In der 78. Minute schoss Cristiano Ronaldo seinen vermeintlich spielentscheidenden Elfmeter gegen Österreich an den Pfosten. 20 Minuten später stapfte der Superstar ziemlich gefrustet in Richtung Kabine. Während potenzielle österreichische Trikottauscher durch seine Todesblicke zurückgeschreckt wurden, bahnte sich jedoch einer seinen Weg zum dreimaligen Weltfußballer: der Flitzer Herr Coolface. Und das ist bei einer Hochrisiko-EM gar nicht so einfach. Ein langer 60-Meter-Sprint von Tribüne bis zum Mittelkreis, ein innerer CR7-Kompass und ein kleines Versteckspiel mit den Verfolgern vom Ordnungsdienst waren nötig. Selbst Flitzerlegende Jimmy Jump würde da anerkennend in die Hände klatschen.
Herr Coolface schaffte es jedoch nicht nur zu Cristiano, sondern er bekam sogar die Aufmerksamkeit des Superstars. Und wer den ehrgeizigen und manchmal großmäuligen Superstar kennt, der weiß, dass das nach verschossenem Elfer eine Herkulesaufgabe ist. Herr Coolface wollte jedoch nicht nur Cristianos bosshafte Nähe genießen, sondern auch ein Selfie mit dem Superstar schießen. Alle Kameras waren nach Abpfiff natürlich auf CR7 gerichtet—was er nur zu gut weiß—und beobachteten wie der gütige Cristiano die Stadionordner in Schach, damit sein Fan ein Bild machen kann. Jedoch musste Herr Coolface ewig lange mit zittrigen Händen an seinem Smartphone die Kamerafunktion heraussuchen. Nur um dann die aufgeregte Fanboy-Face in pure Bosshaftigkeit zu verwandeln. Coolface on point. Eben ein echter Profi.
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So ganz sicher war sich Herr Coolface jedoch nicht und ließ es sich nicht nehmen im Weitergehen noch einige Bilder zu machen. Nach einem Schmatzer für Cristiano ging es dann im lockeren Haltegriff einiger Ordner Richtung Tribüne. Aus Herr Coolface entwickelte sich dann aber eine emotionale Achterbahnfahrt. Heulkrämpfe wechselten sich mit Glücksschreien ab. Herr Coolface ist der wohl professionellsten Emo-Flitzer der Welt. Übrigens können wir immer noch nicht ermitteln.