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10 HipHop-Classics aus der Provinz-Disko, die man für immer verbieten sollte

Wenn Dorfdisse und Großraumschuppen das "Beste aus HipHop, R'n'B und Dancehall" versprechen, kann man ruhig mal wegrennen
Facebook-Foto-Credit: via Flickr | Uwe Schubert | CC BY 2.0

Euer Schmerz ist meiner. Nächte in der Provinzdisco an der Autobahnabfahrt versprachen und versprechen (immer noch!) "Das Beste aus HipHop, R&B und Dancehall". Ausweichen in die "Chill Out Area" war auch nur dann eine Option, wenn man Bock auf eine Boxerei hatte oder aber ästhetisch belastbar war – Fixerstuben-Flair ist halt nicht jedermanns Sache. Abende an der Bar zwischen kontaminierten Erdnüssen, Cola-Jim-Beam-Imitat und in der ständigen Hoffnung, dass jetzt mal wirklich guter Rap gespielt wird, waren so lang wie … naja, dies hier.

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Dass die DJs immer die gleichen "Partykracher"-CDs abspielten, war eigentlich klar, aber Verdrängung ist ein wirksamer psychischer Mechanismus. Ich muss es wissen, ich war dabei – keineswegs nur aus distanzierter ethnografischer Perspektive, sondern mitten auf dem Dancefloor. (Aber wirklich nur manchmal … )

Der Katalog des Grauens ist noch nicht aufgearbeitet. Konfrontationstherapie als einzig probates Mittel. Aus einer Top 10 wird folgerichtig eine Top 20.

11. Daddy Yankee feat. Pitbull – "Gasolina"

Eigentlich ein klarer Fall für die Top 10 – wenn nicht Top 5! Mea culpa. Boah. Da kommen Bilder und Gefühle hoch … überhaupt Reggaeton … schnell skippen.

12. Usher feat. Lil John & Ludacris – "Yeah"

Usher macht es im Video vor und die BWL-Styler ziehen nach: Jacket, Cap und weiße Sneaker. Das ist schon schlimm. Schlimmer aber ist: ihr könnt nicht tanzen wie Usher. Euer Style ist lächerlich.

13. Nina Sky – "Move ya Body"

Yupp, ich beweg mal den Body – Richtung WC-Schlange.

14. Fettes Brot – "Nordish by Nature"

Fettes Brot setzen sich mit "Nordisch by Nature" knapp gegen zwei andere heiße Listenkandidaten durch ("Schwule Mädchen" und "Bettina"). Wenn man aus Hamburg kommt okay. Vielleicht. Können alle auswendig – alle machen "whu-whu-whu" und Hände in die Luft. "Holtadipolta der Bass pumpt bis Obervolta". Genug gesagt. Spaßrap at its worst.

15. LL Cool J – "Doin'it"

Ich liebe LL Cool J und auch dieses Video – dieses laszive Lippenlecken und der Bounce mit Apfel in der Fresse (ab Minute 1:56) haben sich tief in mein popkulturelles Gedächtnis eingebrannt. Nur: dieses häufig zu sehende Spektakel, dieser Wechsel zwischen "Balztanz, Schelle, Balztanz, Schelle" ließ sich irgendwann nicht mehr ertragen.

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16. Tag Team – "Whoomp There It Is"

Rap für Leute, die keinen Rap hören. Immerhin: Pionierleistung bei der Bootyshake-Kultivierung vor dem Twerk- Hype. Muss aber auch gekonnt werden.

17. RUN DMC feat. Jason Nevins "It's Like That"

Wenn dein Homie denkt, er muss nach sechs Elephant Bier noch Pop Locking und Windmill auspacken, die er schon nüchtern nicht beherrscht.

18. Coolio "Gangsta's Paradise"

Zeitlupen-Gangsta-Bounce mit theatralischer Gebetsgeste Richtung Himmel. Brrr.

19. Santana ft. The Product G&B "Maria Maria"

Punkt eins: Die Provinz-Disco ist nicht "Spanish Harlem". Punkt zwei: Lass die Santana-Luftgitarre bloß stecken.

20. Black Eyed Peas "Where is the love"

"Chemical gasses fillin' lungs of little ones" - peinliche Betroffenheitsrhetorik trifft auf den schlimmsten Beat mit Will.i.am-Beteiligung. Das hier ist Abiturienten-Rap der übelsten Sorte – sollte weder in der Provinz-Disco noch irgendwo sonst je wieder gespielt werden.

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