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Noisey Blog

Die „Glow In The Dark“-Portraits erwecken DJs in der Nacht zum Leben

Seine Portraits von Musikern wie James Murphy und John Talabot sehen ganz normal aus—bis man das Licht abdreht.

Alex Trochut porträtiert elektronische Musiker. Der 33-jährige Künstler macht aber nicht die Art von Porträts, die ihr jetzt vermutlich erwartet. Trochus Arbeiten sind ein bisschen unkonventioneller. Seine Fotos von DJs wie James Murphy, Caribou, Four Tet, Damian Lazarus, John Talabot und Luxy sehen zwar wie normale Porträts aus, auf denen die Modelle manchmal die Augen geschlossen haben—doch nur bis man das Licht abdreht. Dann verwandeln sie sich in eine abstrakte, stimmungsvolle Farbexplosion.

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Warum er DJs und Producer als Musen für seine Arbeiten gewählt hat? „Ich wollte ein Thema wählen, das mit einer ähnlichen Leidenschaft verbunden ist, wie mein eigener Arbeitsprozess“, erklärt er. „Musik ist für mich ein ständiger Begleiter. Ich muss mit Musik arbeiten. Und elektronische Musik hat so etwas Mantra-artiges an sich. Ich kann mich beim Arbeiten nicht auf die Bedeutung von Songtexten konzentrieren. Ich brauche etwas, das mich im Fluss hält, und elektronische Musik schafft das bei mir.“

Es ist ziemlich offensichtlich, dass Trochus Liebe zur Elektronischen Musik noch weiter geht, als er erkennen lässt. Auf seiner Website ist jedes Bild mit einer gut durchdachten Beschreibung versehen, in der er den Versuch erklärt, die Stimmung der Musik zu visualisieren. Beim DJ und Producer John Talabot zum Beispiel wählte der Fotograf eine Pose, bei der Spanier sein Gesicht verdeckt. „Es gibt Künstler, die sich dazu entscheiden sich hinter einer Maske zu verstecken, aber John Talabot bevorzugt es einfach, sein Gesicht nicht zu zeigen. Ihm geh es nicht darum, eine Rolle zu spielen—viel eher geht es darum, die Musik in den Vordergrund zu rücken—eine Wand, die die Person überragen soll,“ schreibt Trochus.

LCD-Soundsystem Frontmann James Murphy lässt Trochut tagsüber gähnend und zerzaust aussehen, im Gegenzug nachts gestriegelt und entspannt. „Vom P-Funk Disco-Sound des selbstbetitelten Albums LCD-Soundsystem (DFA 20015) bis zur Analog-Revolution der elektronischen Musik auf Is This Happening (DFA 2011) war Murphys Blick auf die Musik immer revolutionär.“ kommentiert er.

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Obwohl er ein Student des minimalistischen Designs ist, neigt Trochus Kunst zum Maximalismus. „Minimalismus ist ein rationaler und guter Weg, um Ideen zu arrangieren. Aber ich glaube, dass der kreative Prozess mehr in sich birgt,“ sagt er. „Ich mag es, mich auf die emotionale Seite von Dingen einzulassen, und versuche nicht immer alles mit logischen Denkansätzen zu lösen—deswegen ist auf den Bildern auch mehr zu sehen.“

Das jüngste Projekt aus seiner Serie nennt sich Fine Lines. Es ist eine Weiterentwicklung seines binären Druckverfahrens, aber statt UV-Farbe zu verwenden, setzt er auf eine zweite, schwarze Farbschicht, die das Bild je nach Position des Betrachters verändert. Egal an welchem Projekt er gerade arbeitet, Trochus ist permanent auf der Suche nach irgendeiner Art von Veränderung. Seine UV-empfindlichen Arbeiten sind von der Idee inspiriert „dass Dinge nie statisch oder unveränderlich sind“. Viel eher ist Trochus davon fasziniert, dass sich Objekte, aber auch Menschen mit der Zeit weiterentwickeln. „Ich habe viele Arbeiten, die auf dem Fluss von ziemlich abstrakten Dingen basieren. Meine Kunst ist ziemlich offen“.

Dieser Artikel erschien vorab auf Thump.​

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