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Dirk vanden Branden: Ich kann mich wirklich nicht beschweren. Mit dieser Kampagne bekommt der Fall eine ganze Menge Aufmerksamkeit. Doch nach all den Jahren schmerzt das nicht mehr so. Ich bin sogar froh über die ganze Aufmerksamkeit. Wenn man nichts macht, kann auch nichts passieren.
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Nicht wirklich. Ich sitze im Aufsichtsrat von Child Focus, weswegen ich im Allgemeinen viel mit vermissten Kindern zu tun habe. Aber die Suche nach meinem Sohn beschäftigt mich nicht mehr jeden Tag. Wenn es in seinem Fall neue Spuren geben sollte, wird die Polizei diesen mit Sicherheit nachgehen. Aber als Elternteil kann man nicht viel machen. Was ich machen kann, ist, alle Akten in dem Fall durchzugehen. Vielleicht haben wir eine entscheidende Information übersehen, oder irgendwas muss nochmal überprüft werden. Ich führe nicht die Untersuchung, aber wenn ich auf etwas stoße, wird die Polizei der Sache nachgehen.Hast du eine Theorie für das Verschwinden deines Sohnes?
Ich habe immer geglaubt, dass ihn jemand entführt hat, aber ich kann es nicht beweisen. Die Leute, die die Ermittlungen geführt haben, haben immer gesagt, dass es wahrscheinlicher sei, dass er irgendwo in der Nähe des Hauses ins Wasser gefallen sei. Aber auch sie haben keinerlei Beweise für diese These.Was denkst du über die Spezialmünze mit dem Bild deines Sohns?
Es ist eine große Ehre und zugleich eine große Unterstützung. Ich bin mir der Tatsache bewusst, dass die Aktion etwas Besonderes ist. Als sie mich gefragt haben, ob sie ein Bild meines Sohnes auf die Münzen prägen dürften, habe ich keine Sekunde gezögert. Der Fall fand in den letzten 20 Jahren in den Medien breite Beachtung, wofür ich sehr dankbar bin. Jedes Mal, wenn ich mit einer Zeitung über meine Geschichte gesprochen habe und sie ein Foto von mir abdrucken wollte, habe ich darum gebeten, dass sie stattdessen ein Foto meines Sohnes verwenden. Schließlich wird er und nicht ich gesucht.Du hoffst also, dass die Münze zu neuen Informationen zu Liam führen könnte?
Wenn dem so ist, wäre das großartig. Wenn nicht, wäre es traurig, aber man könnte es nicht ändern. Nochmal: Wenn man es nicht versucht, kann man auch nichts erreichen. Außerdem geht es bei dieser Münze ja nicht nur um Liam, sondern um das Schicksal aller vermissten Kinder in Europa.Wirst du jemals die Hoffnung aufgeben, Liam eines Tages wieder in die Arme zu schließen?
In dem Moment, wo man die Hoffnung aufgibt, schließt man mit seinem Verschwinden ab. Das kann ich aber nicht, weil ich nicht weiß, was passiert ist. Bis ich das weiß, werde ich niemals die Hoffnung aufgeben, ihm eines Tages wieder den Kopf streicheln und in meine Arme schließen zu können.Besucht die „Coins of Hope"-Website für weitere Informationen über die Kampagne.