Mütter, die in Skateparks um sich schlagen, sind zumindest im Internet beliebt

Frauen im fortgeschrittenen Alter, die mitten in einem Skate-Park vermeintlich arglose Teenager angreifen, dürften sich im echten Leben nicht sonderlich beliebt machen—aber im Internet haben sie längst ein  ganzes Subreddit-Forum erobert.

Manche Reddit-Nuter haben die übermotivierten Damen bereits als neuen amerikanischen Trend auserkoren. Bei der Mehrzahl der aufgelisteten öffentlichen Ausraster handelt es sich tatsächlich um Frauen, vermutlich Mütter. (Manche von ihnen machen es mehr als deutlich, dass sie aus einem mütterlichen Beschützerinstinkt handeln.)

Bei der jungen Community der digitalen Fans mütterlicher Freak-Outs handelt es sich um einen Verwandten von  r/publicfreakouts—eine Seite, die du sofort besuchen solltest, wenn du dich dem Vergnügen (vor)städtischem Arschlochtum hingeben willst. (Natürlich hast du Recht, falls du dich bezüglicher präziserer Hype-Lokalisierunge beschweren wolltest, dass die besorgten Mütter genau genommen (noch) nicht das gesamte Internet erobert haben). In jedem Fall handelt es sich um ein hervorragendes Studiengebiet im Themenbereich Autorität und Verantwortungslosigkeit im öffentlichen Raum.

Selbstverständlich neigen Menschen zu öffentlichen Ausrastern, seit sie in der Lage sind ihre Frustration und ihre Wut auszudrücken—also deutlich länger als es das Internet gibt. Dennoch hat das Bild der wahnsinnigen Vorstadtmutter, die auf harmlose Bros im Teenager-Alter losgeht, in dem Web-Forum nun seinen angemessenen Verstärker gefunden.

Und was war jetzt nochmal genau der Grund für die Ausraster? Ein verdammter Skater-Dude hat die Kinder der Mütter angefahren:

Dasselbe Szenario hier mal mit Fahrrädern:

Hier ein sich langsam aufbauendes Drama, das schließlich bei 2:15 explodiert. Der Vorlauf liefert einen schönen Kontext und Spannungsbogen in der harmlosen Vorstadt-Idylle:

Manchmal sind auch Flüche im jugendlichen Leichtsinn der Auslöser:

Und dann geht es auch mal darum den „corporate ass motherfuckers" eine Lektion zu erteilen:

Zumindest nicht in allen gelisteten Vorfällen ist die Geschichte so eindeutig. Hinter jedem einzelnen dieser Videos (die sich über eine fünf-minuten Googlesuche finden lassen) steckt selbstverständlich eine eigene Vorgeschichte mit anderen Umständen und einem anderen Kontext.

Hätte die Mutter, die im ersten Video dem Skater eine reinhaut, ihr Kind unbeaufsichtigt durch den Skate-Park laufen lassen sollen? Vermutlich nicht. Andererseits hat es in dem letzten Video nicht wirklich deeskalierend gewirkt, dass die Teenies begonnen haben die Frau zu beschimpfen. Ich würde vermutlich ebenfalls öffentlich zurückmotzen, wenn ich sie wäre. Du verstehst, worauf ich hinaus will—keine der Geschichten ist eindeutig schwarz oder weiß.

Bleibt nur noch eine Frage zu klären: Gibt es tatsächlich noch so viele Jugendliche, die heute noch skaten?