Was wir bisher über die Leichen im Traunsee wissen

Zwei Leichen, zwei Koffer und zwei Taschen—dieser Mord klingt wie aus einem schlechten Horrorfilm entnommen. Bis heute steht die Kriminalpolizei bei den beiden Leichenfunden im Traunsee vor einem Rätsel. Hier lest ihr, was bisher geschah und was wir wirklich über den Vorfall wissen.

Am Sonntag um 12:18 Uhr fand ein Spaziergänger am Ufer seines Grundstückes einen Hartschalenkoffer mit einer zerstückelten Leiche darin. Genaues kann zu diesem Zeitpunkt noch nicht gesagt werden. Man weiß nur, dass es sich bei der Toten um eine vermutlich 70-jährige Frau handelt. Sie dürfte etwa 165 Zentimeter groß und rund 80 Kilo schwer gewesen sein. Das Landeskriminalamt schätzt, dass die Frau zwischen Weihnachten und Silvester getötet wurde. Eine dazu passende Vermisstenanzeige gibt es nicht.

Am Abend fand der Polizeihund „Tarzan" den zweiten Koffer mit Leichenteilen. Auch darin sind Teile der ermordeten Frau. Der Kopf der Leiche fehlt.

Der Traunsee ist der tiefste See Oberösterreichs und hat derzeit zirka 5 Grad. Am Montag durchsuchten 15 Taucher der Cobra-Spezialeinheit den See. Diese wurden entweder als Tieftaucher oder Kampfschwimmer ausgebildet. Sie finden fünf Meter vom Ufer entfernt eine männliche Leiche. An seinen Händen war eine schwarze Tasche gebunden, gefüllt mit einem Betonklotz und Steinen befestigt. In dem Betonklotz ist der Kopf der Frau eingemauert. Auch ein Trolley und eine weitere Tasche fand man. Was sich darin befand, wird bisher nicht veröffentlicht.

Auch über ein mögliches Fahrzeug wird spekuliert. Was es genau damit auf sich hat, gehört laut dem oberösterreichische LKA-Leiter Gottfried Mitterlehner noch zu den offenen Fragen im Fall.

Die Obduktion ergibt, dass die Frau erdrosselt wurde. Bei der männlichen Leiche fand man keine Gewalteinwirkungen. Daher geht die Polizei derzeit von einem erweiterten Selbstmord aus. Das würde bedeuten, dass der Mann die Frau erdrosselte und sich anschließend selbst im Traunsee ertränkte. Ermittler veröffentlichen erstmals auch Fotos der Kleidung des Toten.

In Oberösterreich wird derweil wild über mögliche Mordmotive, Wasserströmungen und Funde spekuliert. Von Familien-Vendetta und Mord zu Weihnachten ist die Rede. Klar ist derzeit aber nur: Dass die beiden Toten etwa gleich alt waren und der Mord sehr wahrscheinlich zu Silvester stattfand. Durch den Fund des Kopfes der Frau sollte eine Identifizierung bald stattfinden.

Eva auf Twitter: @immerwiederEva

Titelbild: Simon Matzinger | Flickr | CC BY 2.0