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YNTHT-Mixtape mit Akkachar

Für unsere erste YNTHT-Ausgabe hat holländischen Beathandwerker Akkachar ein HipHop-Sample Mixtape gemacht und wir haben ihn zum Gespräch gebeten.

Willkommen zu YNTHT Mixtape, der Rubrik, in der wir die Gedanken der DJs erforschen, der Plünderer des Late Night Raves und Komponisten der Soundtracks zu den Verführungen der Nacht, nach denen wir uns so oft sehnen und die mit ihren düsteren und verruchten Momenten für immer ein Geheimnis bleiben wird.

Dieses Mal ist der niederländische Beathandwerker Akka mit dabei und schwelgt in Erinnerungen an alte HipHop Videos, das nächtliche Musikmachen und an Seth McFarlane als kreativen Mastermind.

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YNTHT: Was zur Hölle bedeutet Akkachar?
Akka: Ich komme ursprünglich aus Marokko, Akkachar bedeutet da „der große kahle Mann“ und der Name stammt von meinem Großvater, der ihn aber abgelegt hat, nachdem er in die Stadt zog. Ich gebe dem Namen jetzt ein zweites Leben und offen gesagt bin ich auch ziemlich kahl. Schottland ist ja nicht direkt um die Ecke von Amsterdam. Wie schaffst du es mit Taz in Kontakt zu bleiben, mit dem du deine Synergy EP eingespielt hast?
Als ich mit meinem Label Rwina Records angefangen habe, standen wir über Myspace in Kontakt und Taz hat einige Tracks bei Rwina veröffentlicht. Irgendwann kam er in Holland vorbei und wir begannen, zusammen an Beats zu arbeiten. Dann besuchte ich ihn in Schottland und in einem Zeitraum von drei Jahren haben wir super zusammengearbeitet und entschieden eine gemeinsame EP zu veröffentlichen. Das hat sich angefühlt wie immer: Wir haben einfach rumgehangen und zusammen Musik gemacht.

Wie lange hat es denn gedauert die Synergy EP aufzunehmen und woher kommt der Name?
Wie haben die ganze EP in nur einer Woche aufgenommen. Da war dieses irre Energielevel und wir haben jeden Tag ungefähr zwei Songs aufgenommen. Und am Ende aus 16 Songs die vier ausgewählt, die dann auf Synergy erschienen. Der Titel beschreibt unsere Zusammenarbeit: Es ist dann total leise und wir arbeiten zusammen, ohne dem anderen irgendetwas erklären zu müssen. Eine Menge Produzenten sind ja Nachtmenschen. Was ist so besonders daran, nachts an seinen Beats zu arbeiten?
Das ist die einzige Zeit, zu der ich Musik machen kann ohne irgendeinen Druck zu spüren. Wenn ich am Computer sitze und meine Frau hinter mir rumläuft setzt mich das total unter Druck. Wenn alle anderen schlafen, arbeite ich dann einfach weiter. Gestern zum Beispiel habe ich bis 3 Uhr nachts gearbeitet und bin um 8 Uhr 30 wieder aufgewacht, das war kein Problem. Tagsüber hast du immer das Gefühl, etwas tun zu müssen und dass der Tag gar nicht genug Stunden für all das hat, in der Nacht merkst du davon nichts und kannst dich viel besser auf die Musik fokussieren. Einverstanden. Siehst du fern, wenn du Musik machst?
Nein, nie. Fernsehen ist dumm und macht die Menschen dumm. Wenn ich fertig mit den Beats bin, nehme ich mir mein iPad und gucke mir Youtube-Videos an und so was. Was würden wir denn in deiner Favouritenliste finden?
Um ehrlich zu sein ist da in der letzten Zeit viel Trainingskram fürs Fitnessstudio. Aber sonst habe ich viel HipHop gesammelt bevor es das Internet gab und jetzt schaue ich mir die ganzen Old School Videos dazu an.

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Ich erwische mich immer dabei wie ich das Snoop Doog Video zu „What’s My Name“ schaue, in dem er sich in ein Hündchen verwandelt…
Das Video war cool. Es ist witzig, dieses Videos heute zu sehen. Snoop Dogg und Dr. Dre wie sie zusammen Easy E dissen. „Nuthin but a g thang“, das war sein allererstes Video und es ist lustig, wie schüchtern er damals vor der Kamera wirkte.

Auf der Synergy EP gibt es den Track „Mobius“, der klingt als hättest du dich in einem Sega Megadrive verlaufen. Woher kam der Sound?
Wenn Taz und ich zusammen sind, spielen wir meistens erstmal ein paar Spiele. Ich hab meine PS3 und den Sega Megadrive mit den ganzen Spielen, wir spielen also Sonic und so was. Außerdem schauen wir immer echt viele Cartoons zusammen und hören uns Grime an. Das sind also alles unsere Inspirationen, wenn wir zusammen arbeiten. „Mobius“ ist die Sonic-World, in der wir hängen geblieben sind.

Dein Label Rwina Records hat ja auch einige grimmige Einflüsse mit Releases wie Starkey, Swindle und Terror Danjah. Woher kommt dieser Einschlag?
Ich wurde in diese Grime-Szene damals einfach reingezogen. Mit Terror Danjah und Veröffentlichungen von SRC, Rachet und Swindle kamen sie nach Amsterdam und hingen hier rum. Ich mochte Grime schon immer irgendwie und habe auch eine echte Sammlung. Es war also ein logischer Schritt mit Grime-Produzenten wie Terror zu arbeiten.

Du hast vorhin Cartoons erwähnt, welche magst du am liebsten?
Ich könnte den ganzen Tag Family Guy und American Dad gucken. Seth McFarlane ist ein Genie. Futurama fühle ich einfach nicht. Viele Leute mögen es ja, aber ich komm einfach nicht rein. South Park ist auch super: Cartman ist so böse. Ich kenne ein paar Leute, die sind genau so fett und böse wie er. Wieso hast du dich entschieden für „Paul“ ein Beatles-Sample zu benutzen?
Um ehrlich zu sein, mag ich die Ästhetik der Beatles Songs. Und da war diese ganze Geschichte mit dem Gerücht in den 60er Jahren Paul, McCartney wäre tot. Das war interessant. Kannst du dir das heute vorstellen mit den Social Networks und dem Internet? Was hat dich dazu gebracht einen Southern HipHop-Style-Mix zu machen?
Als ich zwölf oder 13 war, habe ich ausschließlich West Coast-Kram von Leuten wie Dre oder Eazy E und den ganzen üblichen Verdächtigen wie BG Knocc Outt, Gangsta Dresta, SCC, WC, Above The Law und so gehört. Ich bin richtig darin eingetaucht, hab mir die ganzen CDs aus den USA bestellt und dann später auch Southside-Kram wie Three 6 Mafia gehört, aus der ganzen Hypnotize Minds Ära und alles von Rap-A-Lot. Ich hab mir eine riesige Sammlung aufgebaut, die ich aber nie wirklich für meine Musik benutzt habe. Diesen Monat kommt die EP mit Taz raus, was kommt danach?
Wir haben dieses Jahr noch eine Veröffentlichung von Starkey auf dem Label und Taz wird wahrscheinlich noch unter seinem BF Hoodrich-Alias arbeiten. Wir sprechen auch mit einigen Labels über Remixe und Taz und ich arbeiten auch noch an einem gemeinsamen Album.