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Die russische Bikergang "Nachtwölfe" gründet ein eigenes Chapter in Berlin

"Wo wir sind, ist Russland."

Russischer Nachtwolf 2015 in Berlin | Foto: Imago | Mike Schmidt

Russland ist jetzt auch in Berlin—zumindest, wenn es nach dem Motorradclub Nachtwölfe geht. Die nationalistischen Biker haben den ersten Ableger in der deutschen Hauptstadt gegründet.

Von der Gang hat man in den letzten Jahren schon häufiger gehört. Sie haben den Separatisten in der Ukraine geholfen, werden finanziell vom Kreml unterstützt und machen Stimmung gegen den Westen. Ihr Motto: "Wo wir sind, ist Russland."

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Am Jahrestag des Siegs der Sowjetunion über Hitler-Deutschland brachen sie auch dieses Jahr wieder auf ihre umstrittene "Siegesfahrt" auf, von Moskau nach Berlin. Präsident Putin ist ein Freund des Anführers Alexander Saldostanow, dessen Spitzname "der Chirurg" ist. Putin posiert häufiger mal für ein Foto mit den Rockern. Angeblich hängt im russischen Teil der Internationalen Raumstation ISS sogar die Flagge der Gruppe.

Die Russlanddeutschen Wölfe, so der Name des neuen Chapters, rekrutieren derzeit dem Berliner Kurier zufolge Muskelprotze im Türstehermilieu.

Im Moment besteht die Gruppe lediglich aus acht Mitgliedern, die sich aber mit ihren Kutten noch nicht in die Öffentlichkeit wagen. Ausgebildet werden die Rekruten in einer Boxhalle im Berliner Stadtteil Köpenick, wo ihnen auch die russische Kampfart Systema beigebracht werden soll.

Russische Nachtwölfe 2015 vor dem Brandenburger Tor | Foto: Imago | Mike Schmidt

Gegründet haben den Ableger wohl zwei Deutsche, von denen einer eine Sicherheitsfirma besitzt und Bikertreffen in Clubs organisiert. Denn auch ein Vereinsheim hat die Gruppe noch nicht.

Die Chancen, sich in der deutschen Hauptstadt als neue Bikermacht zu etablieren, stehen gerade scheinbar ganz gut. Dem Berliner Kurier sagte ein Ermittler: "Die Bandidos sind längst in der Bedeutungslosigkeit verschwunden und auch um die Hells Angels ist es ruhig geworden." Mit dieser Ruhe könnte es nun bald vorbei sein.