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Discus Throwers ist ein Jahr alt

Wir haben Heap getroffen um über den Plattenversand und sein neues Label „Neubau“ zu reden.

Als Discus Throwers letztes Jahr das Licht der Welt erblickt hat, haben wir Flo Stöffelbauer ein paar Fragen zu seinem Online-Plattenversand gestellt. Mittlerweile hat sich einiges getan: Discus Throwers ist nicht nur eine große Bereicherung für Wien, sondern hat sich auch international einen Namen gemacht. Die Discus Throwers-Mixserie auf Soundcloud findet nach wie vor viel Anklang und Flo aka Heap ist als Ascending Waves-Resident-DJ und Basic Rhythm-Veranstalter für die Wiener Szene nicht mehr wegzudenken. Vor kurzem hat er zusammen mit Simon Heidemann auch noch ein eigenes Vinyl-Label „Neubau“ gegründet. Wir haben ihn getroffen, um über das vergangene Jahr und seine weiteren Pläne mit Discus Throwers und Nebau zu reden.

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Noisey: Erstmal gratuliere zu einem Jahr Discus Throwers. Was ist im letzten Jahr für dich und Discus Throwers weitergegangen?
Flo: Für mich persönlich sehr viel: Ich hab extrem viele, neue und vor allem nette Leute kennengelernt und habe viele Gigs gespielt. Ich wurde auch zweimal nach London gebucht—ohne Discus Throwers wäre das nie möglich gewesen. Discus Throwers ist langsam aber stetig am Wachsen, meine Mixserie auf SoundCloud hat dabei geholfen, dass die richtigen Leute angesprochen werden. Mittlerweile bekomme ich auch viele Promos geschickt, das ist echt spannend.

Wie ist das internationale Feedback und wie das österreichische? Gibt es auch Leute aus anderen Bundesländern als Wien, die bei dir bestellen?
Das internationale Feedback ist auf jeden Fall größer. In Wien gibt es einen kleinen Kreis, meistens Leute, die ich ohnehin schon gekannt habe. Graz und Linz waren eigentlich die einzigen Städte in Österreich, aus denen sonst noch bestellt wurde. Ich freue mich aber auch immer wieder durch den Plattenverkauf neue Leute aus Wien kennenzulernen.

Du holst dir deine Platten teils direkt bei den Labels ab, ist dir das wichtig? Gibt es Labels, die du besonders gerne featurest?
Jedes mal wenn ich in London bin, hole ich irgendwelche Platten, die ich vorher schon bestellt habe. Mein Ziel war, dass ich mit jedem Label direkt handle, bei manchen ist das wegen Verträgen mit Distributoren nicht möglich. Aber mit 75% der Labels habe ich direkt zu tun. Dabei entwickeln sich schon auch Freundschaften. Going Good ist so ein Label, von dem ich seit dem Launch von Discus Throwers jedes Release im Store angeboten habe. Auch die nächsten Releases werden vertreten sein. Sonst wähle ich einfach aus was mir gefällt.

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Was macht Discus Throwers nach wie vor besonders?
Die spezielle Auswahl—besonders für Wien. Viele Leute finden es auch lustig, die Platten persönlich bei mir abzuholen, glaube ich.

Du bietest ja nach wie vor Tapes an—wie hat sich das entwickelt?
Da habe ich sehr wenig Auswahl. Es gibt auch wenig Output momentan. Ich bin eher so der Freund von Mixtapes. Wenn Tape-Releases rauskommen, würde ich nur welche verkaufen, die einen Download-Code dabei haben. Meine Zielgruppe sind DJs und es legt halt fast keiner mit Tapes auf.

Als du Discus Throwers gestartet hast, hattest du da keine Sorgen wegen dem finanziellen Risiko? Du steckst vermutlich sehr viel Arbeit in deinen Versand—kann man überhaupt Geld damit machen?
Das finanzielle Risiko war von Anfang an eigentlich relativ klein. Eigentlich finde ich es gut, da ein bisschen limitiert zu sein, da man aus wenig das Beste rausholen muss—das ist eine tolle Herausforderung. Ich verdiene ein bisschen was damit, aber es ist nicht so, dass meine Stunden fair ausbezahlt wären. Wenn ich aber auch mit einrechne, dass ich durch Discus Throwers viel mehr gebucht werde, dann komme ich schon auf einen halbwegs akzeptablen Stundenlohn. Es ist ein Hobby und bringt mich als DJ weiter. Außerdem lässt es sich gut mit dem Studieren vereinen.

Du hast ja jetzt auch ein eigenes Label „Neubau“ mit Simon Heidemann gegründet—was hast du damit noch vor, gibt es schon Pläne für die nächsten Releases?
Wir haben uns eigentlich keinen großartigen Plan überlegt. Als wir im Techno Café aufgelegt haben und schon einiges getrunken hatten, haben wir so spaßhalber gesagt, dass wir ein Label starten, da wir super Demo-Tracks zugeschickt bekommen haben. Dann haben wir's echt gemacht. In Zukunft wollen wir auch nicht regelmäßig Releases raushauen, sondern nur dann, wenn wir etwas gutes finden, das reinpasst. Die Qualität ist dabei auf jeden Fall wichtiger als die Quantität.

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Könntest du dir vorstellen irgendwann einen Plattenladen, also ein richtiges Geschäftslokal zu eröffnen?
Ja, das könnte ich mir schon vorstellen. Während dem Studieren ist das aber leider nicht machbar. Wenn ich einen Plattenladen machen würde, wäre es wahrscheinlich kein klassischer, sondern eher ein Gesamtkonzept zusammen mit Gastronomie und noch etwas.

Was sind international deine Lieblings-Plattenläden?
Honest Jon's und Kristina Records in London, Public Possession in München und Rush Hour und Red Light Records in Amsterdam.

Wie denkst du wird sich die Vinyl-Nachfrage entwickeln?
Allgemein ist der Trend ja in den letzten Jahren sehr nach oben gegangen, vor allem der Mainstream hat da einiges dazu beigetragen. Aber ich denke bei mir wird sich die Nachfrage konstant halten, weil ich eher DJs und Plattennerds anspreche. Die wird's immer geben.

Heute feiert Flo 1 year Discus Throwers und seinen Geburtstag im Celeste Jazzkeller.

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