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The True Crime Issue

Die Jungfrauenbasare Medellíns

In den Slums von Medellín in Kolumbien werben die Straßengangs junge Mädchen an-von denen die jüngsten zum Teil gerade mal zehn Jahre alt sind-und versteigern deren Jungfräulichkeit dann über den florierenden illegalen Sexmarkt an reiche Touristen.

In den Slums von Medellín in Kolumbien werben die Straßengangs junge Mädchen an—von denen die jüngsten zum Teil gerade mal zehn Jahre alt sind—und versteigern deren Jungfräulichkeit dann über den florierenden illegalen Sexmarkt an reiche Touristen.

Laut Nachforschungen einer kolumbianischen Hilfsorganisation werden die Mädchen von Gangleadern angesprochen, die sie mit Designerkleidern, schicken Restaurantbesuchen und anderen Luxusversprechungen ­anlocken. Oft geben die Gangmitglieder auch Fa­milienangehörigen Geld, damit diese sicherstellen, dass die Mädchen Jungfrauen bleiben, bis eine Auktion möglich ist. Bei einer typischen Auktion wird eine Auswahl von bis zu 60 Frauen angeboten, mit Preisen von bis zu 2.600 Dollar. Die Kunden bekommen dann eine geheime PIN-Nummer, mit der sie Zugang zu einer Auktionsseite erhalten. Wenn die Auktion vorbei ist, werden die Seiten wieder aus dem Netz genommen und die Broschüren zerstört. Die meisten Mädchen bleiben in der Sexindustrie, nachdem sie einmal verkauft worden sind.

Laut den örtlichen Hilfsorganisationen haben die Auktionen in dem Maße zugenommen, in dem auch der Tourismus und die wirtschaftliche Entwicklung in Medellín vorangeschritten sind. Es ist ein perverses Randphänomen der Umgestaltung der Stadt von Pablo Escobars einstiger Drogenfestung zu einer urbanen Metropole und einem beliebten Ziel des Drogen- und Sextourismus. Die von ausländischen Sextourismus-Reiseveranstaltern unterstützten und von den lokalen Straßengangs kontrollierten Sexschmuggelnetzwerke, die die Mädchen heranschaffen, florieren.