Ich habe meine Schwestern Musik reviewen lassen, die ich mit 13 gehört habe

Meine Schwestern sind mir in vielen Dingen weit voraus. Jedes Mal zeigen sie mir neue Apps und erklären mir, wie ich auf dem iPhone jeden möglichen Blödsinn anstelle. Sie erzählen mir auch ständig welche Youtube-Stars sie schon getroffen haben, von denen ich noch nie gehört habe. Ich versuche dabei immer so gut wie es geht mitzureden und mein altersbedingtes Missverstehen zu verstecken. Viel wohler fühle ich mich, wenn ich erzählen kann, was bei mir in ihrem Alter so abging. Uns trennen etwa 15 Jahre—da kann ich von Dingen reden, die mittlerweile kein Thema mehr sind. Zum Beispiel Musik von früher. Sarah wird im Septermber 14 und hört am liebsten One Direction, 5 Seconds Of Summer und Fall Out Boy. Hannah ist 12 und steht voll auf David Guetta. Ich wollte wissen, ob ihnen die Songs gefallen könnten, die früher bei mir rauf und runter liefen.

Sarah: Hey, das klingt echt voll cool. Ich kann mir vorstellen, dass man das auch heute noch hört. Ich stell mir vor, dass das so ein Typ mit runden Sonnenbrillen und so Hippie-Haaren singen könnte. Es passiert ein bisschen viel, aber ich muss ständig mitnicken.

Hannah: Oh das ist ja dieses „Macka-Macka-Douh“-Lied. Was singt er da überhaupt? Es ist irgendwie immer dasselbe, aber es fällt nicht so sehr auf. Ich würds eher nicht auf den Mp3-Player tun.

Sarah: Das ist sowas wie Heavy Metal, oder? Klingt nach dem Zeug, was meine Cousine hört. Das spielen sie sicher noch in diesen Grufti-Läden. Aber ich finds voll OK. Da kann man laut aufdrehen und seine Aggressionen rauslassen. Warte mal, es ist schon ganz cool.

Hannah: So punkig. Oder so Hard Rock. Es macht mir, ehrlich gesagt, ein bisschen Angst. „I need a little room to pray“? Klingt teuflisch. Das war die ärgste Härteprobe in meinem Leben.

Sarah: Oh, ist das Eminem? Nein. Oder? Ja, das klingt ganz cool. Ich denke der Text ist bisschen unnötig und die Melodie klingt etwas indisch. Wieso sagt er immer was mit „Shady“? Man würde das heutzutage nicht so bringen, er rappt einfach zu viel. Ich würde lieber auf den Song verzichten.

Hannah: Eminem! Der klingt ja (fast) genauso. Der hatte schon damals diese „Neh-neh-neh““-Stimme. Also das ist bis jetzt das Coolste und das Modernste. Den Song hol ich mir.

Sarah: Ist das jetzt auch Eminem? Ach so, nein. Blödsinn. Aber ich mag es voll. Die Melodie ist cool. Ich finds toll, dass sie manchmal aussetzt und wieder einsteigt. Hol ich mir.

Hannah: Ich könnte mir vorstellen, dass das ein Schwarzer singt. Stimmts? Come my lady—es ist auch so ein Rap. Ich mag, dass der Beat manchmal weg ist und dann wieder kommt. Ich hätte den Song gern in meiner Sammlung.

Sarah: Wow, rockig. Weißt du woran mich das erinnert? An „Beside You“ von 5 Seconds Of Summer. Aber ich weiß nicht wieso, vielleicht wegen der Gitarren? Ach ja, und es erinnert mich an dieses Malcolm mittendrin-Lied. Ich find das Lied voll cool.

Hannah: Ich kanns ertragen, aber mögen tu ich es nicht wirklich. Da sind einfach zu viele Gitarren. Oh, Gott. Dieses „Please Stand Up“-Lied von vorhin ist der volle Ohrwurm.

Sarah: In Disneyland gibt es so eine Gitarren-Achterbahn. Da kommt doch so ein ähnliches Lied vor, denk ich. Ich find den Mix zwischen Rap und Heavy Metal cool. Also ich würde auch da voll laut aufdrehen.

Hannah: Auch so rockig. Aber diesmal mit Rap? Das ist mir viel zu hektisch. Auch das macht mich nervös. Es hört sich an, wie jedes andere Heavy Metal-Lied. Die klingen echt alle gleich.

Sarah: Also ich finds ganz lustig und bisschen dumm, aber sowas würde niemand mehr rausbringen. OK, die (Roboter-)Stimme geht gar nicht und die Melodie nervt langsam. Sonst macht es eh happy. Kann schon auf den Mp3-Player.

Hannah: Oh mein Gott, in der Volksschule hat so ne fette Hort-Lehrerin mit uns immer dazu so einen lächerlichen Tanz gemacht. Kommt mir ganz sicher nicht auf den Mp3-Player.

Sarah: Oh, ich liebe dieses Lied. Es erinnert auch an die Lieder von heute. Der Text ist auch endlich normal. Es ist nicht immer dasselbe und ich versteh, was er singt.

Hannah: Ja, ich mags auch. So halbwegs. Ich würds schon öfters hören. Es könnte sicher auch heute noch im Radio sein. Vielleicht sogar im Hard Rock Cafe.

Sarah: Oh, wieder so ein aggressiver Song. Der hier ist aber voll mysteriös. Die Melodie beruhigt mich sogar ein wenig. Ist das komisch? Ich könnte jetzt aber nicht dazu einschlafen.

Hannah: Hey, am Anfang ur schön und dann irgendwas. Aber es ist bis jetzt das beste von den harten Songs. Ich kann mir vorstellen, dass das mal eine berühmte Band war.

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