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Inzwischen ist Andrea 21 und studiert Public Relations. Ihren unbekannten Cyberstalker ist sie allerdings immer noch nicht wirklich losgeworden: Mit Hilfe von mehreren unechten Accounts hat er das Foto jetzt schon in vielen sozialen Netzwerken verbreitet.Immerhin löschte Facebook den unechten Account, nachdem Andrea ihn 2013 gemeldet hatte. Diesen Februar tauchte das bearbeitete Foto jedoch wieder auf—dieses Mal auf Tumblr. Und dort ging es viral und wurde Hunderte Male gerebloggt. Als Tumblr dann schließlich die Ursprungsseite entfernte, dachte Andrea, dass die ganze Tortur jetzt ein für alle Mal vorbei wäre.Motherboard: Ungewollter Homo-Flirt: Hacker verkuppelt heimlich Tinder-Machos
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Und damit liegt sie richtig. Laut Andrea hat ihr Cyberstalker endlich damit aufgehört, das Foto im Internet zu verbreiten. „Ich habe die Kontrolle über mein Leben zurückerlangt und diese Person ist nicht mehr länger in der Lage, meine Gefühle zu verletzen." Sie meint zwar auch, dass sie immer noch gerne wissen würde, wer der Täter ist, hat von der Polizei aber noch keine weitere Rückmeldung erhalten.Also habe ich mich selbst mit der Polizei von Richmond in Verbindung gesetzt, um über Andreas Fall zu reden. Ich wurde an Corporal Dennis Hwang weitergeleitet, der für diese Art der Kriminalität zuständig ist. Leider wollte er mir aus Datenschutzgründen keine Auskunft zu dem Fall geben. Er fragte mich allerdings, ob mein „siebter Sinn" Alarm schlagen würde, wenn man mit solchen Geschichten auf mich zukommt. Auf meine Gegenfrage, ob es bei der kanadischen Polizei normal wäre, Cyber-Mobbing-Opfer nicht ernst zu nehmen, so lange keine Selbstmordgefahr besteht, bekam ich ebenfalls keine Antwort.In einer E-Mail meinte Hwang, dass die Polizisten „alle Cyberbullying-Fälle sehr ernst nehmen. Dabei handelt es sich um ein nationales Anliegen. Jeder Fall ist eigenständig und wird von den Ermittlern auch so aufgefasst."Seit der Veröffentlichung ihres Blog-Posts hat Andrea schon von vielen anderen Frauen Nachrichten bekommen, die ebenfalls Opfer eines Cyberstalkers geworden sind. Und obwohl ihr von der Polizei nicht geholfen wurde, weist Andrea diese Frauen an, die Behörden einzuschalten. „Wenn immer mehr Fälle bei den Polizisten eingehen, sehen die vielleicht endlich ein, wie schwerwiegend und weit verbreitet dieses Problem eigentlich ist—und dann sind sie zum Handeln gezwungen", erklärt mir Andrea.„Wenn die Frauen in der Zwischenzeit Hilfe benötigen, dann können sie sich jederzeit bei mir melden. Ich bin immer für sie da."