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Justin Bieber hatte eine beschissene Woche

Diese Woche wurde Justin Bieber mehrmals an den Rande eines Nervenzusammenbruchs gebracht. Also holt das Popcorn raus, es gibt Videos davon.

An sich gibt es an Justin Bieber ja viel zu beneiden: Er ist verflucht reich, sieht nach oberflächlichen Maßstäben gemessen (welche auch sonst?) verdammt gut aus und kann auch noch engelsgleich singen. Geld, Frauen, Ruhm—alles Alltag für den Typen. Da das Leben aber nicht immer Rücksicht auf einen noch so großen Popstar nehmen kann, kommt auch Bieber mal in Situationen, dank derer wir uns Chips-fressend und in unseren Stuhl gelehnt ganz geil fühlen. Genüsslich sehen wir dann, dass es manchmal schön scheiße sein kann, wenn jeder etwas von dir erwartet, du eigentlich überhaupt keinen Bock mehr hast und in quälender Frustration die falsche Entscheidungen triffst. So geschehen diese Woche, gleich zweimal.

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Am Mittwoch wurde Justin als Interview-Gast in eine spanische Radioshow geladen, in der er drei Moderatoren gegenübersaß, die fließend Spanisch und holprig Englisch sprechen konnten. Trotzdem wurde darauf verzichtet, jemanden ins Studio zu laden, der sich verständlich mit Justin unterhalten hätte können. Dafür wurden lieber vermeintlich unbeholfene Frage wie „Warum singst du ‚Sorry’, weil du ein Superstar bist?“ und „Du bist 21, trinkst du und gehst in die Disco?“ gestellt. Tatsächlich schien es ganz so, als sei den Dreien scheißegal, wer da vor ihnen sitzt. Weder seine Musik, noch sein Leben schienen irgendwie relevant zu sein. Das würde auch erklären, warum sie sich nach jeder Antwort immer minutenlang wild auf Spanisch unterhielten, bis ihnen wieder einfiel, dass da ja noch ein immer übellaunigerer Typ im Studio sitzt.

Ja, ihm schien nicht zu gefallen, nur ein gütig erduldeter Zaungast und nicht Mittelpunkt einer Unterhaltung zu sein. Irgendwann drückte er sich Kopfhörer in die von Gott höchstpersönlich geküssten Ohren. Das konnten die Spanier natürlich nicht gelten lassen, und erzählten begeistert von den größten europäischen YouTubern, mit denen Justin jetzt unbedingt ein Video drehen müsse. Die Art, wie sie diese YouTube ekstatisch anpriesen, drückte Bieber noch tiefer auf den Boden der Tatsachen, dass in diesem Raum nur spanisch Sprechende etwas zu sagen hatten. Kurz entschlossen verließ er daraufhin den Raum und kam nicht wieder. Wenn sechs Füße auf dir Salsa tanzen, drehst du eben irgendwann durch und fliehst.

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Nach seinem wohltuenden Spanienbesuch ging es weiter nach Oslo, wo er endlich vor gewohnt kreischenden Fans in den Mittelpunkt schritt und ein Konzert gab—ein Ein-Song-Konzert. Denn nach dem ersten Track „Boyfriend“ wurde er von einem Sauberkeitsfimmel erfasst und schnappte sich ein Stofftuch, um damit am Rand der Bühne Wasser aufzuwischen. Natürlich grapschten dabei unzähliche Mädchenhände nach dem Lappen—und das Stofftuch wollten sie auch haben. Sichtlich genervt entschied Justin spontan „Ich bin fertig mit der Show“ und rauschte an seinen erwartungsvoll hockenden Background-Tänzers von der Bühne. Die Reaktion seiner Fans? Gekreische, ein paar „Whoaaaats?“ und: Gelächter. Letzteres ist nicht gerade das Geräusch, das du hören willst, wenn du einen Saal voller hingebungsvoller Fans vorzeitig verlässt.

What is happening?!?! :( JUSTIN JUST WALKED OUT OF THE SHOW I'M NOT FUCKING KIDDING pic.twitter.com/30whK0r2Al

— PURPOSE (@JBEmpire)

October 29, 2015

Später entschuldigte sich Bieber natürlich artig, aber trotzdem: Erst verpasste er seine Chance, mit spanischen YouTubern das Internet zu „breaken“ und dann lässt er seine lauthals „Baby“ singenden Fans enttäuscht zurück. Justin Bieber hatte wirklich eine beschissene Woche.

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