Einige Fotos von beschmierten Wiener Wahlplakaten

Die Wienwahl kommt näher, der Wahlkampf geht dem Ende zu und besser wird es ziemlich sicher nicht mehr—weder in den Diskussionen, noch im Schuld-Zuschiebe-Spiel und schon gar nicht auf der Straße.

Vor allem letztere ist ja meistens ein ganz guter Gradmesser dafür, wie die Leute zur aktuellen politischen Lage stehen. Und damit meinen wir nicht „die Straße" im Sinne von „die Menschen auf der Straße" (obwohl wir die natürlich auch schon befragt haben; zum Beispiel zu den Klischees gegenüber den Wählern ihrer Hass-Parteien), sondern einfach nur „die Straße", im Sinne von „der öffentliche Raum, der in der Vorwahlzeit vor allem durch Schmierereien auffällt".

Obwohl wir uns wirklich viel Mühe gegeben haben und niemanden benachteiligen wollten, gab es am Ende in der ganzen Stadt am meisten beschmierte FPÖ-Poster zu sehen. Andererseits: Wer sich gegen das System positioniert, darf sich auch nicht wundern, wenn er mit nicht ganz systemkonformen Mitteln kritisiert wird.

Aber keine Angst, es gibt natürlich nicht ausschließlich beschmierte Straches, auch ein paar als fett markierte Häupls und die obligatorische Penis-Kritzelei. Hier sind ein paar Beispiele für Graffiti-Aktionismus und andere Formen von Plakatvandalismus, den wir natürlich nicht OK finden und der laut dem Institut für Graffiti-Forschung das letzte Mal 1994 so emotional war wie heute, wie DiePresse berichtet.

In einem anderen Punkt hat der zitierte Graffiti-Forscher nicht ganz recht—die ÖVP-Plakate werden zwar nicht direkt mit Graffiti-Tags verziert, aber bleiben auch nicht ganz verschont. Zumindest ist der Hass und die Bereitschaft zur Verunstaltung also nicht ganz neu. Das gibt uns ein bisschen Hoffnung.

Foto von Ingrid Gogl (hier ihr Twitter-Profil)