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Restaurants

Auch aus Ratten kann man Burger machen

Ein Bistro in Moskau macht aus den Tieren jetzt Burger, Teigtaschen und Hotdogs.

Wenn man in einem Restaurant eine Ratte entdeckt, verschwindet man danach normalerweise schleunigst und gibt dem Lokalanzeiger einen heißen Tipp, sodass Schlagzeilen entstehen. Ich habe eine Monster-Ratte in meinem Burger gefunden. So was. Doch ein Restaurant in Russland will die kleinen Nager jetzt zu seiner Hauptattraktion machen, ohne dabei einen Hygieneskandal zu riskieren.

Takhir Kholikberdiev vom Krasnodar Bistro in Moskau will, dass seine Kunden in Zukunft Nagetiere verspeisen. Speziell meint er Nutrias, Biberratten mit orangen Zähnen.

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Das müssen wir erst mal kurz verdauen.


Gab es bei diesem Dinner wirklich Mammut zu essen?


Nutrias sehen aus wie eine Mischung aus Biber und Ratte und sollen wie Truthahn oder Schwein schmecken. Das Restaurant macht aus den Tieren jetzt Burger, Teigtaschen und Hot Dogs. Bei Wurst weiß man ja eh nie, welches Fleisch wirklich drin ist.

Vor allem will Takhir Kholikberdiev, dass die Leute begreifen, dass Nutrias gar nicht so schmutzig sind, wie viele das denken. Im Guardian meinte er: „Es ist ein sehr sauberes Tier. Die Nutria ist nicht nur ein Pflanzenfresser, sondern wäscht ihr Essen auch vor dem Essen. Und sie enthält viele Omega-3-Fettsäuren. Viele Ärzte und Ernährungsexperten empfehlen das Fleisch."

Na ja, wenn Nutrias Vegetarier mit hohen Hygienestandards sind.

Takhir Kholikberdiev meinte weiter, dass sich die Biberratten schnell vermehren, die Zucht sei also kostengünstig, und dass sie im Süden Russlands bereits als günstigere Alternative zu anderen Fleischsorten beliebt waren: „In jedem Dorf in der Region Krasnodar gab es gut 100 Nutrias. Wenn man bei seinen Großeltern war, haben sie immer eines für dich gekocht."

ARTIKEL: Russland will riesige Mengen Lebensmittel aus der EU vernichten

Im Laufe des letzten Jahres mussten russische Restaurants ihre Zutaten vermehrt aus heimischer Produktion beziehen, nachdem die Regierung das Lebensmittelembargo bis 2017 verlängert hat. Damit gilt ein Einfuhrverbot für Fleisch, Milchprodukte, Fisch und Gemüse aus westlichen Ländern.

Eine Ratte zum Essen könnte in Russland bald ganz normal werden, ob es den Gästen gefällt oder nicht.