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Dieser 72-jährige Priester steckt hinter einer der größten Schwulenhymnen aller Zeiten

In den 70ern war Disco ein Flächenbrand und fast alle DJs schwul. Carl Bean schenkte ihnen mit “Born This Way” eine unsterbliche Hymne, die später auch Lady Gaga inspirierte.

Ich bin nach New York gezogen, weil ich wusste, dass ich singen und davon leben wollte. Denn das war alles, was ich konnte. Meine Mutter war bei einer damals illegalen Abtreibung gestorben. Mit 14 hatte ich mit einem Jungen aus meinem Block etwas, das man wohl experimentellen Sex nennen würde. Seine Eltern gingen zu meinen Paten, die mich großgezogen hatten und sagten: "Carl hat das mit meinem Sohn gemacht." Mein Vater fragte mich dann: "Woher hast du das?" Und ich sagte ihm, von seinem Bruder!

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Mein Onkel hatte mich im Alter von drei bis elf oder zwölf missbraucht. Natürlich war das unser dunkles Geheimnis gewesen, aber so kam es heraus und sorgte für Unruhe in der Familie. Da ich quasi Pflegekind war, dachte ich, dass ich als Schwuler jetzt rausgeworfen werde.

Ich unternahm einen Selbstmordversuch und landete in der psychiatrischen Station eines großen Krankenhauses. Eine der Ärztinnen dort war Austauschstudentin aus Europa. Sie sagte: "Es gibt viele Leute wie dich. Ich kann nicht das machen, was deine Eltern wollen—dich heterosexuell machen—aber ich kann dir helfen, dich selbst zu akzeptieren und deine Träume zu verfolgen." Das gab mir die Chance, mich selbst zu akzeptieren. Hätte ich einen anderen Arzt gehabt, wäre ich heute vielleicht anders.

Dadurch, dass ich in Baltimore aufgewachsen war, hatte man mich ziemlich intensiv in das Umfeld der sozialen Gerechtigkeits- und die Bürgerbewegung eingeführt. In Baltimore gab es während meiner Jugend den wohl größten Ableger der [schwarzen Bürgerrechtsorganisation] NAACP. Mein Pastor, Pastor Wood, war sehr engagiert in Sachen Bürgerrechte und soziale Gerechtigkeit. Ich war also eins dieser Kinder aus der Kirche, dem Sitzstreiks in Restaurants, Teilnahme an Demonstrationen, die Aufhebung der Rassentrennung im öffentlichen Schulsystem und so weiter beigebracht worden war.

Trotzdem waren der Tod meiner Mutter, die ständigen Belästigungen aufgrund meines Andersseins, und mein Selbstmordversuch einfach zu viel für mich. Mit 16 setzte ich mich dann schließlich in einen Greyhound-Bus von Baltimore nach New York.

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In New York angekommen trat ich als erstes einer Gemeinde in Harlem bei. Zusammen mit anderen schwulen Männern aus allen Teilen des Landes gründeten wir eine Gospelgruppe und fingen an, in der Stadt zu singen. Eines Tages sangen wir in Harlem im Vorprogramm einer professionellen Gruppe namens The Gospel Wonders. Nach dem Auftrtitt kam der Manager der Wonders zu mir: "Würdest du gerne mit einer Gruppe aufnehmen?" Sein Name war Calvin White und er kam von den Bradford Singers.

Wenn sie eine männliche Stimme für etwas brauchten, sagten sie "Komm, Carl!" und dann ging ich ins Stadtzentrum ins Brill-Gebäude, wo es diese kleinen Räume mit Pianos gab, aus denen verschiedene Klänge schallten. Ich traf die jungen Komponisten—Carole King, Burt Bacharach, Hal David—, was schließlich dazu führte, dass ich mich unbedingt als weltlicher Künstler etablieren wollte.

Eines Tages war ich in einem Supper Club in der Nähe des Apollo Theaters. [Der Gospelsänger und Komponist] Alex Bradford aß dort zu Mittag und gönnte sich einen Drink. Ich trieb mich hinten bei der Jukebox herum, weil ich Angst hatte, dass sie meinen Ausweis kontrollieren und herausfinden würden, dass ich eigentlich zu jung war. Ich sang zu irgendetwas von Motown mit—vielleicht war es "Dancing in The Street" von Martha & The Vandellas. Er sagte: "Wer ist dieser Junge? Bringt ihn her zu mir." Er stellte sich vor: "Ich bin Axel Bradford. Ich mag deine Stimme. Hast du Interesse daran, mit mir zu singen?"

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Axel gab mir Geld, damit ich zu dem Hotel kommen konnte, in dem die ganzen schwarzen Künstler wohnten, die im Apollo auftraten, und sagte: "Morgen werde ich dich für eine Rolle vorsingen lassen." Ich wurde ein Bradford Singer und mein Leben kam in Fahrt! Mein Ticket aus dem Ghetto war schwarzer Gospel.

Schließlich verließ ich die Bradford Singers, um herauszufinden, was das Leben für mich, Carl Bean, bereithielt.

Ich fing an, kleine Lieder zu schreiben und schickte sie an die ganzen Labels in Los Angeles. Ich bekam einen Anruf von ABC-Paramount, wo Ray Charles und BB King waren. Die hatten eins der Labels aus dem Süden aufgekauft, das Gospel und Blues veröffentlichte. Dieser Mann war Lee Young Sr.—der Bruder von Lester Young, dem großartigen Hornisten aus den 30ern und 40ern. Er sagte: "Ich habe dein Band bekommen. Ich mag deine Stimme". Also bin ich zu ABC und wurde zum ersten Mal unter meinem eigenen Namen, Carl Bean, unter Vertrag genommen.

Es war das erste Mal, dass Menschen etwas aus den Lautsprechern kommen hörten, das ihr eigenes Leben reflektierte.

Zu dieser Zeit war etwas, das Discjockeys als "Message Music" bezeichneten, ziemlich groß und es war genau das, was ich selbst machen wollte.

Message Music kam in den späten 60ern auf und sprach vor allem junge Menschen an. Wir befanden uns inmitten der Bürgerrechtsbewegung—Frauen veranstalteten Sitzblockaden und man protestierte gegen den Vietnamkrieg. Nach und nach tauchten immer mehr Lieder auf, die ganz alltägliche Probleme und Wahrnehmungen thematisierten. Singer-Songwriter begannen, sich mit den Geschehnissen auseinanderzusetzen statt ausschließlich Liebesliedern oder über die klassische "Junge trifft Mädchen"-Geschichte zu singen.

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Philadelphia International waren die vielleicht größten Befürworter von Message Music. Curtis Mayfield und The Impressions aus Chicago haben "Move On Up" und "People Get Ready" veröffentlicht, James Brown hatte "Say It Loud—I'm Black and I'm Proud" und Aretha sang "Young, Gifted and Black". Alle hatten Hits. Message Music war in jeder Jukebox. Ob im Club oder wo auch sonst, du hörtest überall Dinge über unsere Zeit.

Als ich das mitbekam, sprach mich das wirklich an und ich wusste, dass es genau das war, was ich selbst machen wollte. Lee Young nahm mich im ABC-Paramount-Büro unter Vertrag und wir veröffentlichten einen Song namens "Something for Nothing". Dann verließ er Paramount und ging zu Motown. Eines Tages spielte er das Album, das ich bei ABC mit ihm aufgenommen hatte, und [Motown-Gründer] Berry Gordy Jr. fragte: "Wer ist das? Ich will diesen Jungen." Motown war eines der größten Labels weltweit, ich war total aufgeregt. Lee lud mich ein und ich unterschrieb meinen Vertrag.

Carl Bean in der April-Ausgabe von LA Movin', 1978. Foto: QueerMusicHeritage.com

Als ich von Motown den Text für "I Was Born This Way" bekam, der von Bunny Jones und Chris Spierer stammte, hatte ich die spirituelle Eingebung, meine Berufung gefunden zu haben. [Die Originalversion von "I Was Born This Way"] von Bunny und Valentino war sehr anders—sie klang ziemlich broadwaymäßig.

Alle wussten, dass Disco ein schwules Phänomen war. Und schwule Männer brachten ihre Heterofreundinnen mit [in den Club], die wiederum ihre Heterofreunde mitbrachten. Dadurch breitete sich Disco flächenbrandmäßig aus. Ich schätze, Mr. Gordy dachte sich: "Oh, dieser Song wird in diesem Umfeld funktionieren."

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Als sie mich also unter Vertrag nahmen, änderten sie das Lied, um damit auf dem Erfolg schwarzer Stimmen im Dancebereich zu reiten, die aus dem Gospel und Blues kamen.

Motown beauftragte MSFB in Philadelphia mit dem Song. Norman Harris von Philadelphia International übernahm schließlich die Leitung, arrangierte ihn und schickte den Track zurück nach L.A.. Dann setzten sie mich in ein Studio und sagten, ich soll mein Ding machen. Ich bin also in die Kabine und habe so gesungen, als würde ich in der Kirche stehen.

Sie hatten Ron Kersey, der früher bei den Trammps gewesen war und einen großen Disco-Hit geschrieben hatte, engagiert, um die Studio-Session zu produzieren. Da, wo die meisten Menschen versucht hätten, Stimmen wie meine abzudämpfen, konnte er das Mikro richtig aufdrehen. Er meinte zu mir: "Carl, kümmere dich nicht um die Lautstärke. Mach einfach dein Ding. Ich habe den Regler in der Hand." Und das gab mir die Freiheit, einfach nach meinem Gusto zu gehen, wie wir in Blues und Gospel sagen.

Meine Inspiration war natürlich, dass ich ein schwarzer Mann war, der am eigenen Leib die ganzen Ungerechtigkeiten erlebt hatte, die mit der Hautfarbe einhergingen. Obendrein war ich auch noch offen schwul. Ich hatte mir in meinen wildesten Träumen nicht vorstellen können, jemals über meine Homosexualität singen zu können.

Ich hatte mir in meinen wildesten Träumen nicht vorstellen können, jemals über meine Homosexualität singen zu können.

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Ich entschied mich an diesem Abend im Studio dazu, jetzt über soziale Ungerechtigkeiten zu singen. Bei meine Adlibs sang ich solche Sachen wie "from a little bitty boy" und "love me like I love you and together ain't no telling what we'll do." Vielleicht ist es dir ja selbst aufgefallen, aber ich habe keine Anspielung in der Richtung von "Shake your tail feather" gebracht. (Anmerkung: Der anzüglich-verspielte Song gleichen Namens von Otha Hayes, Verlie Rice, Andre Williams wurde von Ray Charles populär gemacht.) Ich habe einfach nur meine Augen geschlossen und aus meinem Herz über meine Erfahrungen als sexuell Andersartiger in unserer Gesellschaft gesungen. Das ist am Ende auch in dem Track durchgekommen und idealerweise das, was die Menschen davon mitnehmen.

Als sie den Song in der Produktionsabteilung vorspielten—also da, wo sie aussuchen, was veröffentlicht wird—sind alle durchgedreht. Sie hatten sofort das Gefühl, dass das ein Erfolg werden würde.

Der Track wurde an die Disco-Abteilung von Motown gegeben und die Disco-Typen haben ihn dann an die DJs verteilt. Ich würde behaupten, dass 85 bis 90 Prozent der Disc Jockeys im ganzen Land schwul waren. Als sie den Song hörten, waren sie einfach überwältigt. Frankie Crocker, der in New York bei dem größten schwarzen Radiosender WLIB war, spielte das Lied in seiner Sendung und natürlich war es kontrovers. Es war neu. Die Telefone liefen heiß und die Menschen waren begeistert. Die Disc Jockeys fingen also an, es wirklich jede Nacht zu spielen und er kletterte die Billboard Charts nach oben. So was hatte man bis dahin noch nie gehört. Es war das erste Mal, dass Menschen etwas aus den Lautsprechern kommen hörten, das ihr eigenes Leben reflektierte.

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Selbst jetzt kann ich es kaum fassen, dass es zu einem derartig beständigen Klassiker geworden ist. Ich hörte Sachen wie: "Ich hoffe, es macht dir nichts aus, dass ich Hetero bin, aber 'Born this Way' ist einer meiner Lieblingssongs. Und als es damals in New York im Studio 54 gespielt wurde, habe ich mich dazu richtig ins Zeug gelegt. Ich hatte nämlich das Gefühl, dass du auch mich damit ansprechen würdest!" Die Menschen fühlten vielleicht, dass sie dazu geboren waren, zu malen, zu tanzen oder was auch immer von dem abwich, was ihre Familien für sie vorgesehen hatten. Und sie fühlten, dass mein Text oder die Art, wie ich ihn sang, sie dazu ermunterte, ihre eigenen Träume zu verfolgen!

10 Jahre später, in den 80ern, erlebte der Song eine Renaissance. Dieser Hetero-DJ aus Newark—ich weiß seinen Namen gar nicht mehr—liebte mein Lied und fing an, es wieder aufzulegen. Robert Gordy rief mich an und sagte: "Carl, ich suche dich, weil sie dich in New Jersey, New York und Pennsylvania haben wollen. Der Song ist wieder ein Hit und sie wollen, dass du vorbeikommst!" Ich meinte zu ihm: "Hast du ihnen auch gesagt, dass ich jetzt ein Geistlicher bin und AIDS-Arbeit mache?"

Ich wollte es wirklich klar machen, dass ich immer noch offen schwul war, mich aber für soziale Gerechtigkeit einsetze und den Hauptteil meiner Zeit damit verbrachte, mich für Menschen mit AIDS einzusetzen. Ich warb für finanzielle Unterstützung und solche Sachen. Er sagte: "Ja, sie wollen immer noch, dass du kommst."

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"I Was Born This Way" handelt davon, sich gegen Ungerechtigkeiten zu wehren.

Ich bin also nach New York und dort wartete eine große, weiße Stretch-Limousine auf mich. Ich war einfach überwältigt. Sie brachten mich von einem New Yorker Club zum nächsten und auch in Teile von Jersey und Pennsylvania. [Vor diesen Auftritten] war ich total pleite—richtig bankrott. Ich verließ New York mit tausenden Us-Dollars, die ich in drei Nächten gemacht hatte. Für jeden Auftritt hatte ich in jedem Club 1.000 US-Dollar bekommen. Der Song feierte sein Comeback und versorgte mich mit Geld, damit ich weiterleben und schwarzen Männern, die mit dem Virus zu kämpfen hatten, helfen konnte. Der Song hatte sein Eigenleben entwickelt.

Irgendwie wurde die Message "I was born this way" immer wieder von unterschiedlichen Gruppierungen aufgegriffen. Ich begann, eine Menge Vorträge zu halten, die es sogar bis in die Colleges schafften. Man flog mich nach London, um dort vor Menschen des Gesundheitsministeriums darüber zu sprechen, wie ich angefangen hatte, Nichtweißen in Amerika zu helfen. Ob sie sich selbst schwarz, indisch oder anderweitig identifizierten, machte keinen Unterschied. "I was Born This Way" brachte diese unterschiedlichen Gemeinschaften dazu, mich als ihren Kämpfer für soziale Gerechtigkeit und Anführer wahrzunehmen.

Carl Bean. Foto mit freundlicher Genehmigung von Car Bean.

Lady Gaga war die Letzte, die dem Lied einen neuen Anstrich verpasst hat. Sie war bei Howard Stern und sagte: "Ich befand mich an einem Punkt in meinem Leben, an dem ich versuchte, Zugang zu Dingen zu bekommen, und es gab so vieles, was ich einfach nicht verstand. Ich hörte von diesem Pfarrer, Reverend Carl Bean in Los Angeles. Jemand spielte mir den Song vor und er gab mir alle Antworten, die ich gesucht hatte."

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Später schrieb sie dann ihre [eigene Version von] "Born This Way". Eine Menge Menschen sagten Dinge wie "Oh, sie ist eine Diebin. Die ist genau wie Madonna. Alles, was die können, ist klauen", aber so sah ich das überhaupt nicht. Ich war stolz und fühlte mich geehrt, dass jemand heute noch dieses Bedürfnis nach sozialer Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft adressiert. Zu diesem Zeitpunkt gab es nämlich einen großen Streit um das Ehegesetz und der schwul-lesbische Kampf um Gleichberechtigung war wichtig wie eh und je. Ich freute mich also richtig darüber

Jetzt, da ich von meinem Pfarramt zurückgetreten bin und mich in meinen 70ern befinde, spiele ich tatsächlich mit dem Gedanken, [wieder] Musik zu machen. Wir befinden uns nämlich gerade wieder in einer dieser historisch wichtigen Zeiten wie in den 60ern und 70ern. Das Land befindet sich im Aufruhr und große Gruppen unserer Mitbürger sagen: "Wir haben die Nase voll. Wir sind es leid und werden uns das nicht mehr gefallen lassen."

All das spiegelt jede wichtige Phase in der amerikanischen Geschichte wieder, als ein Wandel bei den Bürgerrechten, sozialer Gerechtigkeit und wahrer Demokratie nötig war. Viel zu viele schwarze Männer sind umgebracht worden und sind in den meisten Fällen unbewaffnet gewesen.

Die ersten, die wirklich durch die Musikindustrie etwas [über Polizeibrutalität] gesagt haben, waren NWA. Jetzt ist das Thema mit Black Lives Matter endlich auf den Titelseiten gelandet. Die heutige Jugend—genau wie wir in den 60ern—hat sich gewehrt! Sie fingen an, auf die Straße zu gehen, zu demonstrieren und zu sagen: "Ich will mich von dir nicht töten lassen, und dann gesagt bekommen, ich hätte eine Waffe oder irgendwelche Drogen gehabt, oder ich hätte mich bewegt und du hättest etwas aufblitzen sehen. Wir lassen uns das nicht mehr gefallen."

2017 wird es 40 Jahre her sein, dass ich in dieses Studio gegangen bin. Dass DJs immer wieder neue Remixe gemacht haben, die den Song all die Jahre relevant gehalten haben? Das hat alles mit diesem Song zu tun und dem, was unter seiner Oberfläche brodelt. "I Was Born This Way" handelt davon, sich gegen Ungerechtigkeiten zu wehren. Das treibt mich auch heute noch an. Wenn es eine Demokratie geben soll, dann lasst es auch wirklich eine sein—nicht nur in Worten, sondern in Taten.

Carl Beans Autobiographie I Was Born This Way: A Gay Preacher's Journey through Gospel Music, Disco Stardom, and a Ministry in Christ ist u.a. bei Amazon erhältlich.

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