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Diese fünf Künstler verkörpern die Zukunft der Popmusik

Die aufregendsten Teilnehmer der Red Bull Music Acedemy dürften die Zukunft der Popmusik in den nächsten Jahren ähnlich mitbestimmen wie Hudson Mohawke.

Nach zwei Tagen in der „utopischen Seifenblase“ namens Red Bull Music Academy beginnst du so langsam durchzudrehen: Ob das an den zuckrigen Energy Drinks oder an der Menge an Informationen, die an diesem Ort über einen hineinstürzt, liegt, sei mal dahingestellt. In jedem Fall lohnt an diesem Punkt ein erster Blick zurück, zum Beispiel auf die jungen Musiker, die als Teilnehmer des ersten Terms der diesjährigen Academy, die nun seit bereits zwei Wochen mitten in Paris leben und arbeiten. Denn: zumindest einige von denen dürften die Zukunft der Popmusik in den nächsten Jahren ähnlich mitbestimmen wie zum Beispiel Hudson Mohawke, der ganz früh in seiner Karriere bei der RBMA war und heute eben unter anderem mit Kanye West arbeitet. Welcher der diesjährigen Teilnehmer in fünf Jahren den Sound des Jetzt mitdefiniert, steht zwar noch in den Sternen, aber die folgenden fünf haben definitiv gute Chancen auf einen Platz im Musik-Himmel.

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Sevdaliza

Wenn es bei der diesjährigen RBMA einen kleinen Star unter den Teilnehmern gibt, dann ist das Sevdaliza. In der Blog-Welt haben sich ohnehin bereits alle darauf geeinigt, dass der mutige Pop-Entwurf der Rotterdamerin mit persischen Wurzeln das Aufregendste ist, was das Genre seit FKA Twigs zu bieten hat. Auf ihrer ersten EP The Suspended Kid bewegte sie sich irgendwo zwischen moderner Bassmusik und Aaliyah. Außerdem präsentiert sie sich bereits jetzt, in Jahr Eins ihrer Karriere, auf und neben der Bühne so charismatisch, dass die Welt nicht darum herumkommen wird, sich in diese Frau zu verlieben.

Toxe

Die Schwedin Toxe ist gerade erst vor ein paar Wochen 18 geworden, hat aber bereits eine Plattform für weibliche Musikerinnen im Dance Music-Bereich mitbegründet. Auch ihre Musik, die am ehesten auf modernem, instrumentalem Grime fußt, ist nicht von schlechten Eltern: Da blitzt und donnert es überall, insbesondere in die Form eines DJ-Sets gegossen wirkt Toxe, Kind Göteburger Künstler-Eltern, als Musikerin bereits erstaunlich komplett.

Jade Status

Jade Status ist der Typ, der mit einem am liebsten den ganzen Tag über das japanische Videospielmeisterwerk Shadow of The Colossus reden würde. Ein Nerd im klassischen Sinne, eher keine Rampensau. Quasi folgerichtig ist seine erste Platte Executive Towers eigentlich der Soundtrack für ein selbstgemachtes Videospiel. Seine Musik klingt am ehesten, als wäre Jade Status nicht unerheblich von Lil B und Yung Lean (für die er derweil beide bei Konzerten den Opener gemacht hat) beeinflusst, aber auch von Memphis Rap und Künstlern wie Oneohtrix Point Never. Kurzum: der junge Mann ist eine Offenbarung.

Dub i prosto derevo

Bei ihrem RBMA Paris-Auftritt wirkte die russische Teilnehmerin Dub i prosto derevo so, als wäre sie der schüchternste Mensch der Welt, was ihre Performance allerdings nicht weniger bezaubernd machte. Im Vergleich zu den meisten anderen RBMA-Teilnehmerinnen arbeitet sie vergleichsweise traditionell: Drei Gitarren, ein paar Synthies und ein paar Effekt-Pedals genügen der in Sibirien geborenen Musikerin. Mit diesen Mitteln erschafft sie im Alleingang breitwandige und doch zarte Dream-Pop-Soundlandschaften.

Silkersoft

Den einzigen deutschen Teilnehmer der Pariser Academy kennt ihr hoffentlich von den rabiaten, futuristischen Soundlandschaften, die er für das Zugezogen Maskulin-Album Alles Brennt gebaut hat. Aufbauend auf Einflüssen zwischen Chrono Trigger (ein weiterer Videospielklassiker) hat Silkersoft sich eine künstlerische Handschrift erarbeitet, die zwischen Ambient und Trap pendelt und folgerichtig auf Kopfhörern und im Club gleichermaßen eine gute Figur macht.

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