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Drogen

Dinge, die ihr beim Anbau von Gras bedenken solltet

Habt ihr genug von Gras mit mehr Zuckergehalt als Omas Kuchenglasur und Hasch mit einem höheren Sandanteil als der Boden des nächstbesten Vogelkäfigs? Hier sind ein paar Tipps für den eigenen Grow-Room.

prensa420 via photopin cc

Habt ihr genug von Gras mit mehr Zuckergehalt als Omas Kuchenglasur und Hasch mit einem höheren Sandanteil als der Boden des nächstbesten Vogelkäfigs? 
Das trifft sich gut. Erstens, weil das zeigt, dass ihr euch nicht wie willfährige Kaufkarikaturen dem Angebot des Marktes beugt und zweitens, weil wir euch heute einige elementare Vorsichtsmaßnahmen zur Eigenproduktion verraten, denn beim Aufstellen eines Grow-Rooms sollte man sich immer auf der sicheren Seite befinden.

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Automatische Bewässerungsanlagen oder eine zu hohe Temperatur des benutzten Leuchtmittels auf zu kleinem Raum sind meist Gründe für unnötige Probleme beim Heimanbau. Das Vergessen auf die Auswechslung des Aktivkohlefilters sollte man besser vermeiden, wie auch eine Ventilation die den Nachbarn in den Wahnsinn treibt, weil die Schalldämpfung vernachlässigt wird, keine gute Idee für längerfristige Selbstversorgungspläne darstellt. Man muss dabei das Geld nicht für alles gleich in überteuerten Grow-Shops hinauswerfen, denn viele Bauteile, wie etwa extrem solide Flutlichtstrahler mit Natriumdampflampen, gibt es auch billig im Elektrofachhandel.

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Sollte der unwahrscheinliche Fall einer Lampenexplosion eintreten, hat man dann auch noch gleich eine dicke Glasscheibe unter dem Reflektor der Lampe angebracht. Sie müsste einen Zimmerbrand vermeiden und bedarf deswegen einer konstanten Außenkühlung, auf jeden Fall in besonders kleinen, mit Metallfolie ausgekleideten Zuchtzelten oder sehr leicht brennbaren Holzkästen.

Auch genügend Abstand zur Decke des Kastens oder Zeltes ist wichtig, wenn man nicht gerade plant, ein extrem stinkendes Lagerfeuer in der Wohnung zu entfachen. Bis man im Automaten Sorten wie „Amnesia Haze" und „Somango" kaufen können wird oder einem ein gut informierter Verkäufer über den neuesten Outdoor-Grow vom Südhang berät, wird es wohl leider in Österreich noch ein Weilchen dauern.

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In der Zwischenzeit sollte man entweder selbst Hand anlegen oder zumindest die Produktionskette der konsumierten Ware auch wirklich gut kennen. Denn mit Blei, Brix und anderem Dreck zum Verstrecken ist man nicht vor weitreichenden Gesundheitsschäden gefeit. Weitere potentielle Bedrohungen der Gesundheit, die auch bei einer zukünftigen legalen Erzeugung klarerweise ausführlich untersucht und vor allem vermieden gehören, wären ein Fäulnis oder Schimmelpilzbefall, der auch zu heftigen Herz- und Hirnschädigungen führen kann.

Foto von Prensa 420

Diese Kontaminationen umgeht man durch eine möglichst saubere und sterile Arbeitsumgebung, angemessene Bewässerung und Düngung, sowie vor allem auch durch das Einsetzen von Mykorrhiza-Pilzen, die eine Symbiose mit der Pflanze eingehen und ihr so helfen Nährstoffe aus dem Substrat zu ziehen, während sie gleichzeitig als Konkurrenz für diverse Schadpilze im Habitat fungieren können. Die Feuchtigkeit sollte man mit einem Hygrometer überprüfen, denn zu trockene Luft kann dann auch Pilze wie Mehltau gute Bedingungen bieten.

Manche Pilze sind zwar auch bei Genießern der süßlich-würzig schmeckenden Heilpflanze beliebt, diese lösen aber keine gefährlichen, systemischen Pilzinfektionen aus, sondern machen einem eher in einer introspektiven Erfahrung klar, frei nach Bill Hicks, wie man vom System jeden Tag im Leben ausgenutzt und verarscht wird, um sich selbst gegen die eigenen Interessen und die unserer Umwelt so effizient wie möglich aufzulehnen, während man vielleicht noch glaubt der Welt damit zu helfen.
Leider war Hicks selbst dem Alkohol in exzessivem Ausmaß zugetan und starb am 26. Februar 1994 durch den im Vorjahr bei ihm diagnostizierten, damals unheilbaren Bauchspeicheldrüsenkrebs.

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Damals wusste man auch noch weit weniger über die apoptotische Wirkung von Cannabinoiden auf Krebszellen, die so [zum Selbstmord überredet werden](http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=titel062005 iFrame). Sein letzter Auftritt bei David Letterman wurde komplett zensiert.

Hätte er sich stärker an die von ihm oft propagierten Psychedelika gehalten, wäre er vielleicht nicht im Inlay von TOOL's „Aenima" als „another dead hero" verewigt, wo man ihn auf „Third Eye" hören kann. Manche werden ihn vielleicht eher vom Sample des Marketing-Suizid-Aufrufs in Fila Brazillia's „6ft. Wasp" oder von Adam Freeland's „We Want Your Soul" kennen, der die Verwendung des Songs für eine Marketingkampagne der „Target Corporation" pietätvollerweise verweigerte, was Bill Hicks wohl auch für sein geistiges und kulturelles Erbe gewollt hätte.

Aber genug von Hicks Gesundheit, zurück zu eurer eigenen-beziehungsweise zu der eurer Umwelt. Neben dem Achten auf das eigene Wohlergehen solltet ihr auch auf eure Umgebung etwas Rücksicht nehmen und nicht gerade den absolut unbesiegbaren „Heisenberg" raushängen lassen, denn das kann, wie bei Breaking Bad, auch nach hinten losgehen.

Etwa dann, wenn jemand einem den Erfolg bei der Ernte nicht gönnt und dich bei der Polizei verpetzt, wo im schlechtesten denkbaren Fall bereits ein Kollege darauf wartet, die beschlagnahmte Ware wieder an die zahlreichen Kunden des unkontrollierten und unversteuerten Schwarzmarktes zu bringen. In Deutschland sind zumindest gerade 1,5 Kilo Kokain bei einem Ermittler im Spind gefunden worden.

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Dass es auch andere Polizisten gibt, wie den Vorsitzenden der Polizeipräsidenten Deutschlands, Hubert Wimber, oder die NGO „ Law Enforcement Against Prohibition", lässt einen wenigstens einen kleinen Hoffnungsschimmer am Horizont erkennen.  Denn diese vernünftigen Beamten verstehen auch ganz abseits von politischer Propaganda, dass Prohibition bisher immer nur den Kartellen, deren Korruptionspyramide und generell den kriminellen Strukturen geholfen hat, während die Schäden für die Gesellschaft in jeglicher Hinsicht maximiert wurden.

Foto von West Midlands Police

Bis sich diese Erkenntnis aber auch bei ihren Kollegen breitgemacht hat, sollte man jedoch besser keine telefonischen Gespräche über einschlägige Themen-nein, nicht einmal mit entsprechenden Codewörtern-führen. Zumindest nicht, wenn ihr auch ohne Exekutiv-Besuche ganz gut leben könnt und nicht gerade unbedingt neue, uniformierte Freunde braucht, die Eure kulturelle Diversität als Bedrohung sehen.

Auch die Selbstbezichtigung in sozialen Netzwerken sollte man möglichst vermeiden. Denn Facebook und Konsorten sind beliebte Fahndungsinstrumente geworden, was wenig verwundert bei den öffentlichen Angeboten manch ungenierter Händler illegaler Güter, die sich nicht einmal die Mühe machen, PGP zu verwenden.