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Die 5 besten Songs des Jahres 2012—Andreas

Ab heute veröffentlichen wir jeden Tag eine Top 5 unserer liebsten Songs, Andreas macht den Anfang.

(Anm. d. Red.: Diese Woche werden wir jeden Tag eine Liste mit fünf besten Songs des Jahres 2012 veröffentlichen—und zwar jeweils aus der Sicht der Autoren, die in diesem Jahr am häufigsten für Noisey geschrieben haben. Danach dürft ihr entscheiden, wer hier den besten Musikgeschmack hat. Dürfte euch nicht allzu schwer fallen, die Kollegen disqualifizieren sich selbst …) Swans – Avatar

Auch ich weiß, dass das neue Swans-Album die wichtigste, majestätischste, bedeutendste Platte des Jahres ist, obwohl ich wegen meines Studiums alter Micky Maus-Hefte, dem Bohren in meiner Nase, den ganzen anderen in diesem Jahr erschienenen Veröffentlichungen und anderer vergleichbar nichtiger Dinge, höchstens drei Mal dazu gekommen bin, The Seer komplett von vorne bis hinten durchzuhören. Aber das ist egal, sich diesem kolossalen Wahnsinn häufiger auszusetzen, ist wahrscheinlich sogar rezeptpflichtig. Es ist Michael Giras vorläufiges Opus Magnum, es ist eines der wenigen legitimen Doppelalben der Musikgeschichte und davon abgesehen haben Swans nicht nur das größte Album abgeliefert, sondern auch noch die mächtigste und lauteste Live-Show. Das hier ist einer der Tracks, der das Wesen der aktuellen Swans ganz gut auf den Punkt bringt.

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Chromatics – „Into the Black“

Sieh an, eine Coverversion. Was mag das bedeuten? Bedeutet das etwa, dass all die Songs dieses Jahres so Scheiße waren, dass man etwas Altes aufwärmen muss, um die heutige Musikwelt nicht direkt den Langeweiletod sterben zu lassen? Klar, von einigen Ausnahmen abgesehen, stimmt das wirklich. Chromatics ist eine dieser Ausnahmen und der einzige Grund, warum es diese Neuauflage von Neil Youngs „Hey Hey, My My“ und nicht einer ihrer eigenen disco-philen Engtanz-Jams in die Top 5 geschafft hat, ist die Tatsache, dass sich wahrscheinlich jede andere Band bei der Aneignung dieses Klassikers aufs erbärmlichste blamiert hätte. Die Chromatics haben es dagegen sogar geschafft, einen eigenen Song mit Klassikerpotential daraus zu machen.

Nate Hall – „Raw Chords“

Nate Hall ist der Frontmann von U.S. Christmas und seit seinem Solo-Debüt A Great River einer von ganz wenigen Frontmännern, die außerhalb ihrer Band nicht zum Hausfrauentröster werden und irgendwelchen belanglosen Akustik-Schnulli verbrechen. Er ist vielmehr einer, der mit markerschütternder Schonungslosigkeit sich selbst und dem Hörer gegenüber sowie Banjo und Hall-umnebelter E-Gitarre im Gepäck die eigenen Abgründe bereist. Ich habe keine Ahnung, wie oft mich dieser Song begleitet hat, wenn ich Desperado-mäßig durch die finstersten Ecken der Stadt marodiert bin. Es war wirklich sehr oft.

OM – „Sinai“

Die Drone/Doom-Versenkungen des Sleep-Spin-offs OM hatten schon immer etwas für sich, wenn man sich jedoch vom schamanistischen Vibe ihres letzten Albums Advaitic Songs umnebeln lässt wird einem klar: so wollte, musste und sollte die Band immer klingen. Die Platte läuft Hand in Hand mit Waldgeistern, Sonnengöttern und kosmischen Demiurgen, ohne dabei auch nur ein Stück ins weihrauchige, Eso-kitschige abzurutschen. Für die Exegese ihrer Mantras bin ich zu ungläubig, was mich jedoch nicht hat abhalten lassen, mir vom Basslauf und dem monotonen Flow dieses Jams den Blick auf die ewige Wahrheit freistellen zu lassen.

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Converge – „Sadness Comes Home“

Vom aktuellen Converge-Album hat wahrscheinlich jeder einfach nur ein weiteres komplexes Manifest extremstmöglichen Muckertums erwartet. Also einfach das, was sie seit Jane Doe anbieten, nur mit neuem Namen. Erfreulicherweise haben sie sich jedoch endlich ein bisschen locker gemacht und mit ihrer All We Love We Leave Behind-Keule einmal schön durchgeschwungen, um Erwartungshaltungen jeglicher Art ungespitzt im Boden zu versenken. „Sadness Comes Home“ ist ohne jeden Zweifel das in diesem Jahr beste, das perfekte Zeugnis intelligenter Brutalität oder brutaler Intelligenz, da bin ich mir noch nicht so ganz sicher.

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