Wir haben die sieben besten Weed-Vaporizer getestet, damit ihr es nicht tun müsst
Image: Chris Kindred

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Wir haben die sieben besten Weed-Vaporizer getestet, damit ihr es nicht tun müsst

Der Markt für Vaporizer wird auch in Deutschland immer unübersichtlicher. Also haben wir einen Gadget-Test gemacht, um herauszufinden, mit welchem Gerät es sich am besten dampft.

Vaporizer haben den Cannabis-Konsum in den vergangenen Jahren revolutioniert. Inzwischen gibt es die Vapes in allen Formen, Größen und Preisklassen: Einige werben mit unterschiedlichen Temperaturstufen, andere können bequem per Smartphone-App reguliert werden und manche werden gar durch Solarenergie betrieben. Doch bei einem so vielfältigen Angebot ist es gar nicht so leicht, das passende Gadget für den Heimgebrauch zu finden.

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In Deutschland ist der Besitz von Vaporizern zwar erlaubt, aber mit den Gadgets Marihuana zu konsumieren unterliegt genauso dem Betäubungsmittelgesetz wie der gute alte Joint. In manchen US-Bundesstaaten dagegen ist die Lage anders: Daher habe ich mich für euch geopfert und dort drei Wochen lang sieben hochentwickelte Verdampfer getestet, um herauszufinden, welche Spielereien sich wirklich lohnen und welche nur heiße Luft sind.

Aurora: Dabbing leicht gemacht

Von Dr. Dabber – 87 Euro
Kann nur Ölkonzentrate und Wachse verdampfen.
Gibt es eine App? Nein

Auch in den USA ist vielen Leuten das sogenannte Dabbing, bei dem Harz-Extrakt erhitzt und geraucht wird, zu anstrengend. Damit das Cannabis-Konzentrat freigesetzt wird, müssen die Knospen erst großer Hitze ausgesetzt werden und dann in schnellen, heftigen Atemzügen eingeatmet werden. Ich selbst musste eine ganze Weile üben, bis ich dabei nicht einen jämmerlichen Hustenanfall bekam. Außerdem ist es eine Heidenarbeit, den Dab Rig später zu reinigen. In Deutschland ist das Dabbing-Konzentrat übrigens genauso wie andere THC-Formen illegal, auch in Holland wird der Besitz des Extraktes strafrechtlich verfolgt.

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Der Vape-Hersteller Dr. Dabber möchte Dabbing-Konzentrate nun von ihrem Stigma befreien und für die breite Masse zugänglich machen. Mich zumindest konnte das Produkt überzeugen und zum Dabbing konvertieren.

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Da die Einzelteile des Vaporizers magnetisch sind, lässt er sich sehr schnell und einfach zusammenbauen. Trotz des simplen Aufbaus kann man mit dem Vape solange herumexperimentieren, bis man die perfekte Balance von Hitze und Terpen-Geschmack gefunden hat.

Bild: Troy Farah

Der Aurora hat drei verschiedene Temperaturstufen und bietet drei unterschiedliche Heizkammerarten, um das Wachs oder Öl zu erhitzen. Laut der Dr.Dabber-Website kann man mit der Keramikkammer den Zug am besten spüren, die Quarz-Option dagegen bringt das Aroma am besten hervor und die Quarz-Halo-Kammer ist am diskretesten, weil mit ihr fast kein sichtbarer Dampf entsteht.

Mir hat die Keramikkammer in der Kombination mit Crumble Wax am besten gefallen. Als ich erstmal die passende Temperatureinstellung gefunden hatte, benutzte ich den Aurora von allen Pens am häufigsten. Auf der höchsten Temperaturstufe – lila – wird der Pen zwar zu heiß zum Anfassen, aber dieses Problem haben die meisten Vaporizer auf dem Markt. Lässt man ihn einen Moment abkühlen, kann man ihn weiter nutzen.

Der Aurora ist das perfekte Einsteigermodell für alle, die ohne großen Aufwand dabben wollen und auch keine Lust darauf haben, erstmal Gras zu zerkleinern.

Hydrology 9: Für die nächste Party

Von Cloudious 9 – 217 Euro
Kann nur getrocknete Kräuter verdampfen.
Gibt es eine App? Nein

Im ersten Moment klingt es vielleicht überflüssig, den Dampf vorm Inhalieren durch einen Wasserfilter abzukühlen. Doch genau hier liegt der Clou des Hydrology 9. Mit seinem Wasserfiltersystem ist der Apparat einer der ersten Vaporizer, der dafür ein geschlossenes System anbietet.

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Bild: Troy Farah

Ich fand das Verdampfen mit Wasser erstaunlich angenehm und frage mich, warum diese Praxis nicht schon längst gang und gäbe ist. Allerdings ist bei diesem Vape weniger mehr, denn du wirst hier keine riesigen Dampfwolken ausstoßen – high werde ich trotzdem.

Nachdem man die Kräuter in die weiße Heizkammer gegeben hat, kann man zwischen fünf farbig gekennzeichneten Temperaturstufen wählen. Wer sich nicht den Unterschied zwischen leuchtend gelb und leuchtend lila merken kann, braucht sich nur zu merken, dass blau die kühlste und rot die heißeste Stufe ist.

Bei diesem Vape musst du beim Inhalieren keinen Knopf drücken. Stattdessen leuchtet das Gerät grün auf und startet eine zweiminütige Session, in der du dann so viel inhalieren kannst, wie du möchtest.

Ich weiß zwar nicht, wie ich das geschafft habe, aber beim Nachladen der Kammer habe ich aus Versehen etwas Wasser in die Heizkammer gespritzt. Es hat ganz schön gezischt, hat aber keinen sichtbaren Schaden verursacht, so weit ich erkennen konnte. Wahrscheinlich muss man einfach etwas vorsichtiger sein. Theoretisch kann man die Hydrology 9 mit sich herumtragen, aber meiner Meinung nach ist sie durch ihre Größe und Funktion eher für den Couchtisch auf einer Party geeignet. Flashig genug sieht sie auf jeden Fall aus, rein optisch erinnert sie an eine hochentwickelte Zeitkapsel.

Summit+: Für Outdoor-Fans

Von Vapium – 149 Euro
Kann getrocknete Kräuter, Ölkonzentrate und Wachse verdampfen.
Gibt es eine App? Ja

Der kleine Vapium Summit+ hat ein dunkles Plastikgehäuse und sieht mit seinen drei Knöpfen und dem Mundstück ein wenig aus wie ein Alkoholtestgerät – doch statt deinen Alkoholpegel zu messen soll der Apparat berauschen.

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Durch sein sportliches Aussehen würde der Vapium Summit+ auch locker zwischen Taschenmesser und Kayaks in den nächsten Outdoorladen passen – und das ist auch gewollt. Der Summit+ passt zu der Bewegung, die Cannabis vom alten Kiffer-Image lösen und stattdessen mit der Natur und einen gesunden Lifestyle assoziieren möchte. Passend dazu, kommt der Summit+ mit einem Solarladegerät daher.

Dieser Vaporizer ist nach dem ziemlich soliden IP54-Standard spritzwassergeschützt. "Jetzt kannst du auch unter der Dusche vapen", verspricht die Packung – das musste ich natürlich ausprobieren. Ich füllte also die Kammer, drehte den Duschkopf auf und verband den Vaporizer mit der App auf meinem Smartphone. Und tatsächlich: Der Summit+ funktionierte einwandfrei, obwohl er ziemlich nass wurde.

Bild: Troy Farah

Über die gut geordnete App lassen sich Temperatur und Dauer der Session präzise einstellen. Die Temperatur lässt sich auch ohne App anhand des Farbcodes einstellen, dafür muss man sich jedoch merken, welche Farbe für welche Temperatur steht.

Seltsamerweise kann man den Summit+ auch für Aromatherapie-Extrakte wie Kamille und Rosmarin verwenden. Der Hersteller Vapium bietet sogar ein Gerät an, das speziell auf Jäger als Zielgruppe abzielt – meiner Meinung nach sind Waffen und Gras jedoch keine gute Kombination.

Auch außerhalb der Dusche habe ich den Summit+ Dutzende Male getestet, doch alles in allem konnte mich das Produkt nicht überzeugen. Obwohl er ein paar nette Features hat, ist der Vape nicht so vielseitig einsetzbar, wie ich gehofft hatte.

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Firefly 2: Kleiner Vape, große Wirkung
Von Firefly – 290 Euro
Kann getrocknete Kräuter, Ölkonzentrate und Wachse verdampfen.
Gibt es eine App? Ja

Der Firefly 2 wirbt damit aus "raumfahrttauglichen" Materialien gemacht zu sein. Auf den ersten Blick erkennbar ist, dass er kleiner und leichter als sein Vorgänger ist. Die Bedienung ist einfach: Man drückt die zwei Knöpfe an den Seiten des Geräts. Oder man ändert über die App die Einstellungen, so dass man sogar nur noch einen Knopf drücken muss. Da der Vaporizer einen magnetischen Deckel hat, ließ ich das Gerät zum Test ein paar Mal fallen, doch der Deckel hielt stand.

Bild: Troy Farah

Wenn man die Einstellungen in der App entsprechend ändert, kann man mit diesem Vape auch Konzentrate verdampfen. Doch Vorsicht: Wenn du vergisst, die Einstellung wieder zu ändern und das Gerät mit Kräutern füllst, könnten diese laut Anleitung Feuer fangen.

Obwohl die Reinigungsmittel, die in der Packung enthalten sind, keine hohe Qualität hatten – Alkoholtupfer und Plastikzahnstocher – lässt sich der Firefly 2 einfach reinigen. Da der Deckel durchsichtig ist, kann man dem Kraut beim Verdampfen zusehen. Das vaporisierte Gras kann man übrigens später noch super zum Backen verwenden.


Ebenfalls auf Motherboard: High Country – Die Zukunft des Kiffens


Der Firefly2 kann so heiß werden, dass man ihn nicht mehr wirklich in der Hand halten kann. Doch generell besteht bei jedem Vape die Gefahr, sich zu verbrennen. Ein weiteres Plus des Firefly 2: Der Akku ist austauschbar und ein Ersatzteil wird gleich mitgeliefert.

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Dipper: Viele Funktionen, mittelmäßiges Dampfvergnügen

Von Dipstick Vapes – 130 Euro
Kann nur Ölkonzentrate und Wachse verdampfen.
Gibt es eine App? Nein

Die Packung des Dippers verspricht, dass das Design des Vaporizers "in jeder Hinsicht benutzerfreundlich" sein soll. Trotzdem tat ich mich mit diesem Gerät schwerer als mit allen anderen. Bei diesem Pen, der nur für Konzentrate geeignet ist, hat man die Wahl zwischen einem Kristallquarz-Atomizer und einem vertikalen Atomizer im Stile eines "Nectar Collector". Dazu hält man den Pen senkrecht und erhitzt die Spitze durch Drücken des Knopfes und dabbt damit das Wachs auf. Das war mir zu gewöhnungsbedürftig.

Bild: Troy Farah

Der Kristallquarz-Atomizer funktioniert allerdings hervorragend, das Gerät ist leicht zu bedienen und bietet ein gutes Dampferlebnis. Allerdings hatte ich Probleme, von einem Modus zum anderen zu wechseln, da man dafür das Mundstück austauschen muss. Da ich es partout nicht aufsetzen konnte, musste ich das Gummiteil, das unter dem Mundstück sitzt, mit der Schere aufschneiden und entfernen. Praktischerweise werdem beim Dipper gleich Ersatzgummis mitgeliefert.

G Pen Elite: Präzises Dampfen ganz ohne App

Von Grenco Science – 169,95 Euro
Kann nur getrocknete Kräuter verdampfen.
Gibt es eine App? Nein

Grenco Science möchte mehr sein, als nur ein Weed-Pen-Hersteller. Daher hat sich das Unternehmen mit Celebrities und Skateboard-Firmen zusammengetan, um als Lifestyle-Marke wahrgenommen zu werden.

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Der G Pen Elite, der im Februar 2016 auf den Markt kam, ist der einzige mir bekannte Vaporizer, der auf einem LED-Display die exakte Temperatur anzeigt, ohne dafür eine App zu benötigen. Um den Pen anzuschalten, drückt man fünfmal auf den Knopf. Dann gibt man die gewünschte Temperatur ein, drückt den Knopf noch einmal und wartet.

Bild: Troy Farah

Ich habe es zuerst mit 190 Grad versucht, doch es tat sich erst richtig was, als ich auf 200 Grad hochschaltete. Das habe ich bei allen Vapes festgestellt: Mit den niedrigen Temperaturen konnte ich nicht viel anfangen. Trotzdem begann ich immer niedrig und arbeitete mich dann hoch und dieses Vorgehen würde ich auch jedem empfehlen. Der G Pen Elite gibt nicht sehr viel Dampf ab – zum high werden reicht es für mich trotzdem.

Allerdings wird das Mundstück ziemlich heiß und kann an den Lippen unangenehm werden, wenn man nicht aufpasst. Alles in allem ist der G Pen Elite einfach zu reinigen, stylish und auf dem neuesten Stand der Technik.

Pizzanista! G Slim: Viel Schein, wenig Sein

Von Grenco Science – 69.95 Euro
Kann getrocknete Kräuter, Ölkonzentrate und Wachse verdampfen.
Gibt es eine App? Nein

Dieser handliche Verdampfer vereint die heilige Dreifaltigkeit eines jeden Stoners: Pizza, Skateboarden und Gras. Diesen Pen hat Grenco Science gemeinsam mit einer Pizzeria aus Los Angeles entwickelt.

Der Pen wird in einer schmucken neonfarbenen Pizzaschachtel mit hübschen Gimmicks wie Magneten und einem Loading Tray zum unkomplizierten Nachfüllen geliefert. Doch in diesem Fall hält der Inhalt nicht, was die schöne Packung verspricht.

Bild: Troy Farah

Es gibt unterschiedliche Einsätze für getrocknetes Gras, Wachs oder Öl. Ich war überrascht, wie intensiv der Wachs-Einsatz war. Abgesehen vom ganzen Ab- und Anschrauben hat mir das gut gefallen.

Der Kräuter-Einsatz konnte mich jedoch nicht überzeugen. Ein paar Mal verbrannte mein Gras und der Behälter fing an zu qualmen obwohl ich ihn nicht überladen hatte. Manchmal konnte ich ein oder zwei Züge nehmen, aber die waren sehr lasch. Getrocknete Kräuter sind einfach nicht für einen Behälter dieser Größe geeignet und wenn man ein bisschen mehr THC verträgt, muss man den Pizzanista wohl ziemlich oft nachfüllen. Dafür ist dieser Pen auch deutlich günstiger als seine Konkurrenten.

Fazit

Der Firefly 2 ist mein klarer Favorit, aber dafür auch der teuerste Vape auf der Liste. Wer etwas weniger ausgeben möchte, wird vom G Pen Elite sicher nicht enttäuscht werden. Wenn man auf Konzentrate steht, ist der Aurora die beste Wahl, weil er einfach zu bedienen und zuverlässig ist und einen fairen Preis hat. Der Hydrology 9 ist gut für Parties geeignet, für unterwegs ist er jedoch nichts, weil er zu klobig und unflexibel ist.