Wir waren mit den Purple Souls Bier verkosten

Alle Fotos außer angemerkt: Hannes Friesenegger

Zur Feier ihres Debutalbums Williamsburg war ich mit den Purple Souls Bier verkosten. Purple Souls haben wir euch schon einmal vorgestellt: Jakob Wöran (Gitarre & Vocals), Elias Müller (Bass), Dominik Nießl (Schlagzeug) und Stefan Weiss (Gitarre & Synth) kommen aus Salzburg und machen gemeinsam Musik. Am liebsten Indie- beziehungsweise Britpop, das sagen sie zumindest selbst.

Weil sie nicht nur ziemlich fleißig, sondern auch ziemlich pingelig sind, haben sie ihr Debutalbum Williamsburg ein zweites Mal aufgenommen, damit auch alles richtig sitzt. Neben dem Gitarrensaitenzupfen aber haben die Purple Souls eine zweite riesengroße Leidenschaft: Bier.

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Deshalb ist es gar nicht so unlogisch, dass die Releaseshow (zumindest die in Wien, auch im Salzburger Rockhouse wird es am Tag davor eine geben!) am 27.2. im Rahmen des New Sound Festivals in der Ottakringer Brauerei stattfindet. Weil ich ab und zu auch Bier trinke, war es an der Zeit, mal zu testen, wer mehr verträgt: Die Band oder ich. Anfangs hat es noch funktioniert, Notizen zu den Biersorten zu machen, siehe Foto:

Foto: Lisa Schneider.

19:30 Uhr

Wir werden von einer supernetten Kellnerin versorgt. Zitat: „Ich tu mein bestes, euch abzufüllen.“ Fühlen uns also wie Superstars. Sie schenkt das erste Bier ein—natürlich ein kleines, wir sind immerhin nicht zum Saufen hier!—ein Pils. Weil das ist leicht und gut für den Einstieg. Dominik hat das Bier so schnell geleert, wie ich nicht mal meinen Notizblock ausgepackt habe. Macht nichts. Der Deal des Abends lautet: Wer ausgetrunken hat, bekommt so lange neues Bier derselben Sorte nachgeschenkt, bis die anderen auch fertig sind. Wir haben zu diesem Zeitpunkt nur noch nicht bedacht, dass wir ja unterschiedliche Trinkschnelligkeiten haben.

Es schmeckt, immerhin ist Samstag Abend. Reden wir mal über die ersten Erfahrungen mit Bier! Dominik hat sein erstes Bier—er ist der Profi der Runde—mit acht Jahren getrunken. War zwar ein bisschen eine unabsichtliche Geschichte, zählt aber trotzdem. Die anderen waren da halbwegs brav und zumindest schon im Teeniealter.

20:30 Uhr

Wir sind schon nach dem Zwickl Rot beim Goldfassl Spezial angekommen. Musik gibt’s jetzt auch. Hören uns durch Klassiker von Boxer Rebellion, Arcade Fire usw. Die Jungs erzählen, dass das Leben in Salzburg eben sehr bierverbunden ist. Man kommt eigentlich nicht drum herum—und wenn die Purple Souls mal was andres außer Bier trinken, ist das, laut Jakob, Gin Tonic. Wenn’s um Schnaps geht, will Jakob den Vogelbeerenschnaps. Stefan sieht das nicht so eng. „Ich trinke, was auf den Tisch kommt.“ Sehr sympathisch.

21:15 Uhr

Goldfassl Zwickl Hell. Irgendwie komme ich durcheinander. Welches Bierglas war meines? Da stehen ja zwei. Ah, das ist das Reservebier. Neue Regel wurde nach dem fünften Glas eingeführt: Jeder bekommt auch immer ein extra Glas (mit Bier). Immerhin soll niemand verdursten.

22:00 Uhr

Die Musik läuft lauter und wird vielleicht sogar minütlich ein bisschen mehr Guilty Pleasure. Wir lachen schon ziemlich laut. Muss mich anstrengen, mein Tagebuch brav weiterzuführen. Ich bin schließlich zur Dokumentation hier.

22:15 Uhr

Ich habe vorhin erwähnt, dass Dominik ein ziemlicher Checker am Gebiet Bier ist—aber dann hat Stefan ausgepackt. Er lebt momentan jobbedingt in München. Muss ich mehr sagen? Er hat es schon geschafft, Elf Maß Bier zu trinken. Das sind Elf Liter Bier. Ich glaube, dass ich in einer Woche soviel Wasser trinke, wie Stefan Bier an einem Tag.

22:30 Uhr

Bier ist in meinem Glas, die Sorte, puh, es ist gelblich und sprudelt. Eli erklärt mir, Ottakringer ist super, weil eben einfach das Festivalbier, um das man nicht umherkommt. Die anderen nicken zustimmend—kann aber auch ein Zwinkern in Richtung Kellnerin gewesen sein.

22:45 Uhr

Bier, Bier. Und Bier. Die schlimmsten betrunkenen Bierstories stehen am Plan. Eli war mal mit einem Freund am Mönchsberg, eine Bierflasche ist dabei total unabsichtlich den Berg hinunter (geworfen worden) gefallen. Am nächsten Tag durfte er die Polizistenhand drücken (aber eh nur als Zeuge). Immerhin ist Eli einer der liebsten Menschen der Welt. Jakob hat in seinem schlimmsten Bierrausch die Salzburger Stadtbrücke auf allen Vieren überquert, Dominik kann sich authentischerweise an seinen schlimmsten Bierrausch nicht mehr erinnern. Und Stefan verträgt einfach so viel, dass er bei diesen Storys nur daneben steht und lacht. Und Bier trinkt.

23:00 Uhr

Zeit, um Stefans neuen Spitznamen zu verlautbaren. Stefan Weissbier. Wir haben das zumindest zu diesem Zeitpunkt sehr, sehr lustig gefunden.

23:30 Uhr

Eher verschwommen. Wir waren am Dachboden der Brauerei. Der Ausblick war, glaube ich, schön.

00:00 Uhr

Wo bin ich, wer sind diese fünf Männer. Ah, es gibt Bier.

00:15 Uhr

Wo ist mein Handy.

00:20 Uhr

Ja, Taxi, du, 1070 Wien bitte. Ja, ich weiß, wir sind in Wien. Ich muss aber nach 1070, das ist der siebte Bezirk in Wien. Genaue Adresse find ich dann schon und bitte noch an der Ecke beim Würschtlstand stehenbleiben dankegutenacht. Happy Release Purple Souls. Danke für Bier, soviel Spaß, und den Kater des Jahrhunderts.

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