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Sex

Geile T-Rexe, heiße Höhlenfrauen: Wir haben Dinosaurier-Sexgeschichten gelesen

Eine Archäologin besorgt es sich am Horn des Triceratops, ein T-Rex vernascht eine Jägerin, ein Saurier steht auf Analverkehr.

"Heißer Atem streifte ihr Kreuz und sandte Schauder durch ihren Körper, als der T-Rex an ihr schnüffelte. Dann zerriss die Riesenechse ohne Vorwarnung ihren Lendenschurz. Sie guckte runter zu ihrem dunklem, lockigem Schamhaar. Dort war ein Objekt, das sie zuerst nicht identifizieren konnte, 60 Zentimeter lang, so dick wie ihr Arm am Ellenbogen, tiefrot und massiv."

"Das Objekt" ist der Phallus eines Dinosauriers, der gerade dabei ist, die prähistorische Jägerin Drin zu vernaschen. Die Leidenschaft der beiden ist ausführlich in der Novelle Taken by the T-Rex beschrieben, das bei Amazon.com 93 Bewertungen hat, durchschnittlich benotet mit dreieinhalb von fünf Sternen. Der Roman von Frank Witzel, der 2015 den deutschen Buchpreis gewonnen hat, hat ein Drittel weniger Bewertungen und nur zweieinhalb Sterne.

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Nachdem Christie Sims und Alara Branwen, die Autorinnen von Taken by the T-Rex, es 2013 in die Top 50 der meistgelesenen Romane auf Amazon schafften, sind Dutzende Titel dazugekommen, die sich der erotischen Liebe zwischen Dinosauriern und Menschen widmen. Sie tragen Titel wie Ravaged by the Brachiosaurus, oder Fifty Shades of Paleontology. Die Cover prägen bemerkenswert schlimme Photoshop-Collagen: vollbusige Schönheiten, wie man sie von Flyern für Hiphop-Dorfpartys kennt, montiert mit Bildern schlecht skalierter Dinosaurier.

Der T-Rex scheint der heißeste aller Saurier zu sein, ihm sind die meisten Werke gewidmet : Loving the T-Rex, Seized by the T-Rex oder T-Rex Made Me Gay. Aus feministischer Sicht beunruhigend: Mit seiner aggressiven Attitüde, und vorspiel-ungeeigneten Armen, scheint der T-Rex eher der Macho unter den Dinosauriern zu sein. Der sanftmütige, vegan lebende Brachiosaurus kriegt in den Dinopornos viel seltener eine ab.

Sprachlich stehen die Autoren auf Alliterationen im Titel: Desired by a Dinosaur, Mating with a Monster, Running from The Raptor (Aus der Inhaltsangabe: "Anstatt sie in Stücke zu zerreißen, beginnt der Raptor, ihr zwischen den Beinen zu schnüffeln."). Oder: Romancing the Raptor ("Frau trifft Dinosaurier. Die Natur übernimmt."). Was ist es eigentlich, das die Autoren zu sexy Dino-Fantasien inspiriert? Die Frühsozialisation mit den Was ist was-Dinosaurierbüchern im erotisch prägendem Kindesalter? Der Krass-Faktor? Oder einfach die Regel 34: "Wenn ein Ding existiert, gibt es davon Pornografie. Ohne Ausnahmen."

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Wir wissen es nicht. Aber falls ihr euch schon immer gefragt habt, wie die schriftstellerische Fantasie das Problem löst, mehrtonnige Echsen mit der Menschenspezies kopulieren zu lassen, die erst etwa 65 Millionen Jahre später auf dem Planeten Erde auftaucht: Wir haben für euch drei Klassiker des Genres gelesen.

'Taken by the T-Rex' von Christie Sims und Alara Branwen

Plotzusammenfassung: Ein pubertierender T-Rex verwüstet das Dorf der Jägerin Drin und tötet ihre Mutter. Als der Saurier zurückkehrt, will Drin Rache nehmen, aber alles geht schief, sodass der T-Rex sie in ihrer Gewalt hat. Damit der Dino sie nicht mit seinem Mosterphallus "entzwei reißt", holt Drin ihm einen runter. "Es war, als sei die Zeit stehen geblieben, es gab nichts mehr in der Welt außer der grunzenden, knurrenden Echse, die sich an Drin rieb." Danach hat die Höhlenjägerin den ersten Orgasmus ihres Lebens und der T-Rex macht einen polnischen Abgang, nachdem er sie in einer gewaltigen Ladung Sperma gebadet hat.

Bewertung: Pluspunkte bekommen die Autorinnen für die ausufernde Fantasie. Dass kein Mensch eigentlich weiß, ob Dinosaurier eigentlich überhaupt einen Penis hatten, stört sie nicht im geringsten. Sie haben ziemlich genaue Vorstellungen davon: Der Dinophallus ist "steinhart, heiß-rot" und "läuft spitz auf einen stumpfen Punkt zu".

Tut mir leid, Dinofetischisten: Wahrscheinlicher ist allerdings, dass Dinosaurier gar kein richtiges Glied hatten, sondern Kloaken wie ihre Nachfahren, die Vögel, deren Penis non-protrudens häufig in der Kloake liegt.

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'A Billionaire Dinosaur Forced Me Gay' von Hunter Fox

Plotzusammenfassung: In der Welt dieser Novelle sind Dinosaurier keine prähistorische Kreaturen, sondern die Mächtigen dieser Welt. Sie kontrollieren die Weltwirtschaft und tragen teure Anzüge. John wird als Assistent für einen Saurier-CEO angestellt. Aber dieser hat es nur auf seinen Hintern abgesehen: "Mein Atem wurde schneller, als er näher kam und mich mit seinen Klauen an sich zog. Er riss meine Kleidung runter, sodass ich nur noch in Unterhosen dastand." Es folgt eine recht derbe Analszene.

Bewertung: Dreieinhalb von fünf Sternen auf Amazon. Allerdings werden Dinoliebhaber etwas enttäuscht sein. Oliver, der perverse Dinosaurier-CEO, scheint abgesehen von seinen "durchdringenden gelben Augen" und seinem "lilaschimmerndem Teint" ein ganz gewöhnlicher Arschlochboss zu sein.

'Auf die Hörner genommen' von Cat Crimson und Alana Troy

Plotzusammenfassung: Auf die Hörner genommen ist der erste Teil einer deutschsprachigen Serie um die Paläontologin Miranda Cassidy. Auf einer Fakultätsparty wird sie betäubt und in eine Zeitmaschine geworfen, die sie 150 Millionen Jahre zurück in die Vergangenheit katapultiert. Das Überleben meistert sie ganz gut, doch die sexuelle Abstinenz macht ihr zu schaffen—bis sie eines Tages entdeckt, wie gut man sich am Horn eines Triceratops vergnügen kann. In der Schlussszene reitet sie sich an einem besonders "kraftstrotzenden, männlichen" Exemplar zum Orgasmus: "Er trabte weiter und sie hob und senkte sich auf seinem Kopf, scheuerte ihre heiße Klitoris an seinem Horn, wurde fast wahnsinnig vor Lust. […] Er besorgte es ihr, unerbittlich, wild, animalisch, und ihre spitzen Schreie vermischten sich mit seinen vibrierenden Brunftlauten."

Bewertung: Das Buch ist momentan immerhin auf Platz 16 im Kindle-Shop in der Kategorie Zeitreisen. Kunden schätzen in ihren Bewertungen insbesondere die Beschreibungen der Flora und Fauna und die Ausarbeitung der Charaktere, finden die mehrseitige Szene des Sexritts allerdings zu grob. Zitat: "Sprachlich kommt mir ganz persönlich trotzdem auch Auf die Hörner genommen gelegentlich etwas zu vulgär, etwas zu direkt daher, beziehungsweise hätte ich mir etwas mehr sprachliche Feinheit gewünscht."