Protestierende beim EU-Gipfel erklären, was sie auf die Straße treibt

Mindestens 1.300 Menschen sind nach einer VICE-Schätzung vor Ort am Donnerstagnachmittag in Salzburg auf die Straße gegangen, um gegen den EU-Gipfel in der Stadt zu protestieren. Während der Demo kam es zu Polizeigewalt, wir haben über die Übergriffe berichtet – und uns von den Teilnehmenden der Kundgebung erklären lassen, wofür und wogegen sie eigentlich demonstriert haben.

Moritz

“Ich bin heute gegen die EU der Banken und Konzerne auf der Straße. Ich glaube, dass es notwendig ist, die Politik von Kurz, Strache und ihren europäischen Freunden zu bekämpfen. Die Demo sollte ein Ausgangspunkt für Proteste und Streiks gegen den Zwölfstundentag und die Zerschlagung des Gesundheitssystems sein.”

Videos by VICE

Stephan

“Heute treffen sich die Staats- und Regierungschefs der EU im herrschaftlichen und barocken Ambiente von Salzburg. Wir sollten aber auf die Inhalte des Gipfels schauen. Wir sehen Verschärfung und Abschottung nach Außen und Repression und Konkurrenz nach Innen. Ich wünsche mir eine kraftvolle, entschlossene und kämpferische Demonstration. Ich glaube, dass es notwendig ist, eine internationale Bewegung der praktischen Solidarität aufzubauen.”

Brigitte

“Ich bin eine widerständige Pensionistin. Ich finde die europäische Politik der Abschottung, des Rechtsruck und der Festung Europa einfach unerträglich. Ich glaube auch nicht, dass es so etwas wie illegale Migration gibt. Menschen sind nicht illegal. Das ist ein Propaganda-Schlagwort. Migration gab es immer und das ist auch völlig in Ordnung. Ich bin auch für Sicherheit, aber damit meine ich vor allem soziale Sicherheit und die Sicherheit, bezahlbaren Wohnraum zu haben.”

Christian und Bettina

“Die Politik kann so nicht weitergehen. Ich will ein Europa der Freiheit, der Offenheit und der Vielfältigkeit.” – Christian

“Viele Leute schauen heute auf Salzburg. Deshalb ist es mir wichtig, dass eine sichtbare Gegenbewegung da ist.” – Bettina

Luna, Timon und Jonas

“Die gegenwärtige Politik ist extrem unsozial. Der Gipfel bringt überhaupt nichts. Es wäre viel besser, das Geld, das hier ausgegeben wird, in die Flüchtlingshilfe zu investieren.”

Judith

“Ich arbeite selbst mit geflüchteten Menschen. Mir ist es extrem wichtig, ein Zeichen gegen die aktuelle Asylpolitik zu setzen. Wir müssen uns vernetzen und gemeinsam auf die Straße gehen.”

Katharina, Lisa, Caro

“Wir demonstrieren gegen die Abschottung und die Abschiebepolitik der EU. Wir hätten uns zwar gewünscht, dass noch mehr Leute kommen. Aber für einen Termin unter der Woche und die Uhrzeit ist es eigentlich ziemlich gut.”

Folgt Michael auf Facebook und Twitter – und VICE auf Facebook, Instagram, Twitter und Snapchat.