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Instagram sperrt den Hashtag #EDM

Warum man das trotzdem nicht persönlich nehmen sollte.

Foto via Flickr | Andres Rodriguez | CC BY-SA 2.0

Social Media-Plattformen sind sehr praktisch. Man kann sich dort völlig verwirklichen und sein Leben mit anderen teilen. Einige posten Fotos vom Urlaub oder Essen und andere finden, dass sie uns mit Schnappschüssen ihres Prachtkörpers belohnen können. Den meisten amerikanischen Plattformen gefällt sowas nicht, und sie versuchen es mit mehr oder weniger strengen Policys oft zu unterbinden.

Instagram befindet sich aktuell in Sperrlaune und hat wieder mal genug. Zuerst musste das Melanzani-Emoji (weil unter dem Hashtag Fotos von Schwänzen verbreitet wurden) dran glauben, danach (allerdings nur temporär) durfte der #curvy-Hashtag nicht mehr die Runde machen, weil ja diese berüchtigten Verbindungen den Richtlinien zur Teilung von sexuellen Kontent widersprechen. Seit Neuestem können auch die Freikörper-Sexbomben ihre Followers nicht mehr mit dem beliebten #EDM-Hashtag aufgeilen. Der ist jetzt nämlich auch verboten. Grund dafür sind zahllose Markierungen völlig nackter Leute, die ebenfalls gegen die Richtlinien verstoßen. Unklar ist noch ob es sich um Leute handelt, die ihrem Nacktfoto einfach einen #EDM-Hashtag verpassen oder ob die EDM-Szene wirklich zu schmutzig für Instagram ist und sich nur noch nackt präsentiert.

Obwohl das Genre ziemlich übles Zeug nachgesagt wird, hat es es dennoch einen beachtlich großen Platz in der Musikszene. Umso größer ist dann die Aufregung, wenn treue David Guetta-Fans auf andere Hashtags zurückgreifen müssen. Obwohl diese Policy etwas bescheuert ist, sollte man den Ban als EDMler nicht persönlich nehmen: Es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass die Typen von Instagram es genau auf den EDM-Lifestyle abgesehen haben. Der #EDM Nacktheitswahn hat einen Rahmen gesprengt, der ein automatisches Warnsignal auslöste und den Hashtag sperrte. Das würde auch passieren, wenn genug Typen ihre Eier fotografieren und ihren Stolz mit #ilovemyballs oder von mir aus mit #electriclove markieren.

Andererseits ist es fragwürdig, warum Hashtags wie #LennyKravitzPenis oder #Penisgate, die nichts anderes als einen pornografischen Zweck haben, ignoriert werden. Die Antwort ist einfach: Es geht einfach nur darum, wie viele sich für so einen Scheiß interessieren. Dass Instagram die Sache völlig falsch angeht, ist kein Geheimnis und sollte anders gelöst werden. Der Bann spricht aber auch indirekt für die Szene und gibt ein klares Zeichen, wie groß EDM mittlerweile schon geworden ist—und vielleicht schafft ja der #EDM-Hashtag ein Comeback im #curvy-Style, wenn sich mal wieder jeder beruhigt hat.

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