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Die wohl erste virale Matheaufgabe zwingt selbst Google in die Knie

Dabei ist sie eigentlich ganz einfach.
Bild: Screenshot Youtube

Goldene Regel des 21. Jahrhunderts: Google kann alles, Google weiß alles (auch und ganz besonders über dich). Doch es gibt eine simple Matheaufgabe, die gerade durch's Netz geistert wie der Alptraum vieler Schüler einer immer wiederkehrenden Abiklausur, und die selbst die omnipotent scheinende Suchmaschine in die Knie zwingt—und ihre Nutzer gleich mit.

9 - 3 ÷ 1/3 + 1 = ?

Nein, die Antwort ist nicht 9.

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60 Prozent der über 20-jährigen, so fand eine japanische Studie schon im Dezember 2015 heraus, scheitern an dieser Aufgabe kläglich. So weit so schade, aber, so ein weiteres Ergebnis dieser Studie: In den 80er Jahren konnten sie noch ganze 90 Prozent der Befragten lösen.

Spätestens, als dieser Teil der Untersuchung an die Öffentlichkeit kam, ging die kleine Aufgabe von Hokkaido bis Nagoya viral. In den Kommentarspalten der Zeitungen diskutierten sich Analysten die Köpfe heiß über die Frage, was da wohl schiefgelaufen ist mit unseren Matheskills, und ob wir wirklich endlich alle dümmer geworden sind. Oder, wie der großartige Quatsch- und Kulturblog Rocketnews24 zusammenfasst: „Japanische News-Berichte, hauptsächlich geschrieben von Typen mittleren Alters, die auf Schreibmaschinen angefangen haben, schieben es wenig überraschend auf die vermaledeiten Computer, die Interwebs und wahrscheinlich auch auf Rap."

Beim Rap sind wir uns nicht hundertprozentig sicher, aber tatsächlich liegt das Problem eindeutig nicht an Abstumpfung oder verminderter Intelligenz—sondern vielmehr in der Art, wie Computer Gleichungen darstellen. Wenn wir das Problem an der Tafel sehen, sieht die Gleichung eigentlich ziemlich harmlos aus; nicht wie die Art kryptische Kombination, die das Internet auf den Kopf stellt oder illegaler Primzahl, die die Verschlüsselung von DVDs brechen kann.

Tatsächlich stolpern über die Aufgabe so viele Menschen, eben weil sie zum Rechnen Google benutzen. Denn wer die Zeile einfach in die Suchmaschine eintippt, wird hier nicht weiterkommen: Google möchte den zweiten Bruch nämlich zu einem Operator zusammenfassen, ohne die Klammern richtig zu setzen. Großer Fehler. Setzen, Cupertino, 6!

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Letztlich ist die Aufgabe eine gute Erinnerung an die einfachsten Matheregeln, nämlich die Reihenfolge der Operationen. Punkt vor Strich, war da noch was? Ja, denn die Regeln gehen noch weiter: Wenn du Operatoren hast, die die selben sind, musst du einfach nur von links nach rechts vorgehen.

Bei einem Doppelbruch muss man nämlich die Brüche einfach umdrehen, und so wird aus 3 ÷ 1/3 einfach 3 × 3 ÷ 1 — und das ergibt 9.

Die ganze Gleichung lautet dann 9 - 9 + 1 = 1

Vor dreißig Jahren sah das offenbar noch anders aus: Menschen lasen das 1/3 nicht als „ein Drittel", sondern kapierten instinktiv, dass auch das Drittel ein Bruch war, den es galt, zunächst in eine Klammer zu setzen und gesondert zu behandeln. Hast du nun das Reziprok (die Umkehrung) dieses Bruchs und multiplizierst das als Teil der Umkehrung mit 3, ergibt das das richtige Ergebnis: 1. Und falls du uns nicht glaubst, sondern das ganze in Google Calculator ausprobieren willst, bitte sehr: Die Zeile zum Copy-Pasten lautet 9-3÷(1/3)+1