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Interviews

Christian Rich haben die Neptunes nach zehn Jahren wiedervereint

Im zweiten Teil unserer Interview-Serie mit Christian Rich erzählen die Producer, wie sie nach zehn Jahren die Neptunes wiedervereint haben, um an Earl Sweatshirts Album ‚Doris‘ zu arbeiten.

Im Endeffekt ist es völlig egal, ob ihr schon mal von Christian Rich gehört habt—ihr Katalog spricht Bände. Sie haben schon mit den coolsten, wildesten, talentiertesten Künstlern der Musikindustrie gearbeitet und wenn man die Brüder reden hört merkt man sofort, dass sie nicht vorhaben, so schnell wieder von der Bildfläche zu verschwinden.

Taiwo and Kehendi Hassan sind Typen die gelernt haben auf dem Boden zu bleiben. Dabei sind sie mittlerweile mit legendären Leuten wie Pharrell Williams mehr als nur eng befreundet und hatten die Chance an Alben zu arbeiten, die viele von uns mittlerweile bestimmt schon als Klassiker der Musikgeschichte abgestempelt haben.

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Earl Sweatshirts Doris ist zum Beispiel so ein Album. Nur den wahren Connaisseuren wird klar sein, dass Christian Rich bei der Enstehung von Earls hochgelobten Debüt nicht nur bei einem, sondern gleich bei vier Tracks ihre Finger im Spiel hatten. „Earl ist Teil einer der wildesten Rap-Crews. Im Studio ist es mit ihm dann bestimmt auch so wild, oder?“, frage ich die Jungs. „Earl ist eigentlich gar nicht so wild drauf wie man es in den Medien immer sieht“, erklärt Taiwo. „Er kommt aus einer sehr strengen Familie, dementsprechend ist er immer sehr respektvoll und konzentriert wenn er im Studio sitzt.“ Mit Songs wie „Knight“ oder „Centurion“ haben die Zwillinge Volltreffer auf dem Album des Odd-Future-Rappers gelandet. Aber erstaunlicher ist es, dass Kehinde und Taiwo es geschafft haben, die Neptunes für Earls Album nach zehn Jahren im Studio wiederzuvereinen. Die Kontakte dafür hatten sie, schließlich waren Leute wie Pharrell und auch Shae Haley, der Mitglied bei Pharrells Gruppe N.E.R.D. ist, schon immer so etwas wie Mentoren für die Produzenten-Zwillinge.

Kehinde kontaktierte erst Chad Hugo und bat ihn, samt seinen Instrumenten nach L.A. zu kommen, um an Doris zu arbeiten. „Wir haben ‚Chum‘ mit Earl zusammen gemacht, Chad kam ins Studio, um dem Ganzen noch ein paar Dinge hinzuzufügen, daraus wurde dann das Outro für den Song“, erinnert Kehinde. Doch mehr bekamen die Jungs aus der Neptunes-Legende nicht raus. Zu der Zeit fing Chad gerade erst wieder an, sich mit dem Produzieren zu beschäftigen. Doch es dauerte nicht lange bis klar war, dass dies nicht der einzige Beitrag von Chad sein sollte. Denn als ein Mitglied aus Earls Management-Team Kehinde anrief und ihn bat Pharrell zu kontaktieren, um ihn um Instrumentals für Earls Album zu bitten, kam Kehinde die Idee, nicht nur Pharrell, sondern auch Chad und damit die wiedervereinten Neptunes an Bord zu holen.

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Kehinde, der sich zu der Zeit mit seinem Bruder in Berlin befand, rief erst Chad, dann Pharrell an, beide willigten ein, und kurze Zeit später flogen Christian Rich nach L.A., um die Studio-Session mit Earl und den Neptunes zu betreuen. „Als wir in L.A. ankamen, war das ganze Odd Future-Team im Studio, Robin Thicke lief auch dort herum, weil Pharrell und er gleichzeitig an „Blurred Lines“ gearbeitet haben. Dann spielten Pharrell und Chad den Beat für „Burgundy“. Es wurde der erste offizielle Track, den die Neptunes in zehn Jahren gemeinsam produzierten. „Ich schaute Pharrell an und wir wussten, dass DAS der Beat für Earl war. Es war verrückt“, erzählt Kehinde.

Wer solche legendären Moment miterleben darf, kann sich glücklich schätzen. Christian Rich versuchen aber, aus solchen Momenten auch zu lernen. Taiwon und Kehinde erzählen mir, wie viel Pharrell, Chad und Shae von N.E.R.D. sie in den letzten Jahren lehrten und dies auch heute noch tun. Am unglaublichsten, so Kehinde, ist, dass man keinen dieser Jungs jemals anrufen müsse, um sie um Rat zu bitten. Nein, sie würden ab und zu einfach von sich aus zum Hörer greifen, um den Brüdern Ratschläge über das Business zu geben.

Und Ratschläge braucht man manchmal. Vor allem dann, wenn es im Producer-Business mal nicht rosig läuft. Auch das haben Christian Rich erlebt. Nächste Woche erfahrt ihr im letzten Teil unserer Interview-Serie mit Christian Rich, warum ihre Zusammenarbeit mit Drake eher stressig als spaßig war.

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