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Mach's dir selbst

Wir erklären, wie auch du einen Snowboardfilm drehen kannst ohne dich dabei vor deinen Kollegen zu blamieren.

Der Zeitpunkt zu dem Flo Eckhardt, Basti Balser, Gigi Rüf und Tobias „Ludschi“ Ludescher die Pirate Movie Productions gegründet haben, war glücklich gewählt. Vor der digitalen Revolution, vor Johnny Depp als Jack Sparrow und auch bevor Download-Piraterie ein Thema wurde (ganz zu schweigen von der Partei, die gerade versucht,  das System umzustülpen). Snowboarden war damals, während der Jahrtausendwende, wahrscheinlich kurz vor seinem größten Hype, als die zwei Süddeutschen (Basti & Flo) und die zwei Vorarlberger (Gigi & Ludschi) ihre Skills und Leidenschaft unter einem Schirm vereinten. Flo hatte eine kleine Schneeschuh-Firma und filmte mit der Super-8-Kamera seines Opas, Basti war Rider und gleichzeitig für den Schnitt zuständig, Ludschi der Photograph der Gruppe und Gigi Rüfs Stern am Snowboardhimmel war gerade aufgegangen. Die gemeinsame Zeit auf einer Bregenzerwälder Hütte brachte die Truppe zusammen, weil der Flow einfach passte. Inzwischen sind die Pirates alte Hasen und Aushängeschild der europäischen Snowboard-Filmindustrie geworden. Deshalb haben wir Ludschi und seine Crew gebeten, uns ein paar Anfängertipps zu geben.

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TALENTIERTE BOARDER

Auch wenn deine Mama dir immer gesagt hat „Dabei sein, ist alles!“ brauchst du hier trotzdem Boarder, die ein bisschen was draufhaben. Niemand will euch dabei zusehen, wie ihr halbgare Bogerl fahrt.

KAMERA

Am besten legst du dir eine Spiegelreflexkamera mit 2-3 guten Objektiven zu. Das kann ganz schön ins Geld gehen. Um dem drohenden Finanzruin vorzubeugen, kannst du hier ruhig auf gebrauchte, aber gut erhaltene Geräte zurückgreifen.

BERGE, DIE WAS HERGEBEN

Wenn der Berg nicht um die Ecke ist oder dein Konto dank der scheißteuren Lifttickets wieder mal geleert ist, kannst du auch in der Stadt gute Filme drehen. Ob Spielplatz oder Stiegenaufgang, wenn du ein bisschen kreativ bist, findest du überall gute Spots.

RESPEKT GEGENÜBER DER NATUR

Okay, das klingt jetzt vielleicht nicht nach schnellem Boardersuperstar Lifestyle, aber es ist nicht cool, überall Müll rumliegen zu lassen und Bäume auszureißen. Manchmal hat Mama halt doch recht.

SCHNEIDESOFTWARE

Um das stundenlange Basteln vorm Laptop kommst du nicht herum, deshalb besorg dir zur Schneidesoftware am besten gleich ein bisschen Gras, es macht die langen Nächte im verdunkelten Zimmer leichter.

MUSIK

Die Geräusche, die dein Board macht, wenn es über den frischen Schnee gleitet, mögen dir vielleicht eine Freudenbeule in die Hose zaubern, aber für einen ganzen Snowboardfilm brauchst du auf jeden Fall die passende Musik.

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WARME SKIUNTERWÄSCHE

Unterschätze nicht die Zeit, in der du rumstehst und wartest. Die Bergluft ist unerbittlich und wird dir, ohne zu fragen, sämtliche Extremitäten abfrieren. Nimm unseren Ratschlag an und besorg dir lange Unterhosen, dicke Wollsocken und gute Handschuhe, du wirst es uns noch danken.

DER KLEINE COUSIN

Equipment rumschleppen und Schanzen bauen kannst du zwar selbst, aber dein kleiner Cousin, der dich anbetet, weil du so erwachsen und cool bist, wird es für ein bisschen Jause und die Credits im Abspann auch tun.

Foto: Tobias Ludescher, Illustrationen: David Struber