Kennt ihr auch so Menschen, die es schaffen, mit ihrer charmanten Tunichtgut-Art noch die größte Flaume dazu bringen, nächtelang ehrenlos durch die Großstadt zu tingeln? So einer ist auch Max, der als MC Bomber dieser Tage mit asozialem Sprachwitz die gesamte Battle Rap-„Konkurrenz“ aussticht. Um zu merken, dass der junge Herr aus Nordberlin nix als Flausen im Kopf hat, braucht man ihn nicht mal zu kennen. Seine Musikvideos reichen. Da stürzt er sich mal eine Düne herunter, bevor er mit Karate Andi ein leerstehendes Haus entert und schließlich mordsmäßig verkatert im U-Bahn-Schacht aufwacht.
So kernasozial wie MC Bomber es tut, gibt man sich im HipHop von heute eigentlich nicht mehr. In der Szene machen nunmal mehr als je zuvor ganz ordentlich Patte und präsentieren Statussymbole (Luxuskörper, Luxuskarren) oder geben den Künstler-Typ, den Großstadt-Styler, beziehungsweise den Neo-Spießer. Suffnasige Chaoten wie Karate Andi, mit dem sich Bomber folgerichtig prima versteht, sind dieser Tage selten geworden. Das ist kein Wunder, schließlich wird Rap auch in Deutschland so langsam erwachsen. Das macht es umso großartiger, dass es einen MC Bomber gibt, der in Videos wie „Trainhustler“ und auf EPs wie Storch oder Affen (gerade gestern auf dem Label von Morlockk Dilemma rausgekommen) das lässige Lotterleben zelebriert.