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Warum es eine furchtbare Idee von R.Kelly war, Fragen aus dem Internet zu beantworten

Sieh dir hier das Video von dem 17-minütigen Interview an, bevor R.Kelly wütend aus dem Raum rennt.

Man möchte meinen, dass ein Musiker von R. Kellys Format—und vor allem mit einer Hintergrundgeschichte wie der R. Kellys—ein PR-Team von der Größe eines mittelgroßen Inselstaates haben sollte. Dem ist anscheinend nicht so. Anders können wir uns nicht erklären, wie R. Kelly es tatsächlich für eine gute Idee halten konnte, der Huffington Post ein Live-Interview zu geben, indem ihm via Twitter und Co. Fans Fragen stellen durften. Das Ganze endete natürlich erwartungsgemäß unangenehm für alle Beteiligten, als R. Kelly das Interview nach knapp 20 Minuten wie ein trotziges Kleinkind abbrach. Einige Dinge konnten wir in der kurzen Zeit jedoch trotzdem lernen:

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1. Kritikfähigkeit ist keine von R. Kellys Stärken

Kleiner Reminder an R. Kelly oder sämtliche berühmte Menschen: Wenn man nicht nur in einen, auch nicht zwei, sondern in mehrere Skandale bezüglich Sex mit Minderjährigen verwickelt war, sollte man sich darauf einstellen, dass Leute einem Fragen dazu stellen werden. Und zu den Pflichten eines Journalisten zählt nun mal auch, kritische Fragen zu stellen. Wenn er also das nächste mal seine Eier gekrault bekommen möchte, soll er doch bitte in den Puff gehen, statt ein Interview zu geben.

2. Ruhm rechtfertigt alles

„Würde ich R. Kelly meine Tochter babysitten lassen? Scheiße nein. Würde ich seine Musik bei einem Familienfest spielen? Da kannst du dir sicher sein“, verkündete einer der vielen Tweets, den die Reporterin R. Kelly vorlas. Natürlich hätte man jetzt eine Diskussion über Kunst und Künstler führen können. Warum das Privatleben eines Künstlers nicht die Art und Weise beeinflussen sollte, wie seine Musik konsumiert wird. Oder warum es das vielleicht dennoch tut. R. Kelly konzentrierte sich jedoch auf etwas anderes: Kopf in den Sand stecken und so tun, als würde dieser Konflikt nicht existieren. Stattdessen machte er immer wieder darauf aufmerksam, dass er Stadien füllt und CDs verkauft.

Die Liebe der Fans ist scheinbar das Weihwasser des R. Kelly—und im echten Leben ebenso effektiv, wenn es darum geht, Sünden reinzuwaschen.

3. R. Kelly ist scheinbar wirklich der bescheuerte Sexist, für den ihn alle halten

Man glaubt ja an das Gute im Menschen. Dass sich jeder bessern kann. Aber selbst der naiveste Philantrop muss nach dem Interview einsehen, dass bei R. Kelly sämtliche Vorurteile gerechtfertigt und eine Bereitschaft zur Besserung nicht in Sicht zu sein scheinen. R. Kelly verhält sich seiner Interviewpartnerin gegenüber in etwa so, wie Typen, die fremden Frauen auf der Straße Obszönitäten hinterherrufen und dann tödlichst beleidigt sind, wenn diese nicht mit Begeisterung darauf reagieren. Die sind dann natürlich blöd, eingebildet oder voreingenommen. So scheint für R. Kelly seine Interviewpartnerin kein zu respektierender Gesprächspartner zu sein, was er dadurch demonstriert, dass er ihr konstant ins Wort fällt, Kommentare über Aussehen ablässt und mehrmals ihre Intelligenz in Frage stellt, indem er ihr unterstellt, die Bedeutung simpler Worte nicht zu kennen. Die Tasache, dass sie anderer Meinung ist als er, kann zudem nur an ihrer (mangelnden) Intelligenz liegen. Eigentlich schon wieder ziemlich witzig—wenn er es nicht so ernst meinen würde.

4. R. Kelly ist offenbar der einzige Mensch, der den McRib bei McDonalds isst

Man weiß, dass der McRib existiert, aber tatsächlich gesehen, wie jemand den Schweineburger isst, haben wir noch nie. Aber wie sagt man nochmal? Du bist, was du isst?

Das Video kannst du dir hier anschauen: