Wie man Anti-Islam-Demonstranten mit einem Selfie verstummen lässt

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Wie man Anti-Islam-Demonstranten mit einem Selfie verstummen lässt

Am Wochenende demonstrierte eine rechtsradikale Regionalpartei vor einer muslimischen Lifestyle-Messe. Eine junge Frau sah dabei nur einen Weg, den Demonstranten entgegenzutreten.

Alle Fotos: Jürgen Augusteyns

Vergangenes Wochenende fand in Antwerpen die dritte Muslim Expo statt. Dabei handelt es sich um eine Lifestyle-Messe für Muslime, bei der man messentypisch diverse Stände, Diskussionsrunden, Workshops, Shows und Zeitmanagement-Vorträge findet. Laut der flämischen Regionalpartei Vlaams Belang, die rechtsextreme und nationalistische Ansichten vertritt, ging es hier jedoch um etwas viel Dubioseres. "Diese Islam-Messe ist eine Messe der Apartheid, bei der anstelle von Integration Segregation propagiert wird", gab Filip Dewinter, einer der führenden Köpfe von Vlaams Belang, zu Protokoll. "Die Leute hier haben nur einen Wunsch, nämlich den Einfluss des Islam in Belgien zu verstärken. Jeder, der herausfinden will, wie junge Menschen radikalisiert werden, sollte bei dieser Messe vorbeischauen."

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So versammelten sich am Samstag schließlich rund 40 Vlaams-Belang-Unterstützer gegenüber des Messezentrums, um sich mithilfe von Schildern gegen Kopftücher und den Islam auszusprechen. Dazu gesellten sich dann noch ein paar Mitglieder der militanten Nationalistengruppierung Voorpost und verteilten Wurst aus Schweinefleisch. Der belgischen Zeitung De Standaard zufolge beschimpften einige Anwohner von ihren Fenstern aus die Demonstranten—und dazu flogen Eier.

Die Besucher der Muslim Expo interessierten sich derweilen kaum für die Demonstration. Die Ausnahme bildete jedoch eine junge Frau, die wohl der Meinung war, dass man den rechten Idioten am besten entgegentritt, indem man Selfies mit ihnen macht. Zum Glück war der Fotograf Jürgen Augusteyns vor Ort, um zu dokumentieren, wie sich Zakia Belkhiri freudestrahlend mit den Demonstranten sowie mit Filip Dewinter ablichtete.

Mehr von Jürgen Augusteyns' Arbeiten findest du auf seiner Website.