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Throwback

Universal Music schießt mit neuem Werbefilm alle Singvögel ab

Gegen die Wurst-Rapper von Edeka oder die Rammstein-Bäcker kommen sie in Sachen Fremdscham aber lange nicht an.
Fotos: Screenshots von YouTube aus den Videos "Join Universal Music" von Universal Music Germany | "E Reichelt Rap" von EdekaReicheltBerlin

In Deutschland herrscht Fachkräftemangel. Die Generation Y ist bestens ausgebildet und dennoch bleiben viele ohne konkrete Arbeitsaussicht auf ihren Unibänken sitzen. Das liegt vielleicht auch an den Unternehmen, die es immer noch für notwendig halten, brutal unangenehme Imagefilme zu drehen. Sie sollen den jungen, arbeitswilligen Bienchen da draußen sagen: "Hey, bei uns arbeiten ist voll fun, denn wir sind jung und hip und kreativ." Meistens verbreiten die Filmchen aber den gegenteiligen Eindruck: Bleib lieber cool und arbeitslos. "Hartz lV – und der Tag gehört dir."

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Die Leute von Universal Music Deutschland haben da heute wieder mal ein ganz prächtiges Exemplar rausgehauen. Schöner Anlass, mal zurückzuschauen: Hier sind die allerallerbesten jungen, freshen Imagefilme von Edeka bis Deutsche Bahn.

Universal Music

Wenn die Deutschland-Abteilung des größten Musiklabels der Welt sich selbst darstellen will, stellt sich natürlich die große Frage, welcher Song aus ihrem immensen Back-Katalog sich dafür eignet. Adel Tawil oder Helene Fischer? Zu poppig. Kraftklub oder K.I.Z.? Zu kontrovers. Glücklicherweise konnten sich die Verantwortlichen auf einen Mittelweg einigen und fanden einen Song, der wie Marc 'Oh Anfang 2000 klingt. Um welchen Künstler es sich genau handelt, konnten wir selbst mit Shazam nicht herausfinden.

Eko Fresh und DB Regio Bayern

Im Gegensatz zu Universal hat sich der Regionalverkehrsarm der Deutschen Bahn in Bayern nicht lumpen lassen und für ihren Hit "Rollin'" von Eko Fresh an Land gezogen. Und wer sonst sollte ein Lied unter diesem Namen veröffentlichen dürfen, wenn nicht Deutschlands Fred Durst? Eko Fresh ist doch Deutschlands Fred Durst, oder?

Falls ihr euch gefragt habt, warum Schwarzfahren so verdammt teuer ist: Eure Strafgebühren gingen in das enorm aufwändige Video, für das vermutlich echte Schaffner eine Choreografie einüben mussten und sich viel zu viele Bewegungen falsch von Haftbefehl abgeguckt haben.


Noisey-Video: "Don't Call it Road Rap – Die Welt des britischen Gangster-Raps"

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Rammstein und das Bäckerhandwerk

In einem klassischen Holzofen wird mit Feuer gearbeitet. Vielleicht entstand so die Idee, dass eine Rammstein-Hommage der perfekte Weg ist, um Auszubildende für das Bäckerhandwerk zu gewinnen. Auch zu Rammstein passt, dass der Text auf dem alten Volkslied "Wer will fleißige Handwerker seh'n" basiert. Wenn ihr demnächst verbranntes Brot beim Bäcker bekommt, wisst ihr jetzt wenigstens, weshalb das so ist.

Die Wurst-Rapper von Edeka Reichelt

Reichelt war eine bekannte Berliner Supermarktkette, die so einen guten Ruf hatte, dass sie selbst nach der Übernahme durch Edeka weiter ihren alten Namen trug. Das gute Image reichte aber anscheinend nicht, um ausreichend Azubis anzuwerben. Es musste eine Lösung her. Aber gar kein Thema: Mit einem rappenden Wurstfachverkäufer erreicht man sicher die richtige Zielgruppe. Er hat sogar eine Snapback auf dem Kopf, da kann doch gar nichts mehr schiefgehen! Wir wissen nicht, ob das Video zu mehr Bewerbungen führte. Wir wissen nur, dass sich Edeka dazu entschied, den Namen Reichelt heute nicht mehr zu verwenden.

Der WTF-Rap der Sparda Bank

Banken wissen, dass sie inhärent uncool sind. Aber was könnte Jugendliche ansprechen, damit sie sich für eine Lehre zum Bankkaufmann bewerben? Richtig, Rap! Da gehen die Kids voll drauf ab. Jetzt steht nur noch das Problem im Weg, dass Banker mit Jogginghosen und tätowierten Gesichtern nicht vertrauenserweckend sind. Aber auch da lässt sich natürlich eine Lösung finden: Einfach im Hosenzug rappen. Logisch.

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