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​13 Dinge, die wir vom Dschungelcamp 2015 gelernt haben

(und überhaupt nicht wissen wollten!)

Der entstellte Riese taumelt. Im Vergleich zur letzten Staffel hat Ich bin ein Star, holt mich hier raus eine Million Zuschauer eingebüßt. Zwar ist RTL damit immer noch vorne am Markt, aber die beliebte Schablone scheint dieses Jahr einfach zu vorhersagbar. Dennoch—es gab auch einige neue Erkenntnisse. Linus Volkmann, der Walter Freiwald der Popkultur-Autoren, hat sie zusammengekramt.

1. Der Hipster-Look für Neukölln 2018 ist schon da

Die Palmenfrisur, die Brille, Insekten als Tattoos—hier stimmt einfach alles!

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2. Sara Kulka bringt es nicht

Ein gewisser Unterhaltungswert ist dem muffeligen Beinah-Model nicht abzusprechen. Das Problem: Georgina, Larissa und Sarah Dingens besetzten haargenau dieselbe Nische. Und so verhält es sich wie bei allen Viertplatzierten—ihr Name wird auf keiner Gedenktafel auftauchen, die Medaillen sind schlicht und einfach schon weg.

3. Sara Kulka bringt es doch

OK, man will gerade dieses Jahr nicht undankbar sein. Immerhin prägte sie folgende Sätze für die—na, hoffentlich nicht—Ewigkeit:

„Ich würd mich selber ficken"

„Ich muss mal kacken"

„Was sind das für Hoden?"

„Ich habe gar nicht zugehört, ich habe auf Tanjas Möpse geglotzt"

4. Walter „ich muss sofort verarztet werden" Freiwald entlarvt die Agentur für Arbeit als Schläfer

Der kauzige Borderline-Opa ist die Rettung des Formats. Ohne ihn würde die Sendung bloß noch von einem Haufen verzweifelter TV-Journalisten und bedauernswerter Twitter-Low-Performer, die „Tatort" nicht reinkriegen, geschaut. Dabei ist der gebrechliche Choleriker eigentlich zur Zeit arbeitslos, gilt als schwer vermittelbar. Doch nicht im Dschungel! Hier macht er den Job als Showrunner. Und erreicht überdies auch das, wofür RTL immer vergeblich studentische Hilfskräfte einstellt: Ein viraler Call to action an das Publikum ging raus: „Gestaltet mehr Memes zu diesem Alten!" scheint er offensichtlich zu lauten.

5. Auch Kachelmann schaut den Dschungel

Und er ist not amused!

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6. Caught In The Act haben über 20 Millionen Platten verkauft

Der scheintote Auftritt von Benjamin Boyce im Dschungel stellt nachträglich klar, was man immer schon ahnte: Jede einzelne war zuviel!

7. Charli XCX gehört ins Camp

Apropos Musik. Das Stück, das sich RTL von der Plattenfirma Warner als offiziellen Mottosong hat reinbuchen lassen, verkürzt sich im Jingle auf die selbst für Extrabreit zu plumpen Zeilen: „I don't wanna go to School, I just wanna break the rules". Die Kirmes-Pop-Britin Charli XCX an der Schwelle zum Schlumpfentechno.

Da sei ja lieber noch mal an die erste Staffel erinnert. Die hatten zumindest noch selbst eine CD aufnehmen dürfen.

8. MDMA statt DMA

Also von Dem Mann Aurelio hatte man sich mehr versprochen. Der ist ja halbwegs normal, kann sich artikulieren, sinniert bedächtig in der Hängematte, zieht keine perfiden Fick-Fäden in der vermuteten Rolle als Pick-up-Artist und isst mit Messer und Gabel wie wir Menschen.

Mit anderen Worten: Wie kann er einem das bloß antun?!

9. Sonja Zietlow trägt ihr Gesicht als Maske

Unverschämtheit, wie Frauen mit (spätestens) über 40 in der Medienbranche unsichtbar werden. Und wird diesem Lookism aber durch chirurgische Eingriffe ein Opfer gebracht, ist es auch nicht recht. Sondern heißt: „Wie unnatürlich!"

Apropos Sonja Zietlow. Da diese in ihrer Rolle als Dschungel-Host selbst nie eine Hässlichkeit über die Kandidaten-Stullis ihrer Sendung ungesagt lässt, sei daher dann doch drauf hingewiesen: Wie hart nach Lifting sieht es bei ihr bitte plötzlich aus? Dagegen ist Hannibal Lecter, als er das abgezogene Gesicht des Wachmanns zur Tarnung trägt, ja noch ein Meister der Mimik.

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10. Iffi Zenker Fashiongott

(Ja, wir wissen, sie heißt eigentlich Rebecca Simoneit-Barum. Hey, bei VICE arbeiten mehr Faktenchecker als bei der Times—wir möchten das petrolfarbene Unglück halt trotzdem weiter Iffi nennen)

11. Iffi Zenker Meme

Aus dieser offensichtlichen Ähnlichkeit zum CDU-Lovemoppel müsste man doch was machen! Leider ist meine Photoshop-Lizenz abgelaufen.

12. Man selbst ist auch am Ende

Ein Mann wie Walter Freiwald—auf den man, mit Verlaub, dachte, herabsehen zu können—verlautbart Folgendes: „1500 Euro Rente? Da kann man sich ja gleich die Kugel geben."

Hoppla, und man selbst lebt mit der Erwartung auf weniger als die Hälfte noch weiter? Auch schon wieder peinlich!

13. Rolfe Scheider macht es nur noch schlimmer

Selbst wenn man sich je von der Beratung Walters zum Thema Altersarmut erholt hätte (hätte!), kommt noch hinzu: Man selbst hat schlechtere Haut als Rolfe Scheider (58). Es reicht, RTL!

Bonus: Aber 2016 wird wieder geil

Zumindest steht in der Dschungelgruppe, die ich auf Facebook unterhalte, als Wunschteilnehmer Dirk von Lowtzow am höchsten im Kurs. Und am Geld soll's nicht scheitern. Ich habe ein bisschen was gespart …