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New Fashion

Julia Seemanns inspirierendste Locations in Zürich

Die Fashion-Designerin hat ihre fünf Lieblingsecken mit einer Wegwerfkamera fotografiert – und erklärt, was diese Orte so speziell macht.
Foto zur Verfügung gestellt von Julia Seemann

Diese Geschichte wird dir präsentiert von Eastpak

Julia Seemann – blaue Daunenjacke, Samtrucksack, helle Turnschuhe und Jeans – ist eine international erfolgreiche Fashion-Designerin: Ihre Diplomkollektion präsentierte sie an der New York Fashion Week, kurz danach trug Rihanna einen ihrer Looks. Die 27-Jährige wohnt in Zürich, seit sie zehn Jahre alt ist. Zu den Einflüssen auf ihre bisherigen Kollektionen zählt sie unter anderem kreative und subkulturelle Strömungen wie den Dadaismus, das "Züri-brännt"-Movement in den 80er Jahren sowie Underground-Musik-Bewegungen, die in Verbindung zu Zürich oder der Schweiz stehen. Ihr Stil zeichnet sich durch Gegensätze wie Kitsch und Workwear oder Seide in Kombination mit Denim aus. Generell findet sie: "Man sollte die Dinge im Leben nicht so ernst nehmen, deshalb sind auch meine Kreationen stets mit einem gewissen Augenzwinkern zu verstehen."

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Was hält eine international erfolgreiche Designerin aber überhaupt noch in Zürich, einer übersichtlichen Stadt mit 400.000 Einwohnern? "Es hat sich bis jetzt so ergeben und passt eigentlich ganz gut", sagt Julia. Allerdings könne sie sich gut vorstellen, in der Zukunft in einer Grossstadt wie London, New York oder Berlin zu leben und zu arbeiten. Aber bis dahin, bietet ihr auch die Minimetropole genug Inspiration.

Auf einem Streifzug durch Zürich hat sie uns ihre fünf inspirierendsten Orte gezeigt:

Shoppingcenter Letzipark

Beinahe in der Agglomeration, Shoppingcenter Letzipark: dunkelblaue Fassade, auf dem Dach thront eine Palme. "Früher dachte ich, das sei ein Hallenbad. Zumindest von aussen sieht es so aus", sagt Julia und fügt hinzu: "Der Letzipark ist Bestandteil meines Alltags". Ihr Atelier befindet sich ganz in der Nähe und sie komme oft für das Mittagessen hierher – "weil es in der Umgebung sonst nichts gibt und es einfach gäbig ist." Der Letzipark gefalle ihr, weil er im Vergleich zum Sihlcity nicht so herausgeputzt sei: "Aber sie geben sich ziemlich Mühe mit der Deko", sagt sie und deutet auf die unzähligen Lichterketten, die von den Emporen herunterhängen und zu einer Winterwonderland-Landschaft im Erdgeschoss führen. "Hier kann man auch gut auf Bänkchen sitzen und Leute beobachten", sagt Julia. So habe sie letzthin Eltern gesehen, die ihr Kind auf einem Spielauto deponiert haben, während sie selbst Shoppen gingen.

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Café Bauer am Albisriederplatz

Julia wohnt im Kreis 3 in der Nähe des Lochergut. Der Weg zu ihrem Atelier führt am Albisriederplatz vorbei, wo sich auch ein Lieblingsort von Julia befindet: das Café Bauer. Rechts im Schaufenster stehen pastellfarbene Torten – sie harmonieren gut mit der rosa Leuchtschrift des "Bauer" – links gibt es chinesisches Essen. Ein verlassener, motorbetriebener Rollstuhl steht vor der Glastür. "Das Bauer hat 365 Tage im Jahr offen. Das ist sehr praktisch für Leute wie mich, die viel arbeiten. An Sonntagen gehe ich hier auch gern ein Kaffee trinken", sagt sie. Besonders gut gefalle ihr die Kombination aus Bäckerei, chinesischem Restaurant und Take Away. "Fast ein bisschen asozial", stellt sie belustigt fest. Das Café Bauer sei ein spannender Ort: "Mich ziehen solche – sagen wir 'Unorte' – eher an als irgendein Hipster-Café", sagt sie. Die unterschiedlichen Leute, die hier aufeinandertreffen und Kaffee trinken, seien für sie eine hervorragende Inspirationsquelle.

Goth Party im X-tra

Ab und zu besucht Julia Seemann am Mittwoch das X-tra: "Ich habe auf Facebook gesehen, dass hier mittwochs Dark- und New-Wave-Partys stattfinden und gedacht, da müsse ich hin". Seit sie 15 Jahre alt war, hat sie das X-tra zuvor nicht mehr besucht – bis sie die 'More Than Mode'-Party entdeckt hat. Es sei etwas komplett anderes, viele der Partygäste seien "dressed up" und jede Woche sehe sie hier die gleichen Leute. "Der Eintritt ist gratis, ich trinke ein Bier, schaue den Leuten zu und geniesse die Musik", sagt sie und fügt an: "Ich stelle mir dann gerne vor, was die Leute in ihrem Alltag machen, wenn sie nicht gerade gestylt an Goth-Partys abgehen."

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Aelita – Fashion with Fantasy

Gleich neben dem Hooters an der Langstrasse liegt der Laden "Aelita – Fashion with Fantasy": Kleiderladen, Nagel- und Enthaarungsstudio in einem. "Dieser Laden ist gut für den Research", erklärt Julia. Sie gehe dort ab und zu wegen Schuhen für ihre Shows gucken. In den Regalen stehen Lackschuhe mit Absatz, vorne spitz oder rund, und auch Overknees. Allerdings seien die meisten Exemplare schon "an der Grenze des guten Geschmacks". Sie sei mal zufällig am Geschäft vorbeigekommen, es gebe ja viele in dieser Art, aber das hier sei der Beste, auch wegen der freundlichen Angestellten.

Millenium Grill am Limmatplatz

Gleich schräg gegenüber vom X-tra, am Limmatplatz, befindet sich der Millenium Grill. Die Schaufenster sind mit farbigen Angeboten zugepappt, es riecht nach gebratenem Fleisch. Julia hatte ihr Atelier früher an der Heinrichstrasse, in Gehnähe. "Der Millenium Grill war meine letzte Rettung", sagt sie. Wenn sie lange gearbeitet hatte, ging sie vor dem Nachhausegehen in diese Imbissbude und holte sich einen Millenium Burger: "Ein Burger für 5.50 Franken, da kannst du nix sagen", meint Julia.

Julia Seemanns Designs findest du im "Eastpak Playground Pop-up Store Zurich".

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