'Tele' warnt vor Patrizia Laeri, weil sie eine kluge Frau ist

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Sexismus

'Tele' warnt vor Patrizia Laeri, weil sie eine kluge Frau ist

"Sieht sie dann auch noch so gut aus, wird manches Weltbild erschüttert", schreibt das TV-Programmmagazin über die Moderatorin von 'SRF Börse'.

Das Schweizer TV-Programmmagazin Tele ist nicht gerade für seine weltbewegenden Schlagzeilen ("Das Leiden der Kennedy-Witwe", "Kickboxchamp im Kuschelcamp") bekannt. Was sich das Heftchen, das zum Axel Springer Verlag gehört, in seiner neuesten Ausgabe geleistet hat, ist für einmal nicht belanglos, sondern sexistisch.

Die Ökonomin Patrizia Laeri, die beim Schweizer Fernsehen die Sendung SRF Börse moderiert, wird auf der Titelseite als Frau angepriesen, vor der man gewarnt werden muss, weil sie klug ist:

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Foto von Twitter/Tele

In der Unterzeile des Magazins, das eine ähnliche Auflage wie die NZZ am Sonntag hat, heisst es weiter, dass Laeri nicht nur klug sei, sondern auch noch gut aussehe und damit so manches Weltbild erschüttere.

Laeri findet das gar nicht lustig und hat sich auf Twitter unter dem virtuellen Beifall ihrer Anhänger bereits geäussert:

Tele scheint zumindest auf Twitter mittlerweile ein bissen Reue für seine Schlagzeile zu verspüren:

Mathias Neu, der zusammen mit Gion Stecher (ja, er heisst wirklich so) und Roger Kuster in der Chefredaktion sitzt, argumentiert so: "Uns geht es um Subversivität, das Spiel mit Klischees und Erwartungen." Er ist sich sicher, dass der gleiche Titel bei einer Frauenzeitschrift wie der Annabelle für keine Aufregung gesorgt hätte.

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