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Weil er kein Smartphone bekommt, rächt sich ein 13-Jähriger an seinen Eltern, Verwandten und Nachbarn

Er bestellte 15 Pizzen für Nachbarn und Verwandte und orderte online Möbel, die niemand brauchte. Aber das war noch nicht das Schlimmste.

Symbolfoto: imago | United Archives

"Die Hölle kennt keine Wut wie die einer verschmähten Frau." Wie es aussieht, muss der Volksmund seine Weisheiten noch mal überdenken. 13-jährige Teenager sind auch nicht ohne—vor allem, wenn man ihnen das eigene Smartphone verwehrt.

Kein Snapchat, WhatsApp, kein GoogleMaps und auch keine Pornos to go? Es gibt genug Existenzen, die daran verzweifeln würden, und auch ein Junge im bayerischen Lindau war maximal angepisst, weil seine Eltern ihm ein Leben ohne die digitale Welt im Hosentaschenformat auferlegten.

Wie genau sich der Furor des Zöglings entlud, kann man bereits am ersten Satz des Presseberichts des Polizeipräsidiums Schwaben erahnen: "An eine Familie aus dem Landkreis Lindau wurden Waren im Wert von mehreren tausend Euro versandt. Umfangreiche Ermittlungen der Kripo Lindau führten nun zum Täter." Waren im Wert von 5.500 Euro waren es, um genau zu sein, doch damit nicht genug: Der Jungspund orderte online Zeitungsabonnements, Möbel und Smartphones und knallte nebenbei rund 180 anonyme E-Mails mit beleidigendem Inhalt an die Familie heraus.

"Im Verlauf der weiteren Ermittlungen, die dann von der Kripo Lindau übernommen wurden, meldeten sich auch noch Verwandte und Nachbarn, die ebenfalls mit nicht nachvollziehbaren Bestellungen, wie beispielsweise 15 Pizzen an einem Abend, überhäuft worden waren. Insgesamt zehn Strafanzeigen nahm die Polizei entgegen", heißt es im Bericht weiter.

Zum Glück für alle Beteiligten konnten die meisten Bestellungen rückgängig gemacht werden und selbst für den Übeltäter geht die ganze Nummer recht mild aus, weil er mit seinen 13 Jahren noch nicht strafmündig ist. "Die größte Herausforderung für ihn wird sein, sich bei allen Beteiligten in der Familie und Bekanntschaft zu entschuldigen", so die Polizei.

Allein schon die Pizza-Aktion wird ein richtiger Vergebungsmarathon: "Liebe Frau Müller; es tut mir wirklich Leid, dass ich in Ihrem Namen eine Pizza Funghi mit doppelt Käse bestellte, dann eine Frutti di Mare mit extra viel Knoblauch, dann eine Quattro Stagioni, dann eine Thunfisch-Pizza mit dreifach Zwiebeln, dann eine Pizza Regina, dann eine …"