestorbenen Wollhaarmammuts aus dem tauenden Permafrostboden geborgen. Während die Jäger mit dem Elfenbein der Tiere illegal handeln, versuchten südkoreanische Wissenschaftler, aktive Zellen aus dem gefrorenen Mammutgewebe zu isolieren und die Spezies mithilfe von Klontechnologie wiederauferstehen zu lassen. Einer von ihnen ist der umstrittene Klon-Pionier Hwang Woo-suk, in dessen Forschungseinrichtung geklonte Hunde und Kühe aufwachsen. Das umstrittene Klonprojekt wird indirekt von den ebenfalls sibirischen Schwarzmarkthändlern unterstützt, die es auf die Stoßzähne abgesehen haben. VICE-Host Ben Makuch ist der bizarren Versorgungskette gefolgt und hat sowohl mit Forschern als auch mit Elfenbeinjägern und -händlern gesprochen.

In Teil 3: Unser Hunger nach Öl und Gas ist größer als je zuvor. Und er treibt die Förderindustrie in die von uns aus gesehen entlegensten Orte der Welt, um dort auch noch das letzte bisschen aus dem Planeten rauszuholen. 2008 hat der Mineralölkonzern ExxonMobil ein 19 Milliarden Euro schweres Abkommen mit Papua-Neuguinea geschlossen, um dort Flüssigerdgas zu fördern. Diesen April kam das erste Gas aus den Leitungen. Für ein armes Land kann ein solches Mammutprojekt eine Riesenchance sein, sich entwicklungstechnisch ins 21. Jahrhundert zu katapultieren oder der Anfang eines Bürgerkrieges, wenn etwa der indigenen Bevölkerung ihr Mitspracherecht verweigert wird, Menschen umgesiedelt werden und Regierungsstellen sich vor Korruptions- und Veruntreuungsvorwürfen nicht retten können. Die Wirtschaftswissenschaft nennt es Ressourcenfluch. Vikram Gandhi hat sich vor Ort angesehen, wie dieser wie die Heuschrecken über ein kleines, armes Land wie Papua-Neuguinea kommt.