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Feine Sahne versprechen Livegig in Riesa

Es wäre ein deutliches Zeichen gegen Rechts gewesen, FSF auf dem Riesaer Stadtfest spielen zu lassen. Doch die Stadtverwaltung hat Angst. Nun tritt die Band erst Recht für ihre Ideale ein.

Wir mussten unseren traditionell albernen Abriss der Woche am vergangenen Freitag leider mit einem ernsten Absatz beenden, nachdem wir erfahren haben, dass Feine Sahne Fischfilet nach einer Inititative der NPD nicht wie geplant einen Auftritt auf dem Riesaer Stadtfest spielen dürfen. Ursprünglich sollte unsere Lieblingsband am 23. August auf der Jugendbühne des Stadtfests spielen. In einer Stadt, die als Nazihochburg verschrien ist, wäre es ein deutliches Zeichen gegen Rechts gewesen, die aktuell beste, lauteste und mutigste deutsche Punkband auftreten zu lassen. Leider stellte sich die NPD quer (und auch der Grünen-Abgeordnete (!) Thoralf Koß schloss sich der Meinung des NPD-Mannes Jürgen Werner Gansel an), woraufhin die CDU-Stadtverwaltung einknickte und FSF auslud. Das ist dann auch ein ziemlich deutliches Zeichen, allerdings in die komplett gegengesetzte Richtung, es beweist, dass die NPD in Riesa eindeutig zu viel Einfluss genießt.

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Inzwischen hat sich die Band selbst mit einem Statement und einem großartigen Versprechen zu Wort gemeldet (hier in voller Länge):

Am 23.8 sollten wir auf der Jugendbühne beim Stadtfest in Riesa spielen. Eine Stadt, die schon seit Jahren als Nazihochburg gilt.

Über die Anfrage seitens Stadtoffizieller freuten wir uns, denn unseres Erachtens nach ist es wichtig, genau dort hinzugehen,wo es auch mal wehtun kann. Wir empfinden es als wichtig, aus seinen Wohlfühlstädten und Kiezen rauszukommen und auch in provinzielleren Gegenden zu spielen,um dort etwas zu bewegen. Genau deshalb veranstalten wir bspw. unsere Releasepartys zu neuen Alben immer in Orten, an denen oftmals nicht viel mehr außer ,,Dorfdisse, Bushaltestelle und anner Tanke rumhängen“ geht.

Umso mehr freuten wir uns über die Anfrage und sagten den Gig zu. In eine Stadt fahren, die regelmäßig Nazikonzerte wie bspw. mit der Landsernachfolgeband ,,Die Lunikoff Verschwörung“ genehmigt, den Sitz der NPD Zeitschrift ,,Deutsche Stimme“ beherbergt und als Nazihochburg gilt…fanden wir eine gute Idee.

Eine gute Idee deshalb,weil uns bewusst ist, dass es auch immer vereinzelt ein paar Leute gibt, die auch in solch Gegenden keinen Bock auf Nazis haben. Leute, die regelmäßig Probleme mit Nazis haben,weil sich die gegen die Faschisten stellen. Eingeschüchtert werden, aufs Maul bekommen…schlussendlich oftmals aus nachvollziehbaren Gründen wegziehen.

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Deshalb ist es unserer Ansicht nacht umso wichtiger, genau dort zu spielen und den Leuten mal einen Abend zu ermöglichen, wo nicht nur irgendwelche besoffenen Faschos abhängen oder der gute alte deutsche Michel nach`m dritten Bier fleißig abhitlert. (…)

Das Wichtigste zum Schluss.

Wir versprechen hiermit hoch und heilig. Wir kommen im Jahre 2013 oder 2014 nach Riesa. Mieten uns irgendwo eine Kegelbahn, eine schäbige Eckneipe, laden all die coolen Leute zum Eis ein oder organisieren ein Spontankonzert vorm NPD Bürgerbüro.

Daran könnt ihr uns messen. Das ist ein Versprechen!

Wir nehmen euch beim Wort, liebe Fischfilets, „bis hierhin und nicht weiter!“

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