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Audio Push werden 2015 nutzen, um Geschichte zu machen

Das Jahr 2015 hat für den HipHop einiges in Petto. Nach einer total schizophrenen R'n'B-Phase, wollen Audio Push nun wieder ein Wort mitreden.

Das Jahr 2015 hat in Sachen HipHop einiges in Petto. Es wird gemunkelt, dass Lil’ Wayne sich von seiner Cash Money-Familie trennen wird, weil er keinen Bock mehr auf das Label hat. Action Bronson-Fans können sich schon im März über sein Debütalbum Mr. Wonderful freuen und Kendrick Lamar schafft es hoffentlich auch noch, demnächst den good kid, m.A.A.d city-Nachfolger anzukündigen. Und auch Drake soll an einem neuen Album schrauben.

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Und was kommt von Jay-Z? Der wird mit ziemlicher Sicherheit in einem Regen Ace of Spades-Champagner ertrinken, sobald er erfährt, dass die Magna Carta dieses Jahr 800 Jahre alt wird. Schließlich hat das Dokument, welches von Historikern als Basis des englischen Grundgesetzes bezeichnet wird, nicht nur den Namen seines letzten Studioalbums stark beeinflusst—das Albumcover von Magna Carta Holy Grail wurde sogar in der Salisbury Kathedrale enthüllt, in der sich auch das originale Magna Carta-Dokument aus 1215 befindet.

Während der eine weltbekannte Rapper also Geschichte feiert, nutzen andere weniger bekannte Rapper die Gelegenheit, um Geschichte zu machen. So wie Audio Push.

Wenn man sich für HipHop interessiert, sollte man mittlerweile schon etwas von Oktane und Pricetag gehört haben. Schließlich behaupten die beiden nicht ohne Grund, schon ihr ganzes Leben am Grinden gewesen zu sein. Dass der Grind sich für die Rapper aus Inland Empire, einer Region Südkaliforniens, wie ein ganzes Leben anfühlt, sollte jedenfalls niemanden wundern. Bereits im Alter von acht Jahren klaute Pricetag die Kassetten seiner Großmutter und überspielte sie mit eigenen Songs die er mit einer Boombox aufnahm. Oktane’s Vater gab seinem Sohn wiederum einige Geschichtsstunden in Sachen HipHop, in dem er Oktane Songs von Legenden wie Rakim vorspielte.

2006 lernten sich Pricetag und Oktane auf einem Basketballplatz ihrer Schule kennen. Zusammen rappten sie unter dem Namen PUSH und veröffentlichten 2007 ihren ersten Song „Teach Me How To Jerk“ bei MySpace. Der Song sollte ihnen den Durchbruch bringen. Warum auch nicht? Viele Major-Labels lecken sich schließlich noch heute die Finger, sobald auf einem Uptempo-Beat ein bisschen über Stuntin’ und coole Dance-Moves gerappt wird. „Teach Me How To Jerk“ war nämlich genau das: ein Song, zu dem Pubertierende Kids auf einer Party im ersten Alkoholrausch versuchen das Tanzbein zu schwingen. Für das Musiklabel Interscope ein gefundenes Fressen: 2008 wurde Audio Push dort unter Vertrag genommen und die Jungs konnten es kaum erwarten, mit dem ersten Label-Budget ihr eigenes Video zu drehen und den Leuten beizubringen, wie man den Jerk macht.

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Durch den ganzen Kommerz und ersten Schecks müssen bei den Jungs dann jegliche Sicherungen durchgebrannt sein: Tanzen wollten sie irgendwann nicht mehr, dafür musste schnell die große R'n'B-Karriere her, dazu Musikvideos mit viel Herumgeschmuse und romantischen Sequenzen in kuscheliger Atmosphäre. Genau so, wie sie es im Video zu „Up N Down“ gemacht haben. Total Schizophrenie. So schizophren, dass man dachte, die Jungs bräuchten dringend Therapie. Und die sollten sie bekommen. Chauncey Hollis, ein Freund aus der Nachbarschaft, den Oktane und Pricetag bereits im Alter von 12 Jahren kennenlernten, sollte der Mann sein, der Audio Push zu dem machte, was sie heute sind: Rapper der Zukunft. Das dauerte allerdings, schließlich wurde ihr Freund Chauncey quasi über Nacht zu Hit-Boy, zu jenem Künstler, der 2011 für Jay-Z und Kanye West „Niggas In Paris“ produzierte und damit zu einem der gefragtesten Producer unserer Zeit.

Während Chauncey für die Welt also zu Hit-Boy mutierte, wurde es ruhig um Audio Push. Zwei Jahre vergingen, genug Zeit für Hit-Boy im Hause Interscope sein eigenes Label Hits Since ’87 zu gründen und dort seine Crew HS87 unter Vertrag zu nehmen, zu der unter anderen auch Audio Push gehören. Die Jungs bekamen eine zweite Chance, sich zu beweisen, einen neuen Anlauf, der im Rap so wahrscheinlich ist wie der Sechser im Lotto. Im Musikgeschäft kann der erste Eindruck oft der Letzte sein—eine Logik, die zumindest für Audio Push nicht aufgeht. Denn kurz nachdem Hit-Boy sie gesigned hatte ging es für Pricetag und Oktane ganz schnell: Obwohl die beiden über die Jahre bereits vier Mixtapes veröffentlicht hatten, war es „Come As You Are“, das die Jungs ganz schnell von null auf 100 bringen sollte. Plötzlich hatten Pricetag und Oktane Features von T.I., Ty Dolla $ign und Lil’ Wayne und Beats von Hit-Boy und anderen respektablen Produzenten wie Key Wane und Matthew Burnett.

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2014 wurde dann weiter an der Karriere von Audio Push gebastelt. Im Mai veröffentlichte Hit-Boy das HS87 Compilation-Album We The Plug, auf dem Audio Push rappten als würde es um ihr Leben gehen. Damit machen die Jungs auch dieses Jahr weiter, zumindest stellt das der Track klar, mit dem Audio Push am 10. Januar das neue Jahr eingeläutet haben. Bei „Heavy“ hatte Hit-Boy selbstverständlich wieder die Finger im Spiel, komisch eigentlich, schließlich hatte er gerade im November bekanntgegeben, sich als Producer zurückzuziehen und sich auf seine eigene Rap-Karriere zu konzentrieren. Wie dem auch sei, „Heavy“ ist die erste Single des nächsten Audio Push-Albums und ist der beste Beweis dafür, dass Pricetag und Oktane dieses Jahr definitiv mit den Besten im Game mitmischen werden. Auch OG Maco (ja, der) liefert auf dem Song einen erstaunlich genickbrechenden Verse. Vielleicht ist er ja dann 2016 dran…

Die neue Single von Audio Push findest du hier.

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