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Reviews

Lone—‚Reality Testing‘

In seinen besten Momenten gelingt Lone, was nur die besten Spiele oder Skatevideos auf Dauer schaffen: Freude zu bereiten.

Lone
Reality Testing
R&S Records

Wenn schon der erste Klang wirkt wie die Sound-ID der nächsten Konsolengeneration, dann läuft was verdammt falsch, oder richtig—im Fall des Nottingham-Bengels Lone zum Glück Letzteres. Dessen mittlerweile fünftes Album gleicht einer Reise durch die frühen Neunziger mit Mitteln und Klängen der Jetztzeit: Reminiszenzen an HipHop, Skateboardvideos auf VHS, an euphorische Clubnächte und immer wieder Videospielmarathons hört man auf Reality Testing—also in etwa so, als hätten Theo Parrish, J Dilla und das Sony-PS-Team in einem Anflug von Wahnsinn und Magie doch noch miteinander kollaboriert. Oder gerade so, als hinge Lone den ganzen Tag lang mit der Palace Skateboards-Crew ab. Da hört man das Vinyl knistern, die Vocal-Samples erwecken die Straßen amerikanischer Großstädte zum Leben („Restless City“, „Coincidences“), der Chicago House schimmert in Form prächtiger Piano-Hooks durch („Aurora Northern Quarter“, „Vengeance Video“), und dann gibt's diese HipPop-Momente, die auch Bibio gut stünden („2 Is 8“, wieder „Coincidences“). In seinen besten Momenten gelingt Reality Testing das, was nur die besten Spiele oder Skatevideos schaffen: Freude zu bereiten und sich im Langzeitgedächtnis festzusetzen.

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