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Schweizer Festivals, die du nicht kennst und zu denen du gerade deswegen gehen solltest

Jeder kennt die Gurtens und Gampels und Greenfields. Wir zeigen euch die Guten und Geilen und Grandiosen.

Die Schweiz, so heisst es, hat die höchste Festival-Dichte der Welt. Unabhängig davon, ob das nun wirklich stimmt oder nicht: Die Auswahl für Freiluft-Tänzer und -Mosher ist immens. Nicht nur gibt es die grossen Festivals mit den noch grösseren Namen (und den noch grösseren Werbebannern), es gibt auch mittlere, kleine und noch kleinere Open Airs. Dabei muss gesagt sein: Klein heisst noch lange nicht fein, denn gut möglich, dass sich hinter einem fancy Namen und ein, zwei guten Acts nichts anderes verbirgt als ein Argovia-Fest im Kleinen.

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Nun sind Wochenenden etwas unglaublich Kostbares, gerade im Sommer, und ihr solltet sie weder an Ballermann-artige Massenbesäufnisse mit zufälligerweise live gespielter Hintergrundmusik, noch an das halbprivate Stelldichein des Turnvereins Hinterdupfigen verschwenden. Deswegen und weil einfach nichts besser ist als eine innige Liaison aus gemütlicher Atmosphäre, liebevoll klug gewähltem Programm und aufopferndem Drumherum, stellen wir euch sechs Festivals vor, die ihr wahrscheinlich noch nicht kennt, aber eigentlich schon längst kennen solltet. Wenn ihr den Weg in diese Oasen guter Musik und Leute findet, dann werdet ihr so schnell nicht mehr weg wollen.

Open Air am Bielersee

Foto: Facebook

Um hinzugehen, reicht eigentlich schon der Umstand, dass dieses Festival—der Name lässt es erahnen—am See stattfindet. Wenn ich euch aber auch noch verrate, dass ich für das Essen dort töten könnte, dass anstatt Plastikbecher-Lager-Pisse an die zehn verschiedene Flaschenbiere über die Theke gehen und dass man, einmal müde, seinen Schlafsack einfach vor der Bühne ausrollen darf (Sex auf Festivals ist sowieso ein Mythos), dann solltet ihr euch eigentlich schon längst die Jahr für Jahr ausverkauften Tickets gesichert haben. Ach, fast hätte ich es vergessen: Sexy Sound, von Folk über Surf Rock bis Live-Electro, zum Beispiel von The Chikitas, Denner Clan oder Volca Massaker Orchester gibt's auch noch.

Wann: 7. bis 9. August
Alle Infos findet ihr hier.

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Peacemountain

Zürcher werden das nicht gerne hören, aber es gibt Orte, wo sich ihr Kanton mit dem Nachbarn Aargau vermischt. Auch sonst ist das Peacemountain, das seinen—zugegebenermassen nicht gerade originellen—Namen seinem Austragungsort Friedlisberg verdankt, ein magischer Ort. Nicht nur ist das Zelten gratis und auch noch im Wald erlaubt, nein, auch lassen Schweizer Klangkünstler wie Fai Baba, One Sentence Supervisor oder Rizzoknor einfach mal schnell alle Genregrenzen im Hut verschwinden wie der Zauberer sein Karnickel.
Wann: 17. und 18. Juli
Alle Infos findet ihr hier.

Nox Orae

Das Nox Orae trumpft mit vier Hingeh-Gründen auf: 1. Dieses Festival findet in einer wunderschönen Parkanlage statt. 2. Dieser Park liegt direkt am Genfer See. 3. Mit Fuzz, Goat, The Soft Moon, Deerhoof geht es ab auf einen psychedelischen Klangtrip, bei welchem sich Hipster und Hippie vereinen. 4. Nicht nur der Sound, sondern auch die bunten Lichter und Visuals werden euch in Sphären katapultieren, die ihr ansonsten nur mithilfe gewisser Substanzen erreicht.
Wann: 28. & 29. August
Alle Infos findet ihr hier.

Meh Suff! Metal-Festival

Wacken ist euch (ca. 50 mal) zu gross und das Greenfield nicht nur zu gross, sondern auch zu soft? Dann ab aufs Zürcher Land nach Hüttikon ans Meh Suff!, wo sich das Who is Who der harten—um nicht zu sagen überharten—Krachmacher wie etwa Kataklysm, Nile, Alcest oder Rotting Christ, zum munteren Ohrenschänden trifft. Aber eigentlich muss man das Moshpit-Fetischisten gar nicht mehr sagen und alle anderen gehen dort sowieso nicht hin.
Wann: 4. und 5. September
Alle Infos findet ihr hier.

For Noise Festival

Zugegeben, so wirklich klein ist das For Noise nicht mehr. In den letzten Jahren hat sich das Festival in Pully bei Lausanne quasi zur welschen Version des Open Air St. Gallen gemausert. Doch weil wir Deutschschweizer sowieso nichts kennen, was jenseits des Röstigrabens liegt und die Romands ausserdem den besseren Musikgeschmack haben, sollte euch die (immer noch überschaubare) Grösse nicht abschrecken. Ausserdem geben sich FFS (Franz Ferdinand & Sparks), Róisín Murphy, Dan Deacon, Cristallin und viele andere die Ehre. Und am See liegt das Ganze auch gleich noch.
Wann: 20. bis 23. August
Alle Infos findet ihr hier.

Open Air Zamba Loca

Erst headbangen und dann raven? Die Mischung mag komisch anmuten, doch hat sie sich bei der kleinen, aber feinen Sause im aargauischen Wohlen mehr als bewährt. So schüttelt man dieses Jahr sein Haupthaar zuerst zum Gitarrenlärm von The Black Explosion, Feuerzeug und Death by Chocolate, bevor man wahlweise zu Electro, Goa oder Jungle das Tanzbein schwingt.
Wann: 22. und 23. August
Alle Infos findet ihr hier.

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