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Ein US-Politiker hat eine Ziege getötet und damit selbst Ozzy Osbourne in den Schatten gestellt

Wenn ein US-Senatskandidat selbst die morbidesten Metal-Lyrics toppt.

Posted by Augustus Invictus on Donnerstag, 27. August 2015

Als Ozzy Osbourne 1982 während eines Auftritts eine Fledermaus auf der Bühne liegen sieht, zögert er nicht lange, steckt sich das vermeintliche Halloween-Spielzeug in den Mund, beißt der „Gummi-Fledermaus“ dem Kopf ab und wird zur Legende. Denn die kleine Maus ist echt, ihr ausströmendes Blut sehr real und die Vorstellung, dass Metal der Soundtrack zum blutrünstigen Satanismus ist, wurde für alle Zeiten in den Köpfen der konservativen Kritiker verankert.

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Wohl auch, weil das Tierblut-Thema immer wieder von extremen Bands aufgegriffen wird, etwa durch Gorgoroths umstrittenen Schafsblut-Auftritt 2004 in Prag oder als Young And In The Way voriges Jahr ihr Bühnenbild mit aufgespießten Schweineköpfen komplettierten und Schweineblut ins Publikum sprühten. Auch dreißig Jahre nach Ozzys Fauxpas scheinen Metal und Blutrituale zusammenzugehören wie Politiker und schmutzige Hände.

Jetzt wurde eine absurde Geschichte über einen US-Politiker mit dem antik anmutenden Namen Augustus Sol Invictus (lateinisch für: majestätisch unbesiegte Sonne) öffentlich, die den morbiden Geist des Metal in allzu weltlicher Politik wieder aufleben lässt. Wie der libertäre Kandidat des Senats in Florida vor seiner Namensänderung hieß, will Invictus nicht sagen, aber für sein Abenteuer wäre ein Allerweltsname auch sehr unpassend. Denn vor zwei Jahren ist der Anwalt einmal quer durch die USA gelaufen, um in der Mojave-Wüste eine Woche lang zu fasten und zu beten. Dabei galten seine Gebete nicht etwa dem Gott der Christen, sondern heidnischen Göttern. Diese schienen ihn trotz seiner beachtlichen Leistung leider nicht mit den nötigen Lebensmitteln zu versorgen, sodass er ein paar Mal kurz davor war, zu sterben.

Umso erfreulicher für ihn, als er sich endlich wieder zuhause über seinen Kühlschrank hermachen konnte. Oder eher über eine Ziege, die er tötete, um ihr Blut zu trinken—ein Ritual um dem heidnischen Gott der Wildnis zu danken. Leider hat er nicht gesagt, ob er dabei Gorgoroth gehört hat, auf den Vorfall angesprochen meinte er nur: „Ich habe eine Ziege geopfert. Ich weiß, dass das die meisten Amerikaner wahrscheinlich verstören wird.“

Scheint so, als würde zu der Gruppe der verstörten Amerikaner auch viele seiner eigenen Partei-Kollegen gehören, die erfolglos versuchten, ein Veto gegen seine Kandidatur zu erwirken—auch weil Invictus mit kruden Bürgerkriegs-Thesen um sich wirft und seine Kandidatur von ausgewiesenen Rassisten unterstützt wird. Offen bleibt, was Ozzy von der ganzen Aktion hält, aber sicher sitzt gerade irgendwo ein Sänger vor seinem Blatt Papier, um einen neuen Songtext zu schreiben. Einen Titel hat er schon: „Augustus Sol Invictus“.

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