Intime Einblicke in das trostlose Alltagsleben digitaler Prostituierter

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Intime Einblicke in das trostlose Alltagsleben digitaler Prostituierter

Fotogarf Arko Datto hat das gelangweilte Warten auf den nächsten Cybersex-Freier dokumentiert.

Die Digitalisierung hat auch dem Beruf des Sexarbeiters ein radikales Update verpasst. Inzwischen gibt es Apps, die Prostituierte nach dem Lieferando-Prinzip mit Freiern verbinden, Plattformen, die Frauen bequem Sugardaddy-Deals von Zuhause ermöglichen und Amateure, die auf ziemlich professionellem Niveau ihre eigenen Videos vermarkten.

Männer und Frauen, die sich prostituieren, sich also gegen Geld zur Schau stellen und sexuelle Handlungen vornehmen, müssen anno 2015 dank Webcams längst nicht mehr zwangsläufig den analogen Körperkontakt mit ihren Freiern über sich ergehen lassen. Gleichzeitig hat die Digitalisierung den Markt globalisiert und die Sexbranche für neue Konsumenten und Anbieter zugänglich gemacht.

Der Fotograf Arko Datto interessiert sich auch dafür, wie diese Entwicklung für mehr Vielfalt jenseits der traditionellen Rollenbilder sorgen könnte: „Die Demokratisierung des Internets hat frühere Ideale der Pornographie untergraben. Wunderschöne Frauen und muskulöse Testosteronbolzen sind nicht mehr die Norm. Der Markt würdigt immer mehr Personen, die keinen in Schönheitsideale gemeißelten Körper besitzen", erklärt er Motherboard per Email.

Und so verdingen sich mittlerweile Menschen aller Art in allen Ecken der Welt als digitale Prostituierte. Mehr als eine Webcam und einen leistungsfähigen Internetanschluss braucht es nun mal nicht, um das Reich des Cybersex zu betreten. Ein „verstecktes Reich, das paradoxerweise gleichzeitig für jeden frei zugänglich ist", erklärt Datto.

Der in Indien lebende Fotograf ist selbst von der heimischen Couch aus in diese „entmenschlichte" virtuelle Welt eingetaucht und hat Momente im trostlosen Alltag der Protagonisten der Cybersex-Industrie festgehalten.

Den vollständigen Text und die absurden Fotos gibt es auf MOTHERBOARD.