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Nehmt euch ein Beispiel an Farid Bang und macht mal wieder gute Promo

Farid Bang hat im Zuge der Promophase für sein neues Album einige Brunnen in Köln mit „Blut“ füllen lassen—was uns daran erinnert, wie unkreativ die meisten Rapper heute werben.

Es ist schon erstaunlich, dass gerade Musiker, die ja so ziemlich einen der kreativsten Berufe der Welt haben, so unfassbar unkreativ geworden sind, wenn es um die Vermarktung ihrer Musik geht. Im Ernst: Wenn wir noch ein einziges unlustiges Unboxing-Video ansehen müssen, hauen wir hier alles kaputt. Da loben wir uns doch einen Farid Bang. Der scheute keine Kosten und Mühen und kassierte angeblich sogar eine Anzeige, weil er drei Brunnen in Köln rot färben ließ, um sein neues Album Blut noch eindrucksvolller zu promoten.

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Das ist eine willkommene Abwechslung im ewigen Promophasen-Hamsterrad vieler Deutschrap-Releases, die uns die Fußzehen einschlafen lassen. Natürlich wissen wir, dass die unsäglichen Fanboxen, Vorbestellungen hier und 1000-Stunden-Interviews dort ihren Zweck erfüllen und gewisse Dinge einfach unvermeidbar sind, wenn es um die Bwerbung eines Albums geht. Wer aber so wenig Liebe in die Vermarktung seiner Arbeit steckt, wie das viele Musiker heute tun, was soll man dann schon von ihrem neuen Werk erwarten? So hat Farid mit der Aktion nicht nur uns, also seiner Hörerschaft, sondern vor allem sich selbst gleich mehrere Gefallen getan:

Zum Einen hat er den ursprünglichen Zweck der Aktion erreicht: Aufmerksamkeit für sein neues Album generieren. Zum Anderen hat die Guerilla-Aktion aber auch den Effekt, dass Farid seine eigene Marke stärkt. Ja gut, dann hat er halt jetzt eine Anzeige—im Falle eines Gangsterrappers kann einem Unvorteilhafteres passieren. Von Image her also beste Idee.

Petrusbrunnen am Dom wurde rot gefärbt! @Koeln @Erzbistum_Koeln #Schock #Schweinerei #Vandalismus #koeln #Köln pic.twitter.com/LL3GIHEa1b

— domradio.de (@domradio) 29. Mai 2016

Auch wenn wir von 90 Prozent der Werbung genervt sind, die uns in unserem täglichen Leben permanent um die Ohren gehauen wird—wenigstens im Rap muss die doch nicht nerven! Zumindest nicht die ganze Zeit.

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