„Bis zur Kotzgrenze laut … “—Heaven Shall Burn bewerten ihre eigenen Alben

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„Bis zur Kotzgrenze laut … “—Heaven Shall Burn bewerten ihre eigenen Alben

Heaven Shall Burn-Gitarrist Maik Weichert hat für uns alle Alben der Metalcore-Band in eine klare Rangliste einsortiert.

Es gibt eine Band, auf die sich eigentlich fast alle in der deutschen Core-Szene (diesem Gemenge aus Hardcore, Metalcore, Deathcore, Grundcore) einigen können: Heaven Shall Burn. Schließlich spielten die Thüringer bereits Metalcore, als noch niemand wusste, wie man diese Metal-lastige Musik mit dem Hardcore-Spirit überhaupt nennen sollte. Doch während ihre baldigen Genre-Kollegen sich erfolgreich immer mehr auf androgynen Clean-Gesang und übertriebene Breakdown-Dichte verließen, ritten HSB konsequent weiter ihre Schweden-Riffs entlang und schrien sich die Seele aus dem Leib. Zu Metal für die junge, abgestumpfe Metalcore-Hörerschaft, zu Hardcore für die konservative Metal-Community. Scheiß drauf, der Sound wurde perfektioniert, Alben immer erfolgreicher veröffentlicht und schließlich mit internationelen Szene-Größen wie Parkway Drive um die Welt getourt. Immer und immer wieder.

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Jetzt steht mit Wanderer das achte Studioalben in den Läden und auf Platz Drei der deutschen Albumcharts. Grund genug, sich mal mit Gitarrist und Texte-Schreiber Maik Weichert hinzusetzen, auf die vergangenen Platten zurückzublicken und seine ultimative Top-8-Liste der Heaven Shall Burn-Alben zu besprechen.

8. Invictus (2010)

Im Rückblick sehe ich Invictus als unsere schwächste Platte. Gar nicht mal wegen des Songmaterials, aber damals war der „Loudness War" auf dem Höhepunkt. Man hat Platten so gemacht, dass man sie gar nicht mehr als Gesamtkunstwerk genießen kann, sondern zwischen Machine Head und Killswitch Engage oder Bullet For My Valentine und Hatebreed musste unser Song noch viel fetter klingen. Bands haben für die Leute damals nur noch in Playlisten auf ihrem iPod stattgefunden. Meistens wurden nur einzelne Songs und nicht mehr ganze Alben gekauft. Deshalb hat man die Platte bis zur Kotzgrenze laut und fett gemacht. Das macht es unglaublich schwierig, die Platte mit Kopfhörer durchzuhören. Das vergällt mir manchmal den Spaß an der Platte.

Die Platte ist in der Wahrnehmung ein bisschen untergegangen oder?
Naja, das war glaube ich unsere erste Platte, die in den Top-Ten war. Aber im Kanon der HSB-Platten … Wir spielen schon noch einige Songs von der Platte live, z.B. aktuell „Combat". Ich mag an ihr besonders, dass wir da ein Therapy-Cover drauf haben, „Nowhere". Der Song „I was I am I shall be", der vom feigen Mord an Rosa Luxemburg handelt, ist mir auch sehr wichtig.

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7. Asunder (2000)

Einerseits hat sie Charme, weil sie völlig naiv und jungfräulich ist—sowohl vom Sound, als auch vom Songwriting und wie alles aufgenommen wurde. Damals konnten wir nicht richtig einfangen, wie ungestüm wir eigentlich waren. Es ist schon Einiges von der Energie angekommen, aber soundmäßig ist das überhaupt noch nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Es hat auch an spielerischen Niveau gehapert. Das Coolste an der Platte ist das Cover. Das wurde von Mike D. von Killswitch Engage gemacht. Er hat damals viele Grafiksachen gemacht.

Die Platte war insofern wichtig, als das es die erste Full Lenght war. Sowas ist für eine Band immer wichtig, um erstmal den Standpunkt zu definieren.

Gerade in Deutschland wart ihr mit dieser Musik eine der ersten Bands. An welchen Bands habt ihr euch denn soundmäßig orientiert gehabt?
Gut, das Wort „Metalcore" gab es damals noch nicht. Wir sind ja eh nicht irgendwelche Hardcore- oder Emo-Kids, die dann zum Metal gefunden haben. Wir sind Metal-Leute gewesen, die zu Hardcore gefunden haben, weil wir immer sehr politisch waren. Da gab es im Metal nicht viele Bands. Es gab Napalm Death, Kreator oder Carcass, die sich mal geäußert haben, aber dass Bands wirklich politisch waren, kam erst '95, als Earth Crisis und Snapcase nach Europa rübergeschwappt sind. Diese ganzen politischen Bands, die Metal-lastigen Hardcore gespielt haben, das war ideologisch eher unsere Sache. Musikalisch waren wir aber total von Metal-Bands wie Bolt Thrower beeinflusst, aber handwerklich nicht in der Lage, Gitarrensoli oder sowas zu spielen. Deswegen ist da eine aggressive Metalmischung rausgekommen, was dann Metalcore geworden ist. Dass das jetzt eine „neue Musikrichtung" ist, in der wir da unterwegs waren, war weder uns noch den anderen Bands bewusst. Wir haben da nichts erfunden, sondern einfach anderen Bands nachgeeifert. Wir sehen uns nicht als Innovatoren.

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Ihr und Caliban waren in der deutschen Szene schon die Vorreiter, oder?
Gerade die belgische Hardcore-Szene hat uns sehr beeinflusst. Da gab es viele Bands, die diese Metalkante mit Slayer- und Deathmetal-Riffs gespielt haben. Da gab es Liar, Congress, usw., die heute kaum noch jemand kennt. Auch aus England, da gab es die Band Stampin' Ground: knallharte Thrashmetal-Riffs und Hardcore-Attitüde.

[Maik betont, dass die nächsten drei Platten allesamt essentiell und gleichberechtigt für die Bandgeschichte waren und er sie auf eine Stufe stellt. Reihenfolge also chronologisch]

6. Whatever It May Take (2002)

Sie wird von vielen unserer Fans als eine der besten Platten angesehen. Wir spielen auch noch viele Songs davon live. Da hat es Songwriting-mäßig das erste Mal bei uns Klick gemacht. Sowieso hatten wir einen großen Schritt vorwärts gemacht. Melodien sind bei uns eingezogen, weil wir viel vom schwedischen Deathmetal beeinflusst worden waren, obwohl Bolt Thrower immer noch um die Ecke luken. Da waren wir spielerisch auf einem viel höheren Niveau, aber immer noch in Sachen Songwriting ungestüm und naiv. Deswegen wirken die Songs auch heute noch sehr originell. Man weiß nicht, was in der nächsten Sekunde passiert. Es gibt kein abgeklärtes Songwriting wie erst Bridge, dann Refrain oder sowas. Darum hatten wir uns einen Scheißdreck geschert. Das macht die Platte für viele Leute erfrischend und herausstechend.

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Ganz wichtig auch, dass unser Bandlogo das erste Mal auf dieser Platte auftaucht. Damals war die Produktion von CDs und so noch viel teurer, deswegen waren wir wahnsinnig stolz, dass wir ein richtig schönes Digipack mit einer Papphülle drumrum hatten. Für die damalige Zeit war sie mega schön aufgemacht, was auch nochmal sicherlich zum Erfolg beigetragen hat. Das war auf jeden Fall der Türöffner zu den großen Festivals und Labels sind das erste mal auf uns aufmerksam geworden. Auf dem HSB-Weg ist Whatever It May Take der erste richtige Meilenstein.

Die Classic-Version von „Implore The Darken Sky" sticht auf dieser Platte sehr heraus.
Patrick W. Engel hat die Platte produziert und der fand den Song so mega cool, dass er die ganze Zeit eine Gesangsmelodie im Ohr gehabt hat und unbedingt mal darauf singen wollte. Das hat er dann aus schlichten Spaß mal probiert. Um unsere Metalroots zu demonstrieren und dieser Tough-Guy-mäßigen, immer härter werdenden Hardcore-Szene ein bisschen Paroli zu bieten, haben wir einfach diese Version auf die Platte getan. Und die kam mega gut an. Das wird heute noch von vielen Leuten gefordert, dass wir den Song mal live spielen. Das war eine Schattierung, mit der damals keiner gerechnet und die uns auch viel Aufmerksamkeit in der „normalen" Metalszene gebracht hat.

5. Antigone (2004)

Eine sehr wichtige Platte für uns. Das war unsere erste Century Media-Veröffentlichung, also waren wir erstmals bei einem großen Label. Und es war die dritte Full Lenght, da ist ja immer dieses „make it or breakt it": Entweder du kommst groß raus oder du versauerst im Untergrund. So war es dann auch, die Platte war ein Riesenerfolg, auch in den USA. Das war genau zur Zeit der großen Metalcore-Explosion und wir waren eine der oder vielleicht auch die bestverkaufendste Metalcore-Band in den USA.

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Das Cover ist sehr besonders und heute noch ein Hingucker. Sehr mystisch und düster. Das hat der Seth von der Band Septic Flesh aus Griechenland gemacht, was dann auch sehr zum antiken Stoff der Platte gepasst hat. Keine Ahnung, ob das am Plattentitel lag oder weil wir zu der Zeit durch Griechenland getourt sind, aber Antigone ist damals sogar in die griechischen Charts eingestiegen, ich glaube sogar Top-Ten. Das war auch die erste Platte, mit der wir in den deutschen Charts wahrgenommen wurden. Noch nicht in den oberen Regionen, aber war ein ganz großer Achtungserfolg, der uns auch auf den Festivals im Line-up nach oben katapultiert hatte. Dann wurden wir auch in der Metal-Szene zum ersten mal richtig Ernst genommen, auch von Magazinen wie RockHard oder MetalHammer.

In der RockHard-Liste der 500 besten Alben aller Zeiten ist Antigone tatsächlich auf Platz 474.
Das ist natürlich eine Ehre. Als ich das Buch mal aufgeschlagen habe und das gesehen habe, hat mich das sehr gefreut. Das wird im deutschen, modernen Metalcore schon immer als Referenzalbum gesehen. Auch ganz wichtig: Wir haben da das erste Mal mit Tue Madsen zusammengearbeitet, mit dem wir bis heute zu tun haben. Jemand, der an unseren Erfolg einen großen Anteil hat.

Zu der Zeit haben wir auch die wichtige Richtungsentscheidung getroffen, dass wir eben keine professionellen Musiker sein wollten. Die Platte war in den USA total erfolgreich, also stand die Frage, ob wir jetzt ein halbes Jahr dahin gehen, touren und versuchen, eine richtig große Band zu werden, im Raum. Da haben wir uns ganz bewusst entschieden: Nee, wir machen alle unser Studium oder unsere Berufsausbildung zu Ende. Das war auch die richtige Entscheidung, sonst wären wie viel zu früh ausgebrannt oder hätten heute nicht mehr das Feuer im Arsch.

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Zu „The Weapon They Fear" gab es doch dieses Musikvideo, in dem viele Hardcore Dancing-Szenen gezeigt wurden.
Das war damals schon unsere Attitüde. Wir wollten den Leuten die Energie in einem Video näher bringen. Der Song ist für uns von seiner Attitüde her sehr wichtig, weil er vom Staatsputsch in Chile und den Sänger Victor Jara handelt. Besonders für mich war er eine große Inspiration. Eben der Prototyp eines politischen Musikers, der seine Bekanntheit auch für soziale Problemstellungen nutzt.

4. Deaf to Our Prayers (2006)

Das ist die Platte, die meiner Meinung nach bei den Leuten immer etwas unterbewertet ist. Sie nimmt auch eine Sonderstellung ein, weil sie von den Platten seit Antigone als einzige nicht von Tue Madsen gemixt wurde, sondern Jakob Hansen. Der war damals ein angesagter Metalproduzent und sollte später durch seine Produzententätigkeit bei Volbeat Weltruhm erlangen. Er hat sehr professionell gearbeitet und musste sich erstmal auf uns Chaotentruppe einschießen. Der konnte manchmal überhaupt nicht verstehen, wie unwichtig die Band eigentlich in unserem Leben ist und wie lax wir manche Entscheidungen über Sound und Aufnahmen sehen. Er hat dann aber gesehen, dass wir von dieser Lockerheit leben. Ich habe sein Gesicht noch vor Augen, wie er ein paar Mal einfach nur den Kopf schüttelt, grinst und sagt: „Ihr sollt eine der bekanntesten Metalbands Deutschlands sein?" (lacht) Das war schon eine coole Zeit in Dänemark.

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Ich mag das Cover sehr, es zeigt eine Orwell'sche Szenerie, eine dystopisch, sterile, von einer monotheistischen Religion kontrollierten Welt. Damit sind wir zum ersten Mal in die Top 100 der deutschen Charts eingestiegen, was  für eine Metal-Band damals schon eine Ansage war, weil da noch richtig viele Platten verkauft wurden.

Auf der Platte ist auch der Song „mybestfriend.com", der krass den damaligen Zeitgast eingefangen hat. 2006 war die Hochzeit von MySpace. Das war damals ein wichtige Plattform, um die Musik zu promoten, oder?
MySpace war für Bands das A und O. Wie viele Freunde du hattest, war äquivalent zu den heutigen Likes auf Facebook und den Klicks auf YouTube. Aber mit Blick auf Facebook und Instagram ist die Problematik des Songs heutzutage im Prinzip die Gleiche. Letztens erst wieder gesehen: Da sind zwei Leute, die sich auf Facebook stundenlang unterhalten können, in der Wirklichkeit aber nur nebeneinander stehen und sich nichts zu erzählen haben. Diese Auslagerung des normalen Lebens in die digitale Welt hat uns damals schon sehr angekotzt

Ein Song, der den heutigen Zeitgeist krass einfängt, ist „Trespassing the Shores of Your World". Da geht es darum, dass sich Flüchtlinge von Afrika aus auf den Weg in die Festung Europa machen. Das ist heute hochaktuell. Diese Entwicklung haben wir damals schon ein Stückchen vorausgesehen oder zumindest wahrgenommen. Wenn man sich den Songtext heute anschaut, ist das beängstigend aktuell.

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3. Veto (2013)

Bei der Platte hatten wir eine ziemliche Korrektur in der Soundethik vorgenommen. Da sind wir endgültig aus dem „Loudness War" ausgestiegen. Uns ging es darum, den Songs soundmäßig mehr Dynamik und Raum zu geben. Es ist auch eine sehr emotionale Platte. Die aggressiven Parts klingen noch aggressiver, die melancholischen noch melancholischer. Ein Song wie „Godiva" ist das Melodischste was wir bisher gemacht hatten.

Meine Lieblingsstory um die Platte ist der BILD-Artikel zu dem Song „Hunters Will Be Hunted". Der hat ganz große Kreise gezogen. Noch heute glauben uns viele Leute nicht, dass das keine Promoaktion war, dass genau am Veröffentlichungstag ein Artikel zu dem Song erschien (lacht).

Das war eine Platte, um die Position, die wir hatten, noch zu zementieren. Da war die Frage, ob es jetzt langsam bergab geht—wie bei so vielen anderen Bands—oder ob wir den Erfolg noch weiter ausbauen und uns in eine Liga mit Blind Guardian oder Kreator schießen können. Die haben beweisen, dass man auch über Jahrzehnte an der Spitze der deutschen Szene mitspielen kann. Wenn man den Journalisten glaubt (was ich als Zweckpessimist schlecht einschätzen kann), haben wir bei der Platte viel richtig gemacht. Sie ist sogar auf Platz Zwei eingestiegen. Wäre sogar Platz Eins geworden, wenn nicht Frei.Wild ihre Platte kurz vorher noch in unsere Woche geschoben hätten. Gegen deren Hörerschaft hatten wir natürlich keine Chance, aber trotzdem ein riesengroßer Erfolg.

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Auch ein sehr ungewöhnliches Cover.
Da war die Überlegung, ob wir jetzt 2000 € bis 3000 € für ein Cover ausgeben wollen, das ganz cool aussieht. Oder aber, ob man aus irgendeinem Museum ein Gemälde lizensiert, was eigentlich ein paar Millionen kostet. So hast du jetzt ein mehrere Millionen-teures Plattencover (lacht). Richtig coole Anekdote: Als wir das Cover veröffentlicht haben, war gerade dieser Pferdefleisch-Skandal in der Lasagne auf dem Höhepunkt. Da haben viele Leute gedacht, unser Cover sei nur ein Witz (lacht).

2. Wanderer (2016)

Die kann ich noch nicht wirklich einschätzen. Erst wenn die nächste Platte rauskommt, weißt du um die Geschichte der vorigen. Natürlich spielt sie gerade für uns eine große Rolle und nimmt einen riesengroßen Stellenwert ein. Aber allein das visuelle Konzept, mit Naturfotografie zu arbeiten und in diesen hochpolitischen Zeiten eben mal keine politische Parole zu verbreiten, ist für eine politische Band wie uns, schon was Besonderes. Trotzdem ist es eine hochpolitische Platte, auf der wir Ansagen in bestimmte Richtungen machen.

Wir erzählen zum Beispiel von einer Begebenheit in London 1936, als die Bewohner des Londoner East-End einen Faschistenaufmarsch aus ihrem Viertel geschmissen haben. Da sind Katholiken, Juden, Kommunisten und Sozialisten gemeinsam gegen den Aufmarsch aufgetreten—natürlich eine klare Ansage an die heutige Zeit in Richtung Pegida und Co.

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Für das Cover haben wir einfach einen wunderschönen, monolithischen Berg gewählt. Als Statement einerseits wegen der Ruhe und Größe, die er ausstrahlt, andererseits auch dieses Unverrückbare, Unüberwindbare, was ein Symbol für unsere politische Meinung ist.

1. Iconoclast (2008)

Als Platz Eins muss ich schon die Iconoclast nehmen, weil da auch unser großer Hit „Endzeit" drauf ist. Vom Erfolg her—neudeutsch vom Elevation, vom Schritt nach oben—, war das der größte Schritt für uns. Das „Endzeit"-Video hat über zehn Millionen Plays bei YouTube. Das ist für eine deutsche Band schon eine Hausnummer. Wir sind damals auf Platz 20-irgendwas in die Charts eingestiegen. Weltweit bis heute glaube ich die erfolgreichste Platte. Die Zusammenarbeit mit unserem Kumpel aus Island, Olafur Arnalds, der das Intro von „Endzeit" geschrieben hat, war auf dem Höhepunkt.

Ein besonderer Song ist auch „Atonement". Das ist ein Instrumental, was jetzt die Einlaufmusik  des FC Carl Zeiss Jena ist. Schon ein surrealer Moment, wenn man als Fußball-Fan in dem Stadion, wo man als Kind schon immer war, auf einmal die eigene Musik hört.

Coversong-mäßig gab es auf der Platte mit „Black Tears" einen unserer größten Hits, den wir auch immer noch live spielen müssen, weil ihn die Leute wahnsinnig mögen. Der größte Heaven Shall Burn-Hit, der nicht von Heaven Shall Burn geschrieben wurde.

Der Song hatte auch ein sehr cleveres Musikvideo. Es gab doch auch diese geile Aktion, wo ihr für das Live-Video zu „Forlorn Skys" in Wien diese 300-Spartaner-Show gespielt habt. Rein visuell ist mir bei der Platte viel hängengeblieben.
Sie ist natürlich in einer Zeit entstanden, wo solche Technik sich verkleinert hat und sehr günstig geworden ist. Auf YouTube haben Live-Videos angefangen, richtig zu knallen. Da konnte man plötzlich auch solche dummen Ideen, wie eben 300 Leute zu einer Show in Wien einzuladen, ihnen Spartaner-Shirts anzuziehen und selber in voller Spartaner-Montur auf die Bühne zu gehen, super dokumentieren. Eine Sache, die auch noch heute nachhallt. Diese Show ist sechs Jahre her und man sieht immer noch Leute in diesen Shirts stolz auf den Shows rumlaufen.

Foto im Header: Imago