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Dein Beziehungsstress kann durch Essen beendet werden

Eine neue Studie zeigt, dass die Streitbereitschaft von verheirateten Paaren bei niedrigem Blutzuckerspiegel zunimmt. Wenn du also anfängst, mit deiner bessere Hälfte zu streiten: erstmal was essen.
Foto via Wiki Commons

Ein Artikel der Times besagt, dass du bei einem Beziehungsstreit mal ausprobieren solltest, deinem Gegenüber zu sagen, er oder sie sei hungrig. Sie hauen dir vielleicht immer noch die Tür vor der Nase zu, weil du die Gasrechnung nicht bezahlt hast, aber ob es nun funktioniert oder nicht ist irrelevant. In der Aussage steckt nämlich ein Funken Wahrheit, den du nicht ignorieren kannst.

Laut dem Experiment, auf das in dem Artikel Bezug genommen wird, steigt die Feindseligkeit bei Ehepaaren, wenn der Blutzuckerspiegel im Keller ist. Wenn du immer noch nicht genau weißt, ob es so etwas wie „Hanger" wirklich gibt, dann kannst du dir darüber jetzt noch mal Gedanken machen.

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Wissenschaftler haben das Experiment über drei Wochen hinweg an 107 Ehepaaren durchgeführt und ließen sie jeden Morgen und Abend den Blutzuckerwert messen. Vor dem abendlichen Zubettgehen wurden sie angewiesen, (bis zu 51) Nadeln in eine Voodoopuppe ihres Ehepartners zu stecken. Dabei wurde aufgezeichnet, wie oft sie sich die Mühe machten, ein kleines, spitzes Stück Stahl zu zücken.

„Wir sagten, dass die Puppe für den Ehepartner steht und sie jeden Abend mit den Nadeln zustechen sollten, je nachdem wie wütend sie sind", sagte Brad Bushman von der Ohio State University.

Laut den Ergebnissen, die im National Academy of Sciences Journal veröffentlicht wurden, lag die durchschnittliche Anzahl der Nadeln nur bei 1,35, aber es gab auch deutliche Unterschiede—es gab einige Nullen (süß!), aber eine große Menge der Probanden stach jede einzelne der 51 Nadeln in das winzige Stoffherz ihres Partners.

Am Ende der drei Wochen hatten die Ehepartner eine weitere Gelegenheit, Streitigkeiten beizulegen, als die Wissenschaftler sie in verschiedene Räume schickten und sagten, sie würden bei einem Computerspiel gegeneinander antreten. Wenn eine Runde des Spiels vorbei war, durfte der „Sieger" dem anderen Schmerzen zufügen, indem er oder sie ein Signalhorn im Kopfhörer des Partners erklingen ließ, und zwar so lange sie wollten.

Natürlich spielten sie nur gegen den Computer und hörten das Signalhorn nur in einer komfortablen Lautstärke (nie lauter als ein Feueralarm), aber die Ergebnisse haben das Argument weiter bestärkt, dass wir uns einem potenziellen Konflikt nie mit leerem Magen stellen sollten. Unsere Gehirne kommen damit nicht klar. Als alle Tests vorbei waren, verglichen die Wissenschaftler den Blutzuckerspiegel mit der Anzahl an in Puppen steckenden Nadeln und der ausgewählten Geräuschlautstärke und es ergaben sich natürlich Parallelen: diejenigen mit niedrigen Blutzuckerwerten zeigten mehr Aggressionen gegenüber ihrer besseren Hälfte. Für Bushman keine Überraschung.

„Aggression beginnt dort, wo Selbstbeherrschung aufhört", sagte er. „Selbstkontrolle kommt aus dem präfrontalen Cortex des Gehirns—der Teil, der für die Handlungssteuerung verantwortlich ist. Obwohl das Gehirn nur zwei Prozent des Körpergewichts ausmacht, verbraucht es 20 Prozent der Kalorien. Dieser Treibstoff—Glukose—ist vonnöten, um Handlungen und Emotionen richtig zu kontrollieren." Seine Schlussfolgerung ist dann recht einfach: Wenn du etwas ansprechen musst, dann „nur mit vollem Magen". Also vergiss Sex, Romantik, Spontaneität und Nettigkeiten. Die Langlebigkeit deiner Beziehung liegt vielleicht darin, den Satz „Wir müssen reden" bis nach dem Verzehr deines Tellers Nudeln aufzuheben.

Es stimmt also: Liebe geht durch den Magen!